Berlin. Parallel zu vielen ICE-Strecken fahren immer mehr Fernbusse - das spricht sich rum: Es steigt der Anteil derjenigen, die statt in den Zug auch mal in den Bus steigen. Die meisten Kunden stiegen allerdings vom Auto auf den Bus um. Die Konkurrenz unter den Anbietern ist jedoch noch klein.
Die Fernbusse machen der Deutschen Bahn nach einer Umfrage zunehmend mögliche Kunden abspenstig. Knapp jeder achte Deutsche (12 Prozent) ist seit Januar 2013 schon einmal in einen Fernbus statt in die Züge der Bahn gestiegen, wie das Meinungsforschungsinstitut YouGov in einer Online-Umfrage ermittelte. Vor einem Jahr waren es noch 5 Prozent.
Zum Jahresbeginn 2013 war der Markt liberalisiert worden, seither haben Busunternehmer mehr als 200 neue Linien angeboten. Die Bahn - selbst größter Fernbusbetreiber bundesweit - spürt die Konkurrenz. Verglichen mit dem Umsatz von gut 39 Milliarden Euro fiel die Einbuße nach Konzernangaben mit 20 Millionen Euro aber noch gering aus.
Umstieg von Auto auf Bus
Bei denen, die sonst Bahn fahren würden, sprechen die neuen Buslinien nach der YouGov-Umfrage vor allem Jüngere an. Bei den 16- bis 34-Jährigen hat durchschnittlich jeder Fünfte in den vergangenen 15 Monaten zumindest einmal den Bus statt die Bahn genutzt. Bei den über 55-Jährigen war es jeder Zwanzigste.
Nach Angaben des Bundesverbands der Omnibusunternehmer steigen die meisten Kunden aber vom Auto auf den Bus um. Sie ließen entweder den eigenen Wagen stehen oder sparten sich die Suche in Mitfahrzentralen.
Nach Berechnungen des Verbands waren 2013 bis zu neun Millionen Menschen in Fernlinienbussen unterwegs. Eine offizielle Zahl will das Statistische Bundesamt bis Oktober berechnen. In die Fernzüge der Bahn stiegen im vergangenen Jahr 131 Millionen Fahrgäste.
YouGov befragte Anfang April 1070 repräsentativ ausgewählte Deutsche ab 16 Jahren. (dpa)