Essen/Hagen/Düsseldorf. NRW und Rheinland-Pfalz sind von einer nie da gewesenen Flut-Katastrophe hart getroffen worden. Alle Informationen in unserem Live-Ticker.
Diesen Live-Ticker haben wir am Freitagabend beendet. Hier geht es zu den aktuellen Entwicklungen von Samstag, 17. Juli.
20.02 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) besuchen am Samstag den besonders von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Rhein-Erft-Kreis. In Erftstadt wollen sich Steinmeier und Laschet nach Angaben der Düsseldorfer Staatskanzlei und des Bundespräsidialamts ein Bild der Zerstörungen vor Ort machen und mit Helfern sprechen. Anschließend (13.30 Uhr) soll es in der Feuerwehrleitzentrale von Erftstadt Statements der Politiker geben.
17.42 Uhr: Wegen Überflutungen bleibt der Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen weiterhin massiv gestört. Zahlreiche Strecken waren am Freitagnachmittag entweder noch komplett gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar, teilte die Deutsche Bahn am Freitag mit. Nach wie vor gebe es kein umfassendes Lagebild der Schäden. „Wo immer es die Gegebenheiten vor Ort möglich machen, laufen bereits erste Reparaturen“, hieß es. Die Wassermassen hatten Gleise, Weichen, Signaltechnik und Bahnhöfe in vielen Teilen des Landes stark beschädigt.
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17.10 Uhr: Die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund haben den Opfern der Hochwasser-Katastrophe im Westen Deutschlands finanzielle Hilfe zugesagt. Wie die beiden Verbände am Freitag mitteilten, wollen sie einen Hilfsfonds mit drei Millionen Euro auflegen. „Die Bilder der Überschwemmungen und Verwüstungen, das gesamte Ausmaß dieser Katastrophe, lassen uns betroffen und entsetzt zurück“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Verstorbenen, den Verletzten und den vielen Menschen, die in Not sind.“
16.22 Uhr: Der Verwaltung des vom Hochwasser stark betroffenen Rhein-Erft-Kreises ist bislang ein Todesopfer bekannt. Dies sei von der Stadt Erftstadt gemeldet worden, berichtete eine Sprecherin am Freitag. Es sei aber zu befürchten, dass es noch weitere Opfer gebe. So sei unklar, ob es alle Auto- und Lkw-fahrer noch rechtzeitig aus ihren Wagen schafften, als sie auf der B265 von Wassermassen überrascht wurden.
15.54 Uhr: Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat eindringlich an die Bevölkerung appelliert, von Hochwasser-Tourismus abzusehen. „Es ist keine Zeit für Besichtigungen jetzt“, sagte er am Freitag in Düsseldorf. „Bitte zu Hause bleiben und die Helfer nicht stören.“ Er könne zwar verstehen, dass Menschen wissen wollten, wie es in überschwemmten Teilen ihrer Stadt aussieht. „Aber das kann man ja alles noch später machen. Wir brauchen jetzt einfach Platz und Zeit und Raum.“
14.52 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Freitag eine erste Bilanz des Extremregens der vergangenen Tage gezogen. Danach fielen innerhalb von 72 Stunden in Nachrodt-Wiblingwerde im Märkischen Kreis 182,4 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Die zweitgrößte Menge wurde in Hagen verzeichnet. Dort fielen zwischen 5.50 Uhr am 12. Juli und dem 15. Juli insgesamt 175,7 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Knapp dahinter lag Altena im Märkischen Kreis mit 174,9 Litern pro Quadratmeter. Insgesamt lagen sechs der 15 am meisten betroffenen Gemeinden im Märkischen Kreis. Im Kreis Mettmann fielen Spitzenmengen von 152,8 Litern pro Quadratmeter. Auch mehrere der Städte in Nordrhein-Westfalen verzeichneten hohe Regenmengen: In Köln fielen innerhalb von 72 Stunden 149,8 Liter pro Quadratmeter, in Aachen 144,3 und in Düsseldorf 143,3.
