Essen. Mit dem Beginn der Winterzeit kehren auch die Weihnachtsmärkte zurück. Die mit bunten Lichterketten stimmungsvoll geschmückten Märkte locken dabei jedes Jahr viele Liebhaber des Weihnachtsfestes zu Städtereisen in der Adventszeit an. Welche Kurztrips besonders lohnenswert sind, erfahren Sie hier.

Schon wieder ist ein Jahr vergangen. Wer sich dem Weihnachtsstress – und sei es nur kurz – entziehen möchte, Stimmungsvolles erspüren will, braucht ein paar Ideen für besinnliche Freizeit. Wir hätten einige Vorschläge.

Salzburg: Stille Nacht, heilige Nacht auf dem Christkindlmarkt

Ein Besuch in Salzburg, Geburtsstadt von Wolfgang Amadeus Mozart, ist gerade zur Vorweihnachtszeit eine sehr gute Idee. Der Salzburger Christkindlmarkt gehört zu den traditionsreichsten und schönsten Weihnachtsmärkten der Welt, überall in der Stadt werden Lieder und Weisen gespielt. Apropos Musik: Das Salzburger Adventssingen im Großen Festspielhaus genießt Weltruf, in Oberndorf bei Salzburg lässt sich große Geschichte nachempfinden: Hier erklang in der Nacht vom 24. Dezember 1818 in der Kapelle zum ersten Mal „Stille Nacht, heilige Nacht“. Von Pfarrer Joseph Mohr stammt der Liedtext, von Lehrer Franz Xaver Gruber die Melodie. Das Lied ist in 300 Sprachen übersetzt und wird von rund zwei Milliarden Menschen am Heiligen Abend gesungen.

So beseelt kann man sich auch weitere der vielen Sehenswürdigkeiten Salzburgs zu Gemüte führen: Die Altstadt und das Schloss Hellbrunn wurden 1997 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Wer durch die vielen kleinen autofreien Gassen schlendert, der findet auf engstem Raum Bauwerke aus verschiedensten Epochen sowie die edlen, klassizistischen Bürgerhäuser der Monarchie. Und was wäre der Advent ohne einen Hauch Romantik? Zu erleben, wenn man sich von einem Fiaker herumkutschieren lässt.

Hafermann Reisen bietet eine viertägige Busreise im Advent nach Salzburg ab 439 Euro: Tel.: 0800/2 00 00 55 50,

www.hafermannreisen.de

www.salzburg.info

Neustadt in Holstein: Meerchenhaftes an der Lübecker Bucht

Kurz vor dem ersten Advent zieht auf dem Marktplatz in Neustadt in Holstein eine besondere Stimmung auf – dann ist „Meerchenwald-Zeit“: Mit maritimen Märchenszenen liebevoll gestaltete kleine Hütten erzählen jede für sich eine eigene Geschichte. Dekoriert mit mehr als 100 Tannen ist der Neustädter Meerchenwald seit Jahren ein Treffpunkt für Jung und Alt. Die Stadt an der Ostsee hat noch eine weitere Attraktion zu bieten: Die 24 Fenster des Kremper Tors und des dazugehörenden Museumsgebäudes werden zum Riesen-Adventskalender. Montags bis freitags werden um 18 Uhr Türchen geöffnet. Begleitet wird die Veranstaltung von Liedern, Märchen oder Posaunenklängen.

Wen es an die Lübecker Bucht verschlägt, der sollte auch unbedingt der Hansestadt Lübeck mit ihren Weihnachtsmärkten einen Besuch abstatten. Besonders stimmungsvoll zur Adventszeit sind die Stadtführungen durch Lübeck in historischen Kostümen. Die Führungen finden an jedem Adventsfreitag und -samstag jeweils um 18 Uhr statt und starten am Historischen Weihnachtsmarkt an der St. Marienkirche.

