Essen.. S-Bahn- und Regionalzüge an Rhein und Ruhr sollen bis 2019 vollständig und auf allen Linien mit Videokameras ausgestattet werden. Die aufgenommenen Filme dürfen 72 Stunden gespeichert werden. Zugang zu den Aufnahmen hat mit der Speicherung nur die Bundespolizei.
„Die Angriffe auf Bahngäste werden immer brutaler“, hat DB-Chef Rüdiger Grube beklagt. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der täglich drei Millionen Menschen befördert, zieht die Konsequenzen. S-Bahn- und Regionalzüge an Rhein und Ruhr sollen bis 2019 vollständig und auf allen Linien mit Videokameras ausgestattet werden.
„Das wird Standard“, bestätigte Sabine Tkatzik vom VRR dieser Redaktion die Pläne. Werden Strecken neu ausgeschrieben, müssen sich die dann beauftragten Unternehmen zum Einbau der Kameras verpflichten. Heute ist das gerade bei der Hälfte der Linien der Fall, darunter mit Ausnahme der S6 Essen-Köln auf allen S-Bahn-Strecken.
"Erheblicher Sicherheitsgewinn"
Vor allem für das Ruhrgebiet, wo die Kernverbindungen, also die stark frequentierten Regionalexpresse der Linien RE 1, RE 4, RE 5, RE 6 und RE 11, derzeit noch ohne Überwachungskameras fahren, dürfte innerhalb der nächsten sechs Jahre ein erheblicher Sicherheitsgewinn eintreten.
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Erfahrungen in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln, in Bussen und Straßenbahnen, haben gezeigt, dass die Zahl der Delikte deutlich zurückgeht. Die Regionalexpress-Linie RE 2 Düsseldorf - Münster soll ab Dezember 2014 videoüberwacht rollen, die RE 7 Krefeld-Hagen-Minden ab Dezember 2015.
Tkatzik: „In den neuen S-Bahn-Zügen ist ein durchgehender Blickkontakt möglich, der nicht durch Waggonstirnseiten behindert wird. Das gibt den Menschen ein Gefühl von mehr Sicherheit. Videokameras verstärken das noch einmal deutlich.“ Je nach Typ bauen die Waggonhersteller bis zu 16 Kameras in einen Zug ein.
Auch U-Bahnhöfe werden weiter ausgestattet
Die aufgenommenen Filme dürfen nach den Regeln des Datenschutzgesetzes 72 Stunden gespeichert werden und auf Knopfdruck auch länger, wenn ein Verdachtsfall eingetreten ist. Zugang zu den Aufnahmen hat mit der Speicherung nur die Bundespolizei.
Nach Bussen und Straßenbahnen werden auch Zug um Zug die U-Bahn-Haltestellen der kommunalen Verkehrsbetriebe in NRW mit Überwachungsanlagen ergänzt. So werden in den kommenden Monaten 350 Kameras auf Essener Haltestellen eingebaut. Bei der Bahn AG sind bis jetzt 640 Bahnhöfe videoüberwacht. In den nächsten fünf Jahren will sie dies mit einem Aufwand von 60 Millionen Euro stark ausbauen.