Düsseldorf. Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte NRW Masken in der Schweiz bestellt. Die Firma war wegen der guten Beziehungen zur CSU in den Blick geraten.

Das Land NRW hat zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 bei einer Schweizer Firma eine Million KN95-Masken für je 9,90 Euro bestellt und letztlich 527.000 Stück geliefert bekommen und 5,2 Millionen Euro dafür bezahlt.

Das geht aus der Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der SPD im Landtag hervor. Die Schweizer Firma hatte zuletzt für Schlagzeilen gesorgt, weil die Tochter eines ehemaligen CSU-Politikers für sie ein ähnliches Masken-Geschäft mit der Bundesregierung eingefädelt hatte.

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Wie das NRW-Gesundheitsministerium an den Landtag berichtet, kam der Tipp für die Masken ebenfalls aus München. Die damalige bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) habe ihren Düsseldorfer Kollegen Karl-Josef Laumann (CDU) auf eine Frau mit den Initialen „A.T.“ hingewiesen, die mit der Schweizer Firma in Verbindung gestanden habe.

Maske für 9,90 Euro: Preis war laut NRW-Ministerium im "damals üblichen Rahmen"

Das Angebot für die Schutzmasken sei dem Ministerium dann nicht unmittelbar durch die Schweizer vorgelegt worden, „sondern durch Frau A.T.“

Der mit der Firma vereinbarte Preis von 9,90 Euro pro Maske sei „zwar hoch“ gewesen, so das NRW-Gesundheitsministerium - er habe sich „jedoch in einem für die damaligen Verhältnisse üblichen Rahmen“ befunden. Schutzmaterial sei auf dem Weltmarkt damals knapp geworden, die Krise im Kreis Heinsberg habe sich bereits zugespitzt und man habe „Gefahr für Leib und Leben“ abwenden müssen. (dpa)