Essen. Bei Ebay verkaufen ist im Grunde einfach. Aber wenn Sie ein paar Kleinigkeiten beachten, erhöhen sich Ihre Verkaufschancen erheblich.

Wieder mehr Geld im Urlaub ausgegeben, als geplant? Keller so vollgestopft, dass es kaum noch ein Durchkommen gibt? Gute Gründe, auszusortieren und bei Ebay zu verkaufen, was sie nicht mehr benötigen. Sie wissen, wie das geht? Vielleicht wissen Sie es nach den folgenden Tipps noch ein wenig besser. Alle Ratschläge beruhen auf Erfahrungen, sind aber ohne Gewähr.

Als Auktion einstellen oder zum Festpreis anbieten?

Das ist Geschmackssache. Bei Auktionen empfiehlt Ebay selbst einen möglichst niedrigen Startpreis anzusetzen. Im besten Fall 1 Euro. So würde die Auktion mehr Interessenten anlocken. Das mag richtig sein, birgt aber die Gefahr, dass manches Teil weit unter Wert verkauft wird, wenn – aus welchen Gründen auch immer – das Angebot auf wenig Interesse stößt. Eine gute Alternative ist es, als Auktion einzustellen und mit dem Preis zu beginnen, den man auf jeden Fall erzielen möchte. Wird dieser Preis dann noch hochgeboten, ist das dann umso besser. Und was beim ersten Mal nicht verkauft wird, können Sie ja beliebig oft wieder neu einstellen.

Den richtigen Startpreis ermitteln

Schwierig. Vor allem, wenn man sich nicht auskennt mit der Ware, die man anbietet und keine Ahnung hat, was das alte Service aus Omas Nachlass wert ist. Oder ob die „Limitierte Auflage“ der ehemaligen Lieblings-LP wirklich so selten ist. Sehen Sie sich deshalb am besten an, wie viel andere für gleiche oder ähnliche Artikel bekommen haben. Klicken Sie dafür auf der Ebay-Seite auf den Link „Erweiterte Suche“, geben Sie Suchbegriffe ein, die Ihren Artikel beschreiben und wählen Sie „Beendete Angebote“ und dann „Finden“. Das ist keine Garantie, einen ähnlichen Preis zu erzielen, aber so bekommen Sie zumindest ein Gefühl für die Nachfrage.

Ist ein Artikel ausführlich beschrieben, lässt er sich von Käufern besser finden
Ist ein Artikel ausführlich beschrieben, lässt er sich von Käufern besser finden © dpa | Monika Skolimowska

Die Beschreibung des Artikels

Sie ist ganz wichtig. Mit dem Satz „T-Shirt, weiß, schön“ dürfte sich das Käuferinteresse in Grenzen halten. Die Artikelbeschreibung sollte so ausführlich wie möglich sein. Bei Kleidung die Größe nicht vergessen, bei Bildern oder Möbel alle Maße angeben. Und bleiben Sie bei der Wahrheit: Angaben über Flecken auf dem Buchcover oder Kratzer auf dem Smart-Phone-Display gehören in die Zustandsbeschreibung und ersparen Ihnen nach dem Verkauf viel Ärger.

Seit kurzem bietet Ebay übrigens beim Ausfüllen des Feldes Beschreibung die Hilfe einer KI an. Mit manchmal erstaunlich guten Ergebnissen. Probieren Sie es mal aus. Und füllen Sie außerdem die zahlreichen Artikelmerkmale aus, die Ihnen während des Einstellens angeboten werden. Ja, das kostet Zeit, lohnt sich aber, weil Ihr Angebot dann bei der Ebay eigenen Suche leichter zu finden ist. Und noch etwas: Kopieren Sie keine fremde Artikelbeschreibung ähnlicher Produkte. Das fliegt oft auf.

