Berlin. Mit dem Bus von Großstadt zu Großstadt - auf immer mehr Strecken in Deutschland ist das möglich. Service und Komfort sind bei den zahlreichen Anbietern oft ähnlich. Dennoch lohnt sich ein Vergleich - auch mit Sparangeboten der Bahn. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Verbraucher können auf immer mehr Strecken mit Fernbussen durchs Land reisen - 138 sind es derzeit. Service und Komfort bei den verschiedenen Anbietern ähneln sich an Bord der Busse laut Stiftung Warentest stark. Für die Kunden empfiehlt sich vor einer Buchung dennoch, die Bedingungen genau zu studieren.

Wie finde ich einen Fernbus-Anbieter?

Am einfachsten ist die Suche nach einem geeigneten Anbieter und einer geeigneten Verbindung über das Internet. Mit der Zahl der Anbieter ist auch die Zahl der Vergleichsportale gestiegen - sie heißen etwa busliniensuche.de, fernbusse.de, checkmybus.de oder fahrtenfuchs.de. Sie listen Strecken und Preise von aktuell rund vier Dutzend Anbietern auf und helfen über eine Eingabemaske bei der Suche nach der gewünschten Verbindung. Ein Vergleich mehrerer Portale kann nicht schaden.

Was ist beim Anbietervergleich zu beachten?

Service und Komfort sind bei den verschiedenen Anbietern weitgehend gleich; Toiletten, Klimaanlage und kostenloses Internet sind Standard. Als wichtiges Vergleichskriterium bleibt der Preis. Dabei sollten Kunden auch die Bahn mit ihren Sparangeboten einbeziehen, rät Heidi Tischmann, Fernverkehr-Expertin des ökologischen Verkehrsclubs Deutschland VCD.

Auch interessant

Für Kinder und Jugendliche gibt es meist Rabatt - aber zu unterschiedlichen Bedingungen. Auch Menschen mit Behinderung sollten sich genau informieren; die Begleitperson kann meist gratis mitfahren. Vielfahrer bekommen bei manchen Anbietern günstigere Preise.

Einberechnen sollten Fernbus-Kunden mögliche Sonderkosten wie Aufpreise für große Gepäckstücke bei einzelnen Anbietern. Entscheidend für die Auswahl kann auch die Frage sein, ob Haltestellen zentral gelegen und gut zu erreichen sind.

Wo gibt es Fahrscheine?

Wer im Internet nach seiner Verbindung gesucht hat, kann dort auch gleich sein Ticket kaufen. Gezahlt wird meist über Kreditkarte, Lastschrifteinzug oder das Bezahlsystem Paypal. Den Fahrschein können sich Reisende am heimischen Computer ausdrucken. Manche Unternehmen bieten auch einen Ticketversand per Post oder schicken die Fahrkarte virtuell mit QR-Code aufs Smartphone. Auch eine telefonische Buchung ist meist möglich. Ein Ticketkauf direkt vor Fahrtantritt beim Fahrer ist bei den meisten Unternehmen möglich. Allerdings gibt es dann keine Garantie, dass der Bus nicht schon ausgebucht ist.

Was passiert, wenn ich die Reise nicht antreten kann?

"Die Stornierungs- und Umbuchungsbedingungen der Anbieter sind total unterschiedlich", warnt Martin Rammensee von busliniensuche.de. Deshalb sollten sich Reisende beim Ticketkauf informieren, wie das Unternehmen mit derartigen Anliegen umgeht. Mal gibt es bei einer Stornierung Geld zurück, mal Reisegutscheine. Manche Unternehmen haben eine Stornierungs- oder Umbuchungspauschale festgesetzt, bei anderen richtet sich die Höhe der Gebühr nach dem Preis des gekauften Tickets. Es gibt im Grunde so viele Varianten wie Unternehmen. Bei Streitigkeiten können sich Fahrgäste an die SÖP Schlichtungsstelle wenden.

Wie umweltfreundlich sind Fernbus-Reisen?

Fernbusse gelten zusammen mit der Bahn im Vergleich mit Flugzeugen und Autos als umweltfreundlichste Reisevarianten. Wichtig ist dabei immer die Frage, ob die Busse oder Züge voll besetzt sind - denn nur dann verbrauchen sie pro Person und Kilometer besonders wenig Diesel oder Strom und stoßen damit auch die wenigsten Schadstoffe aus. Bei der Bahn fahren seit diesem Jahr zudem alle Bahncard-Inhaber im Fernverkehr mit 100 Prozent Ökostrom. (afp)