Essen. True Crime aus NRW: Die „Akte NRW“ der WAZ berichtet über aktuelle und historische Verbrechen – in Artikeln, Newslettern und Podcasts.
Mit der einen Hand würgt er seine Frau – mit der anderen reißt er ihren Kopf nach hinten. Er schreit sie an: „Ich mach‘ dich kaputt.“ Der Sohn liegt nebenan im Kinderzimmer. Niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass der Fall des Ehepaars Rechtsgeschichte in Deutschland schreiben wird. Die Frau, Ellen Rinsche, wehrt sich. Sie greift nach dem Bügeleisen mit dem Holzgriff und der eisernen Platte und schlägt damit auf Josef Rinsche ein. Er stirbt. Die Leiche zersägt sie, um sie besser verstecken zu können.
Diese Geschichte ereignete sich in der Nacht zum 3. September 1949 in Gevelsberg. Sie ist eine von mehreren spektakulären historischen Kriminalfällen, die wir auf unserer Themenseite „Akte NRW“ recherchiert haben. Auf der Seite sammeln wir die Geschichten über wahre Verbrechen und Kriminalfälle, die die Region erschüttern. Verbrechen aus der Vergangenheit – aber auch aktuelle Gerichtsreportagen über Entführungen, Morde und Vergewaltigungen in NRW. Wir erzählen sie in Artikeln und Podcasts.
Auf unserer Themenseite "Akte NRW" berichten wir über aufsehenerregende Kriminalfälle
Neben dem Fall “Ellen Rinsche” ist ein weiterer dieser irren Fälle aus der Vergangenheit der Aufstieg und Fall des Ölkönigs von Wanne, Erhard Goldbach. Er stieg mit seinen Tankstellen „Goldin“ zum Millionär auf, war Sportmäzen – doch er betrog. Als der Verdacht sich ausweitete, tauchte er unter, ließ sich einen Vollbart wachsen. Die Tarnung flog auf. Der Historiker Ralf Piorr sagt über den Fall: „Es ist bis heute der größte deutsche Steuerskandal. Niemand hat den Staat um mehr Geld betrogen, niemand saß für ein Wirtschaftsverbrechen länger im Knast; und es ist einfach die größte Herner Geschichte überhaupt.“
Zudem kann man auf der Seite „Akte NRW“ den kostenlosen Newsletter von Stefan Wette abonnieren, bekannt aus dem erfolgreichen True-Crime-Podcast “Der Gerichtsreporter”. Alle zwei Wochen, immer montags, informiert er über die neusten Podcast-Folgen und seinen spannenden Alltag in den Gerichtssälen NRWs.
Er war gläubig, hatte ein freundliche Art - doch er saß 49 Jahre lang im Gefängnis
In drei speziell für die neue Seite produzierten Sonderfolgen des Podcasts “Der Gerichtsreporter” schauen wir auch über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus – unter anderem auf den Serienmörder Heinrich Pommerenke. Als er 2008 im Alter von 71 Jahren in der Justizvollzugsanstalt Bruchsal starb, war er der am längsten inhaftierte Gefangene in der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1959 saß er ein, 49 Jahre lang. Geraubt hat er, gestohlen, vergewaltigt, gemordet. Er war ein schlanker Mann. Galt in der Haft als gläubiger Mensch, besuchte Gottesdienste, hatte einen Pfarrer als Freund. Die Zeitungen nannten ihn den Mörder mit dem Mädchengesicht und betonten seine freundliche Art. Wie wurde so einer ein Serienmörder?
In einer anderen Podcast-Folge blicken wir auf einen der ersten Weltstars der Geschichte: Charles Lindbergh. Dem US-Amerikaner gelang 1927 der erste Alleinflug über den Atlantik. Doch der Ruhm hatte, wie so oft, seine Schattenseiten. Fünf Jahre nach dem Erfolg wurde Lindberghs Sohn entführt. Damit beginnt der Absturz im Leben des Rekordpiloten, seine Abkehr von der Öffentlichkeit. Später macht er Falschaussage in einem Justizdrama, das in der Hinrichtung des deutschen Bürgers, Bruno Richard Hauptmann, gipfelte.
Wie der ehemaliger FDP-Politiker Hans-Otto Scholl zum Räuber wurde, erzählt unser Gerichtsreporter Stefan Wette in einer weiteren Podcast-Sonderfolge. Scholl schied 1983 aus dem rheinland-pfälzischen Landtag aus. Etwa 13 Jahre war er dort Fraktionschef, anschließend Fraktionsvorsitzender, später sogar FDP-Vorsitzender von Rheinland-Pfalz. 1984 überfiel er dann mit vorgehaltener Pistole ein Juweliergeschäft und erbeutete Millionen. Wie ist es dazu gekommen?