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Jetzt kommt auch für Playstation 3-Spieler Bewegung ins Spiel. Seit dem 15. September ist die neue Steuerung namens „Move” erhältlich. Wir haben ausprobiert, ob sie hält, was viele Spieler sich von ihr versprechen.
„Starterpaket” nennt sich der knapp 52 Euro teure Würfel, in dem die Starter-DVD, eine Playstation Eye-Kamera und das Eingabegerät, der „Move Motion Controller” liegen. Letzterer ist gut 20 Zentimeter lang und hat eine gummierte Kugel am oberen Ende, die in verschiedenen Farben leuchten kann. Meist leuchtete sie in Pink. Wenn man aber eingerichtet ist wie Barbie, dann leuchtet sie auch mal in gelb oder blau. Damit die Kamera den Controller besser erkennen kann.
Zunächst aber leuchtet die Kugel gar nicht. Denn anders als die Wii, besitzt der Move-Controller keine Batterien, sondern muss mit Hilfe eines USB-Kabel aufgeladen werden. Und das mit Hilfe der Starter-DVD zwingend notwendige Software-Update der PS3 dauert auch so seine Zeit. Wir empfehlen deshalb dringend, das Starterpaket nicht vor den Augen erwartungsfroher Kinder zu öffnen. Bis der Controller nämlich aufgeladen ist, müssen die lieben Kleinen wahrscheinlich längst im Bett sein. Zumal das benötige Kabel nicht mitgeliefert wird. Man solle, rät die Anleitung, doch einfach das Kabel des „normalen” PS3- Controllers dafür nehmen.
Studentenbuden fallen als Spielort aus
Es gibt übrigens auch noch den so genannten Navigations-Controller. Der gehört nicht zum Starterpaket, sondern kostet noch einmal 30 Euro extra. Für die bisher erschienenen Titel wird er allerdings auch nicht zwingend benötigt. Deshalb raten wir dazu, noch mal 20 Euro drauf zu legen und einen zweites Starter-Paket zu kaufen. Das ist - warum auch immer - günstiger, als ein einzelner Move-Controller.
Ist die Steuerung aufgeladen und die Software der PS3 auf dem neuesten Stand, braucht man eigentlich nur noch eins: Platz. Viel Platz. Studentenbuden und Gefängniszellen fallen jedenfalls als Spielort aus. Sony empfiehlt bei den meisten Spielen zwei bis drei Meter Mindestabstand vom Bildschirm. Schon weil die Kamera den Spieler ansonsten trotz ihres Weitwinkel-Objektives nicht erfassen kann. Die Arme sollte man auch nach rechts und links komplett ausstrecken können. Nach einem umgeworfenen Glas Cola und einer zerschmetterten Vase, wissen wir, wovon wir reden.
Kriseliges und farbarmes Bild
Dann kann es los gehen. Zwar hat Sony versprochen, für Move werde es auch komplexe Spiele geben, doch zum Start stehen erst einmal Casual Games in den Regalen. So ist „Start The Party” (Sony, circa 36 Euro) eigentlich nichts anderes als eine Sammlung einfacher Mini-Games. wie man sie bereits aus Eye-Toy-Zeiten kennt. So wirbelt man mit den Armen, schwingt den Oberkörper und stellt bald fest: Mit einer Steuerung, die so präzise arbeitet, wie Move, wird das Zerteilen von fliegendem Obst mit Säbeln oder das Vernichten lästiger Insekten zum Kinderspiel. Alleine vor der Playstation wird beides trotzdem schnell langweilig.
Zumal das Bild, das die Kamera einfängt noch immer total kriselig und farbarm ist, wenn es nur ein wenig dunkler im Raum ist. Heller machen aber geht auch nicht. Denn dann kann Move nicht mehr richtig arbeiten.
Verschärfter Muskelkater
Kommen wir zu Kung Fu Rider (Sony, ca. 40 Euro). Wer freundlich ist, nennt ihn den „vielleicht eigenwilligsten Titel für die neue Steuerung. Wer ehrlich ist, fragt ob die Programmierer vielleicht die falschen Medikamente genommen haben. Und wer objektiv ist stellt fest, dass sich hier die Schwächen von Move am deutlichsten zeigen. Der Spieler ist auf der Flucht vor der japanischen Mafia, flüchtet allerdings die meiste Zeit auf einem Bürostuhl. Für so etwas muss man einen Draht haben. Aber selbst dann lässt sich nicht leugnen, dass Move in diesem Programm leicht verzögert reagiert, was die Fahrt über waghalsige Parcours unnötig erschwert.
Bleibt noch „Sports Champions”(Sony, cirka 37 Euro), die Move-Antwort auf „Wii Sports”. Allein oder gegen bis zu drei Mitspieler tritt man in sechs Disziplinen an. Bogenschießen gehört ebenso dazu, wie ein (unblutiger) Gladiatorenkampf, Boccia, Frisbee-Golf, Beach Volleyball und Tischtennis. Und in fast jeder Disziplin verfällt man bald der Illusion tatsächlich Sport zu treiben, so präzise arbeitet die Steuerung, so gut ist die Grafik. „Sports Champions” ist damit der Vorzeigetitel zum Start vom Move und zeigt, was mit der neuen Steuerung alles möglich ist.
Verschärfter Muskelkater gehört übrigens auch dazu.