Haar. . Viele Bergsteiger leiden unter Kopfschmerzen, Übelkeit oder Müdigkeit. Grund dafür ist die Höhenkrankheit. Ulrich Steiner von der Deutschen Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin weiß, dass Wanderer zum Beispiel auf die Höhe achten sollten und gibt Tipps, wie die Krankheit verhindert wird.

Stechende Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit - die Symptome der Höhenkrankheit sind recht eindeutig. Ulrich Steiner von der Deutschen Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin gibt Tipps, wie man die Höhenkrankheit vermeidet und was Wanderer tun müssen, wenn sie erkranken.

Frage: Warum bekommen viele Bergsteiger auf dem Kilimandscharo oder dem Mount Kenya die Höhenkrankheit?

Ulrich Steiner: Die Veranstalter bieten oft Fünf- oder Sechs-Tages-Touren an. Da ist eine vernünftige Akklimatisierung nicht möglich. Um den Mount Kenya vernünftig zu besteigen, bräuchte man zwei Wochen. Aber die Leute wollen es schnell und billig, das ist ein Riesendilemma.

Wie schnell darf man in solchen Höhen maximal aufsteigen?

Steiner: Ab 2500 Metern Höhe sollte man die Schlafhöhe um maximal 500 Meter pro Tag verschieben. Aber viele Menschen vertragen auch nur 300 Meter pro Tag. Das hat mit Fitness nichts zu tun.

Was kann man tun, um sich vorzubereiten?

Steiner: Man kann vorher mehrere Nächte in den Alpen in Hütten auf 3000 Metern schlafen. Aber das bringt nur direkt vor der Reise nach Afrika etwas. Nach einer Woche ist der Effekt verpufft. Wir empfehlen eine Akklimatisierung vor Ort. Also mehrere Tage auf 2500 Metern oder höher schlafen und tagsüber immer ein Stück nach oben wandern.

Wie erkennt man die Höhenkrankheit?

Steiner: Ein Indiz sind Kopfschmerzen, die auch mit Ibuprofen nicht verschwinden. Wenn mindestens zwei Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit oder Appetitlosigkeit dazukommen, ist es sicher Höhenkrankheit.

Was kann man dann tun?

Steiner: Man kann auf der gleichen Höhe bleiben und warten, ob es besser wird. Wenn Gleichgewichtsstörungen oder Erbrechen dazukommen, hilft nur noch Absteigen. Denn dann ist der Übergang fließend zum Hirnödem, an dem 40 Prozent der Betroffenen sterben. Von Medikamenten, die einen über eine Grenze pushen, rate ich ab. (dpa/tmn)