Die Fotos

Auch ein großes Thema. Produkte mit anschaulichen Bildern verkaufen sich auf jeden Fall besser. Am einfachsten ist es meist, die Kamera des Smartphones zu nutzen. Versuchen Sie einen neutralen Hintergrund (weiße Wand, einfarbiger Teppich) zu finden, hängen Sie Kleidung an einen Bügel und legen Sie Uhren oder Schmuck nicht auf den überfüllten Küchentisch, sondern auf eine schöne Unterlage. Und geizen Sie nicht mit Bildern, nutzen Sie verschiedene Winkel und bilden Sie auch Details ab. Ganz wichtig: Kopieren Sie die Fotos nicht von anderen Web-Seiten, um sie selbst zu nutzen. Das kann richtig teuer werden. 

Wann sollte man eine Auktion enden lassen?

Das ist wichtiger, als viele glauben. Deshalb nicht vergessen: Zu der Uhrzeit, an der eine Auktion beginnt, endet sie drei, fünf, sieben oder zehn Tage später auch. Und morgens um 5 Uhr bekommen Sie definitiv weniger Last-Minute-Angebote als abends um 18 Uhr. Viele schwören auf den Sonntag – später Nachmittag oder früher Abend – auf jeden Fall, bevor der „Tatort“ beginnt. Überhaupt sollten trotz der vielen Streaming-Dienste Abende mit quotenträchtigen Live-Sendungen meiden. Nicht schlecht ist auch die Mittagszeit an Wochentagen, wenn viele Menschen in ihrer Pause mal kurz nach Schnäppchen schauen.

Die richtigen Versandkartons besorgen, ordentlich verpacken, schnell versenden - dann klappt es auch mit der positiven Bewertung
Die richtigen Versandkartons besorgen, ordentlich verpacken, schnell versenden - dann klappt es auch mit der positiven Bewertung © Getty Images/iStockphoto | Anna Gorbacheva

Porto und Verpackung

Ein Punkt, der gerne vergessen wird. Die alte Stehlampe, die zerbrechliche Vase oder der Druck von Kandinsky finden vielleicht viele Interessenten, lassen sich aber nicht so einfach verschicken. Entweder man wählt die Option „Nur an Abholer“ oder macht sich vorher über die Versandkosten und –möglichkeiten schlau und gibt sie in der Auktion an. Selbst Alltagsgegenstände sind manchmal eine Herausforderung. Erkundigen Sie sich beim Versender Ihres Vertrauens vor dem Einstellen nach Preisen. Und besorgen Sie sich rechtzeitig Kartons, in denen Sie Ihre Verkäufe versenden. Die können Sie natürlich kaufen, Sie können aber auch morgens freundlich beim Supermarkt nachfragen, ob gerade eine leere Kiste in der passenden Größe da ist. Die wandern sonst ohnehin ins Altpapier. Falls Sie LPs verkaufen, noch ein Tipp. Die passen fast perfekt in einen Pizza-Karton – am besten übrigens in einen unbenutzten. Viele Pizzerien verkaufen Ihnen meist gerne ein paar. Oder verschenken sie sogar. Und noch ein Rat: Versenden Sie wertvolle Artikel am besten nur versichert. Erfahrungsgemäß kommt dabei weniger weg.

Nach der Auktion

Anders als früher kümmert sich Ebay derzeit (Stand August 2024) gebührenfrei um die finanzielle Abwicklung. Wenn das Unternehmen Ihnen per E-Mail schreibt, dass das Geld eingegangen ist, versenden Sie den Artikel wirklich zeitnah.

Zum Abschluss

Ebay ist derzeit für private Verkäufer kostenlos. Allerdings ist die Verkaufsfreiheit nicht grenzenlos. Wer pro Jahr die Zahl von 30 Auktionen überschreitet oder mehr als 200 Euro für seine Artikel bekommt, muss dem zuständigen Finanzamt gemeldet werden. Das heißt aber nicht automatisch, dass Sie als privater Verkäufer Steuern zahlen müssen, wenn Sie 31 Bildpostkarten aus Opas Sammlung für je einen Euro verkauft haben. Privatverkäufe sind nicht steuerpflichtig, wenn die Erlöse 600 Euro pro Jahr und Person nicht überschreiten. Und nach wie vor gilt: Nur Gewinne sind steuerpflichtig. Und die werden Sie mit ihren gebrauchten Sachen in der Regel nicht erzielen. Aber wie gesagt: alles ohne Gewähr.

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