14.41 Uhr: Seit Aufzeichnung der Pegelstände hat es in Nordrhein-Westfalen noch nie eine so großflächige und verheerende Hochwasserlage wie in diesen Tagen gegeben. Darauf hat NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) am Freitag hingewiesen. „Die Wassermassen haben in vielen Regionen bisher gemessene Werte überschritten“, sagte sie in Duisburg.
14.25 Uhr: Die Staumauern und Dämme der Talsperren in Nordrhein-Westfalen haben der Belastung durch den extremen Regen der vergangen Tage Stand gehalten. „Die Staudämme der Talsperren in Nordrhein-Westfalen sind, mit Ausnahme der Steinbachtalsperre, stabil und unbeschädigt“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag nach einer Kabinettssitzung in Düsseldorf. An der Steinbachtalsperre im Kreis Euskirchen droht ein Durchbrechen des Staudamms. Mehrere Ortschaften im Bereich des Sees sind deshalb evakuiert worden.
14.20 Uhr: Die Polizei Aachen hat im Rahmen des fortdauernden Hochwassereinsatzes fünf Strafverfahren wegen Diebstahls eingeleitet: So hatte sich unter anderem ein 32-Jähriger sich an der Auslage eines stark beschädigten Juweliergeschäfts bedienen. Ein Trio brach in einen Supermarkt ein.
Unwetter in NRW: Katastrophen-Touristen kommen nach Hattingen
14.04 Uhr: Der Ruhr-Pegel geht zurück, die Katastrophen-Touristen kommen: Donnerstagabend und auch am Freitag haben sich Hunderte Menschen auf den Hattinger Ruhrbrücken an der Bochumer Straße und an der Kost ein Bild von der katastrophalen Unwetter-Lage gemacht. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie haben Fotos für die sozialen Netzwerke aufgenommen. Hier geht es zur kompletten Geschichte.
13.34 Uhr: Die Evakuierung von etwa 2000 Menschen in Swisttal im Süden von Nordrhein-Westfalen ist abgeschlossen. Das teilte der Rhein-Sieg-Kreis am Freitag mit. Die Gefahr von Hochwasser durch ein Durchbrechen der Staumauer der Steinbachtalsperre bestehe weiterhin.
Im Ortsteil Odendorf seien zwei Seniorenheime evakuiert worden. Mehr als 80 Bewohnerinnen und Bewohner seien in andere Heime oder in Krankenhäuser gebracht worden.
Unwetter in NRW: Lage "ganz besonders kritisch"
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13.18 Uhr: In Erftstadt-Blessem sind nach aktuellem Stand drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg eingestürzt. „Wir gehen von mehreren Toten aus, wissen es aber nicht“, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag in Düsseldorf. Im bisher durchforsteten östlichen Teil des Ortes gebe es keine Todesopfer, alle dort lebenden Menschen seien in Sicherheit. „Aber das ist noch nicht die ganze Stadt.“ Die Lage in Erftstadt sei „wegen der Dynamik“ zurzeit „ganz besonders kritisch“.
13.10 Uhr: In der Nähe der vom Hochwasser heimgesuchten Ortschaft Erftstadt-Blessem sind Teile der gesperrten Autobahn 1 in den Fluss Erft gestürzt. Dies berichtete ein dpa-Reporter als Augenzeuge. Nach seinen Angaben brachen schätzungsweise mehr als 40 Meter des Standstreifens in mehreren Stücken mit einem Knacken ab und fielen in den Fluss. Auf den Abschnitten hätten sich keine Fahrzeuge befunden. Auch ein Stück Lärmschutzwand sei eingestürzt.
