Falun. . Die Ski-WM in Falun verlief für die deutschen Athleten äußerst erfolgreich. Die Kombinierer holten zum Abschluss noch Silber. Im Morgengrauen ging es dann mit dem Mannschaftsbus zum Flughafen.

Kurz nach sechs Uhr morgens verließ ein Bus kurz am Sonntagmorgen das „Scandic-Hotel“ von Falun. An Bord waren ein Großteil des deutschen Teams um die Doppel-Weltmeister Severin Freund und Johannes Rydzek, die entscheidend zur erfolgreichsten Nordischen Ski-WM seit 41 Jahren beigetragen hatten. „Es war eine kurze Nacht“, teilte Rydzek mit Blick auf die Feier mit Bier und Thüringer Bratwürsten mit. Der Kombinierer hatte am finalen Wochenende im Teamsprint mit Eric Frenzel ein silbernes Happyend gefeiert und sich mit vier Medaillen (zweimal Gold und je einmal Silber und Bronze) zum erfolgreichsten deutschen Sportler dieser Tage in Schweden gekrönt.

„Schade, dass ich im Tiefschnee den Fight um Gold auf der Zielgeraden gegen Frankreich verloren habe“, sagte Rydzek: „Aber ich begreife langsam, wie cool das ist, dass ich vier Medaillen gewonnen habe. Ich genieße den Erfolg wahnsinnig.“

Nicht ganz so glücklich verließ „Überflieger“ Freund die WM-Stadt. Nach zwei Titeln und einer Silbermedaille endete die WM für ihn mit einer herben Enttäuschung im Teamwettbewerb. Die deutschen Skispringer hatten wie bei den Olympischen Winterspielen vor einem Jahr Gold anvisiert, doch nach einem völlig verpatzten Samstagabend standen sie am Ende als Fünfte mit leeren Händen da.

Skispringer landen auf Platz fünf

„Es war in Sotschi natürlich schöner, mit einem Erfolg aufzuhören“, sagte Freund: „Es war ein großes Ziel, diese Team-Medaille zu holen, aber es hat einfach nicht jeder seine beste Leistung gebracht.“ Angefangen mit dem schwachen Startspringer Michael Neumayer hatte sich eine negative Dynamik entwickelt, die in einem Rückstand von 63,4 Punkten auf Weltmeister Norwegen endete. Für Severin Freund blieb am Ende als einzige positive Nachricht, dass er gesund geblieben war. Der momentan beste Flieger der Welt war beim Versuch, mit seinem Finalsprung doch noch eine Medaille zu sichern, bei der unglaublichen Weite von 143 Metern notgelandet. 7,5 Meter weiter als bei seinem eigenem Schanzenrekord.

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„Zum Glück ist nichts passiert, das war extrem gefährlich“, fand Bundestrainer Werner Schuster und hakte die Pleite schnell ab: „Früher haben wir mit Ach und Krach mal eine Team-Medaille bei einer WM gewonnen. Diesmal haben wir den besten Auftritt gezeigt, seitdem ich Trainer bin. Severin muss sich vor niemandem mehr verstecken, er ist in der Topklasse angekommen. Diese WM wird immer ein unvergessliches Erlebnis bleiben.“

Deutsche Athleten übertreffen die Erwartungen

Im Verbund mit den „fliegenden Frauen“ um Doppel-Weltmeisterin Carina Vogt waren die Skispringer mit dreimal Gold und einmal Silber die erfolgreichste Sparte im Deutschen Skiverband (DSV). Besser war ein deutsches Team bei einer WM nur 1974 an gleicher Stelle, als die DDR mit fünfmal Gold und sechsmal Silber als Sieger der Nationenwertung nach Hause gefahren war.

Diesmal standen die überragenden Norweger ganz oben, aber mit fünf Titeln, zweimal Silber und einmal Bronze wurden die Erwartungen als zweitbeste Nation übertroffen. „Das ist die erfolgreichste nordische WM in der Geschichte der Bundesrepublik“, sagte Verbandschef Franz Steinle. Lediglich das Ergebnis der ohne Edelmetall gebliebenen Skilangläufer habe nicht den Erwartungen des Verbandes entsprochen.