Tui (0511/56 78 01 05) hat verschiedene Hotels in Lübeck und an der Ostsee im Angebot. Unterkünfte sind auch über Lübeck Tourismus (0451/8 89 97 00) buchbar.

www.tui.com

www.luebeck-tourismus.de

ostsee-schleswig-holstein.de

www.riesen-adventskalender.de

Prag: Wenn die Goldene Stadt weiß wird
Im Frühling machen die Prager Gärten die Stadt zur blühenden Metropole. Ihren Beinamen Goldene Stadt bekam sie wegen der in der Sommersonne glänzenden Turmspitzen. Trübe Herbsttage zeigen Prags melancholische Seite. Ein besonderer Zauber liegt aber über der Goldenen Stadt, wenn sie weiß wird: In der Adventszeit öffnen die Weihnachtsmärkte, überall leuchten festlich geschmückte Auslagen in den Geschäften und der Duft von Glühwein, gerösteten Mandeln und Tannenzweigen zieht durch die Gassen der Altstadt.

Am ersten Adventswochenende werden die Lichterketten des Weihnachtsbaumes angeschaltet, dann tauchen die unzähligen Lichter den von historischen Gebäuden eingerahmten Platz in ein stimmungsvolles Licht. So eröffnet der Klassiker unter den Prager Weihnachtsmärkten. Viele Besucher versammeln sich vor der großen Bühne. Weihnachtschöre treten auf, und Kinder spielen kleine Theaterstücke.

Unverzichtbar im Prager Advent ist der Wettstreit um die schönste Krippe in den Kirchen der Stadt. Prachtvolle, handgeschnitzte Figuren schmücken die Gotteshäuser. Eine Pilgertour von Kirche zu Kirche lohnt. Auch musikalisch haben die Kirchen einiges zu bieten, die „Böhmische Hirtenmesse“ von Jan Jakub Ryba gilt bis heute in Tschechien als die Weihnachtsmesse schlechthin. Selbst in den Jahren kommunistischer Unterdrückung zelebrierten die Tschechen sie.

Einen idyllischen Weihnachtsspaziergang können Prag-Urlauber zum Beispiel auf den Petrin machen, den Hausberg von Prag. Auch nicht fehlen darf ein Besuch des Klosters Strahov. Dort bietet sich der vielleicht schönste Blick auf die Stadt und das Gelände der Prager Burg, den Hradschin.

ADAC Reisen (069/95 88 59 26) hat verschiedene Hotels in Prag im Angebot, Unterkünfte sind auch über Prag Tourismus (englisch) buchbar.

www.adacreisen.de

www.prague.eu

Erzgebirge: Bergparaden, Räuchermänner und Schwibbogen
Spätestens zum ersten Advent muss der traditionsbewusste Erzgebirger die Wohnung mit Räuchermännern, Schwibbogen und Pyramide weihnachtlich dekoriert haben. Es ist die „hohe Zeit“ der Erzgebirgler, wenn die Orte märchenhaft verschneit sind, gerade dann kann man viele erzgebirgische Traditionen und Bräuche kennenlernen und erleben. Dazu gehören die Bergparaden und Bergaufzüge, die ursprünglich dazu dienten, dem Landesherrn und seinem Gefolge bei besonderen Anlässen zu huldigen. Die größte Bergparade des Erzgebirges findet jedes Jahr am vierten Advent in Annaberg-Buchholz statt.

Zu den Traditionen gehören aber auch die Räuchermänner, Engel und Bergmänner. Im Laufe der Jahrhunderte ist aus einer Feierabendbeschäftigung der Bergleute die bekannte Holzkunst aus dem Erzgebirge geworden. Die kunstvollen erzgebirgischen Holzarbeiten haben inzwischen ihren Weg in die gesamte Welt gefunden und das „Weihnachtsland“ Erzgebirge bekannt gemacht. Nach Kultur und Brauchtum geht es auf die atmosphärischen Weihnachtsmärkte der Region – und wer sich in der Vorweihnachtszeit schon auf die Skibretter traut, hat im Erzgebirge bestimmt die Möglichkeiten dazu.

Informationen zu einzelnen Veranstaltungen bzw. Weihnachtsmärkten im Advent gibt es bei Erzgebirge Tourismus (03733/188000), hier sind auch Hotels und andere Unterkünfte buchbar.

www.erzgebirge-tourismus.de