Freitag, 12.54 Uhr: "Wir sind Hochwasser, wir sind Sturmtiefs gewohnt, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Die Lage sei weiter "sehr übersichtlich", so Reul, der sich sichtlich bewegt zeigte: "Viele Menschen haben alles verloren, was sie haben." Wie groß der Schaden insgesamt sei, ließe sich erst feststellen, "wenn das Wasser weg ist". 19.000 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rettungsdiensten seien im Einsatz. Sie hätten 30.000 Einsätze gehabt, die Polizei noch mal zusätzlich 3200. "Wir halten in Nordrhein-Westfalen zusammen und gemeinsam meistern wir diese Katastrophe", versprach Reul.
Unwetter in NRW: "Ein Jahrhundertunwetter hat unser Land getroffen"
Freitag, 12.41 Uhr: "Ein Jahrhundertunwetter hat unser Land getroffen", sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Mittag bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Das Hochwasser habe "undenkbare Schäden" verursacht. Die Lage in Erftstadt-Blessem sei "weiter dramatisch". 25 Städte und Landkreise seien von Überschwemmungen betroffen. "Wir erleben eine Flutkatastrophe von historischem Ausmaß." Bislang gebe es 43 Tote. Es sei aber zu befürchten, dass diese Zahl noch steige.
Freitag, 12.35 Uhr: Niedersachsen unterstützt Nordrhein-Westfalen mit knapp 1000 Helfern in der Hochwasser-Katastrophe. Helfer von der Feuerwehr und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG unterstützen unter anderem mit Spezialfahrzeugen bei den Evakuierungsmaßnahmen und dem Abpumpen von Wasser ab Samstag, wie das Innenministerium am Freitag in Hannover mitteilte.
Freitag, 12.01 Uhr: Die Polizei Köln sucht nach 19 vermissten Menschen aus dem Raum Bonn/Rhein-Sieg-Kreis und 40 aus dem Raum Euskirchen. Bei der "Hotline für vermisste Personen" des Rhein-Sieg-Kreises sind mehr als 300 Nachfragen eingegangen. Die Überprüfung dieser Meldungen durch die Polizei läuft aktuell. Eine Vielzahl der Hotline-Anrufe dürfte auf das zusammengebrochene Mobilfunknetz zurückzuführen sein.
Freitag, 11.42 Uhr: Im besonders schwer von der Unwetterkatastrophe betroffenen Ortsteil Erftstadt-Blessem dauert die Rettung von Menschen an. Am Morgen hätten sich noch etwa 15 Personen in ihren Häusern befunden, sagte ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises am Freitag. In der Nacht und am Morgen seien 55 Personen in Sicherheit gebracht worden. Von der Bundeswehr gebe es kurzfristig weitere Unterstützung für die Evakuierung. In Blessem waren mehrere Häuser abgerutscht und eingestürzt. Nach Angaben der Bezirksregierung Köln hat es in dem Ort Tote gegeben.
Der Sprecher des Kreises warnte davor, in Wohnungen und Häuser zurückzukehren. „Wir beobachten, dass jetzt zum Teil Bürgerinnen und Bürger versuchen, wieder in ihre Häuser zu kommen.“ Dafür sei es definitiv zu früh. „Es besteht weiterhin Lebensgefahr.“
Unwetter: Die Zahl Toten ist in Nordrhein-Westfalen auf mindestens 43 gestiegen
Freitag, 11.27 Uhr: In Nordrhein-Westfalen helfen derzeit 555 Soldatinnen und Soldaten den Behörden bei der Bewältigung der Hochwasser-Katastrophe. Bundesweit seien es insgesamt 850, sagte der Sprecher des Landeskommandos NRW, Stefan Heydt, am Freitag.
In NRW seien 120 Fahrzeuge im Einsatz, darunter Räumpanzer. In Stolberg helfe ein Hubschrauber. Insgesamt gab es schon 17 Einsätze, davon seien fünf bereits abgeschlossen. Heydt rechnete am Vormittag damit, dass die Bundeswehr auch in Erftstadt mit anpacken wird. In Hagen hatten Räumpanzer Straßen wieder passierbar gemacht.
Freitag, 10.55 Uhr: Die NRW-Landesregierung um Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ist aktuell dabei, die Lage der Hochwasser-Katastrophe in NRW zu analysieren und über Hilfen für die betroffenen Kommunen zu beraten. Kabinettsmitglieder sollen teils online zugeschaltet werden. Am Mittag wollen Laschet und Innenminister Herbert Reul (CDU) bei einer Pressekonferenz über das Ergebnis informieren. Zusammen mit dem Leiter des Hochwasserinformationsdienstes des Landesumweltamtes berichtet Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) am Mittag (13.30 Uhr) in Duisburg über die aktuelle Lage nach dem Unwetter. Auch dabei ist ein Vertreter des Deutschen Wetterdienstes.
Freitag, 10.42 Uhr: Die Zahl der Unwettertoten ist in Nordrhein-Westfalen auf mindestens 43 gestiegen. Das hat das NRW-Innenministerium am Freitag auf Anfrage mitgeteilt. Bislang war die Zahl auf mindestens 30 beziffert worden.
Freitag, 10.33 Uhr: Die Deutsche Bahn hat mit erheblichen Störungen zu kämpfen. Insgesamt etwa 600 Kilometer Bahnstrecke seien durch Starkregen oder Hochwasser derzeit nicht oder nur eingeschränkt passierbar. Auch mehrere Bahnhöfe und zahlreiche technische Einrichtungen sind erheblich beschädigt. Der Hauptbahnhof in Bonn ist gesperrt. Der Zugverkehr in NRW ist erheblich gestört. Reisende können Tickets kostenlos storniere und sollten Reisen wennmöglich verschieben. Hier geht es zur Reiseauskunft der Bahn.
Freitag, 10.01 Uhr: Infolge der Überschwemmungen und eingestürzter Häuser in Erftstadt-Blessem sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Eine Sprecherin der Kölner Bezirksregierung sprach am Freitag von „bestätigten“ Fällen, konnte zu den genauen Umständen aber noch keine Angaben machen, weil aktuell kaum Kommunikation mit dem betroffenen Gebiet möglich sei. Telefone sind ausgefallen, Handyempfang ist so gut wie nicht vorhanden. In der Ortslage gab es durch die schweren Unwetter massive Unterspülungen und Hauseinstürze, teilte die Bezirksregierung auf Twitter mit.
Freitag, 9.59 Uhr: Die Bundeswehr soll der Hilfe nach der Unwetterkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz nun Vorrang vor anderen Aufgaben geben. „Jetzt kommt es darauf an, geeignetes Material aus der ganzen Republik bereit zu stellen. Hierzu habe ich bereits angeordnet, dass alle anderen Aufträge, die nicht unmittelbar mit den Auslandseinsätzen verbunden sind, hintangestellt werden“, teilte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) mit.
Freitag, 9.46 Uhr: Eifel, der linksrheinische Rhein-Sieg-Kreis und Teile des Bergischen Landes sind weiterhin ohne Strom, teilt der Netzbetreiber Westnetz in Essen mit. Auch die Städte Erftstadt und Euskirchen und die Gemeinde Weilserswist sind ohne Strom, weil Umspannanlagen wegen Hochwassers ausgefallen sind, berichtet Westnetz. Auch in Stolberg bei Aachen ist eine Umspannanlage ausgefallen. (Westnetz-Info hier)
Freitag, 9.24 Uhr: Die Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen aus Dortmund haben mehrere Dutzend Kräfte und Fahrzeuge zur Unterstützung nach Erftstadt und Düren geschickt. Die am Donnerstag nach Hagen entsendeten 133 Unterstützungskräfte seien am Freitag wieder nach Dortmund zurückgekehrt, berichtete die Feuerwehr. Auch das Technische Hilfswerk Bayern hat Einsatzkräfte nach NRW entsendet. Die 60 Einsatzkräfte seien unter anderem ausgerüstet mit leistungsstarken Pumpen, berichtet der THW-Landesverband in München.
Freitag, 9.08 Uhr: Der Wasserverband Eifel-Rur lässt Wasser aus seinen übervollen Talsperren ab. Ab sofort müsse "in erhöhtem Maße" Wasser über das Staubecken Heimbach in die Rur abgelassen werden. Es sei weiterhin mit "sehr hohen Wasserständen zu rechnen" und großen Schäden in den Rur-Kommunen, teilte der Verband am Freitagmorgen mit.
Freitag, 8.48 Uhr: Der Kreis Düren hatte bereits vor der Gefahr von Überflutungen in den Städten Heimbach, Nideggen und der Gemeinde Kreuzau gewarnt. Der Wasserverband warnte, Menschen sollten sich nicht in Flussnähe aufhalten, da die Gefahr bestehe, mitgerissen zu werden.
Freitag, 8.05 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigt für Freitag einzelne Schauer an. Gewitter und Starkregen seien aber wenig wahrscheinlich. Am Samstag werde das Wetter zunehmend freundlicher, am Sonntag bleibe es voraussichtlich niederschlagsfrei in NRW.
Freitag, 7.55 Uhr: In Leichlingen ziehen sich die Wassermassen der Wupper langsam zurück, berichtet eine Stadtsprecherin. Die Stadtverwaltung sei nach wie vor ohne Strom, hieß es, auch in vielen Stadtteilen sei der Strom weiterhin ausgefallen.
Freitag, 7.42 Uhr: Ein Autofahrer ist bei einem Unfall auf der Autobahn 1 bei Köln zwischen den Orten Köttingen und Kierdorf schwer verletzt worden. Eine Unterspülung nach dem Dauerregen der vergangenen Tage hat zu dem Unfall geführt, teilte die Polizei mit. Der Autofahrer habe Absperrungen missachtet und sei in ein Loch in der Fahrbahn gerutscht.
Freitag, 7.39 Uhr: In NRW sind nach Angaben des Bundesamtes für Bevölkerung und Katastrophenschutz (BBK) in Bonn 23 von insgesamt 53 Städten und Landkreisen von Überschwemmungen betroffen.
- Oberbergischer Kreis
- Rhein-Sieg-Kreis
- Mettmann
- Heinsberg
- Düren
- Hochsauerlandkreis
- Rheinisch-Bergischer Kreis
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- Rhein-Erft-Kreis
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- Mülheim an der Ruhr
- Euskirchen
- Essen
- Ennepe-Ruhr-Kreis
- Köln
- Leverkusen
- Solingen
- Märkischer Kreis
- Oberhausen
- Unna
- Düsseldorf
- Bottrop
Freitag, 7.30 Uhr: In Erftstadt-Blessem ist eine Reihe von Häusern ganz oder teilweise eingestürzt. Das hat die Kölner Bezirksregierung am Freitagmorgen mitgeteilt. Ursache seien massive und schnell fortschreitende Unterspülungen der Häuser.
Aus den Häusern kämen immer wieder Notrufe. Menschen könnten nur mit Booten vom Wasser aus gerettet werden oder aus der Luft mit Hubschraubern, die über dem Ort kreisen. Dazu erschwere ein nicht abstellbarer Gasaustritt die Rettungsarbeiten; eine Gasleitung ist geborsten. Mehrere Pflegeheime werden geräumt.
Freitag, 6.56 Uhr: Die Zahl der Todesopfer, die das Unwetter in NRW gefordert hat, steigt weiter. Im Düsseldorfer Stadtteil Vennhausen fand die Feuerwehr am Donnerstag einen Toten in einer gefluteten Souterrain-Wohnung. Nachdem die Einsatzkräfte das Wasser abgepumpt hatte, entdeckten sie den Leichnam des Bewohners. Die Kriminalpolizei hat routinemäßig die Ermittlungen aufgenommen.
Unwetter-Folgen: Mehrere Bahnstrecken gesperrt
Freitag, 5.44 Uhr: Die Hochwasserlage beeinträgt auch weiterhin den Verkehr in einigen Teilen des Landes. Im Raum Euskirchen wurde der Zugbetrieb der Linien S23 und RB23 bis auf Weiteres eingestellt, wie die DB Regio am Freitagmorgen via Twitter mitteilte.
Eingestellt wird auch der Zugbetrieb der Linien RB25, RB 30 und RB39. Einschränkungen gibt es zudem bei der Linie S1. Zwischen Kall und Trier fahren keine Züge. Zwischen Witten und Hagen sind auch keine Zugfahrten möglich.
Aufgrund von Unwetterschäden zwischen dem Hauptbahnhof Hagen und Plettenberg seien auch zwischen Hagen und Werdohl derzeit keine Zugfahrten möglich, teilte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr auf Twitter mit. Die Bahn bittet Reisende, sich vorab über Störungen ihrer Zugverbindung zu informieren.
>>> Überblick: Unwetter in NRW - Viele Sperrungen behindern den Verkehr
Rurtalsperre im Kreis Düren läuft über
Freitag, 5.41 Uhr: Die Hochwasserlage in der Eifel verschärft sich weiter. Am frühen Freitagmorgen twitterte der Kreis Düren, der Pegel-Anstieg der Rur könnte sich etwa drei Stunden nach dem Überlauf in Obermaubach bemerkbar machen, in Düren nach ca. vier und in Jülich nach 6 bis 7 Stunden.
Der Wasserverband warnte, Menschen sollten sich nicht in Flussnähe aufhalten, da die Gefahr bestehe, mitgerissen zu werden. Auch sollten vollgelaufene Keller nicht betreten werden, weil die Gefahr von Stromschlägen bestehe. Nach Möglichkeit sollte der Strom vorher abgeschaltet werden. An besonders von Hochwasser betroffenen Stellen sei auch mit Evakuierungen zu rechnen. Auch könne es zur Sperrung von Straßen kommen.
Freitag, 0.23 Uhr: Die Rurtalsperre im Kreis Düren läuft seit kurz vor Mitternacht über, wie der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) mitteilt. Der Verband müsse „in erhöhtem Maße“ Wasser über das Staubecken Heimbach in den Unterlauf der Rur ablassen.
Der erwartete Zeitpunkt hatte sich am Donnerstagabend mehrfach nach hinten verschoben. Der Zufluss zu den Talsperren habe sich am Abend „erfreulich reduziert“, so der WVER weiter. Daher kam es später als zunächst prognostiziert zum Überlauf.
Für einige Bewohner im Kreis Düren bedeutet das, dass sie die Nacht nicht in ihrer Wohnung verbringen können. Eine vom Wasserverband Eifel-Rur verbreitete Hochwassergefahrenkarte zeigt das mögliche Ausmaß der Überschwemmung. Betroffen wären auch die Städte Düren und Jülich. Wie die Aachener Nachrichten berichten, wurden in beiden Städten Wohngebäude evakuiert.
Der Bürgermeister der Stadt Nideggen bat auf Facebook die Bevölkerung darum, ihre Häuser zu verlassen: „Wie weit die Überschwemmungen reichen wissen wir noch nicht genau, jedoch möchte ich Sie auffordern nach dem Vorsichtsprinzip Ihr Eigenheim zu verlassen. Ich weiß, dass dies nicht leicht fällt, jedoch zählt das Menschenleben und die Gesundheit sicher mehr als materielle Güter.“ Schlafplätze in Mehrzweckehallen seien eingerichtet.
Früher am Donnerstagabend war bereits die Urfttalsperre übergelaufen, die der Rurtalsperre vorgelagert ist. Dies habe aber nur insofern Folgen gehabt, dass sich die Rurtalsperre schneller gefüllt habe.