Essen. Schon Audrey Hepburn und Fred Astaire erkannten im Film “Ein süßer Fratz“ den romantischen Flair von Paris. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Eine Paris-Verliebte gibt Tipps für einen 24-stündigen Aufenthalt in der Stadt an der Seine: Vom Sacré-Cœur über den Louvre bis hin zum Eiffelturm.
Paris – schon Fred Astaire erkannte in „Ein süßer Fratz“ (1957) den romantischen Charakter dieser Stadt und verzückte Audrey Hepburn mit den Worten: „Sie werden sich amüsieren! Jeden Abend auf eine Party gehen, nur Champagner trinken, in Parfüm baden und jede Stunde eine neue Liebesaffäre haben!“ Über 50 Jahre später nun, Tipps von einer Paris-Verliebten für 24 Stunden an und nahe der Seine.
9 Uhr
Sacré-Cœur: Von der weißen Basilika, am höchsten Punkt von Paris, den Tag mit einem weiten Blick über die Dächer der Stadt begrüßen und im Inneren der Kathedrale eine Kerze anzünden — einen Moment der Ruhe genießen, bevor es zum quirligen Miteinander durch die Gassen des Montmatre-Viertels geht. Eine lange Steintreppe oder Seilbahn führt dorthin. www.sacre-coeur-montmartre.com
10 Uhr
Place du Tertre: Im Herzstück Montmatres, im 18. Arrondissements — Paris ist insgesamt in 20 dieser Stadtbereiche eingeteilt — lebten Anfang des 20. Jahrhunderts unter anderen der berühmte Maler Pablo Picasso. Heute beherbergt es immer noch zahlreiche Künstler sowie Studenten, die ihre Arbeiten öffentlich ausstellen und denen gerne beim Malen zugeschaut werden darf. Ein paar Straßen abseits des Trubels laden Cafés, Restaurants, wie das nicht so überlaufene „Relais de la Butte”, sowie französische Baguetterien zum Verweilen ein. Im „Le Grenier à Pain“ schmeckt das Baguette besonders gut, es wurde mehrfach ausgezeichnet – bon appétit. www.legrenierapain.com/fr
12 Uhr
Galerie Art 21: In der Galerie von Bruno Hamelin wird bei längerem Betrachten der Werke aufstrebender Maler aus Paris ein Glas französischer Wein gereicht, bevor Bruno zu ausgewählten Bildern eine Geschichte erzählt. Hierbei wechselt er euphorisch gerne mal vom Englischen ins Französische, bemerkt es aber schnell und entschuldigt sich höflich mit einem verschmitzten „Excusez-moi“.
12.30 Uhr
Musée du Louvre und Tee: Mit dem schnellsten Verkehrsmittel, der Métro, geht es nun zu einem der weltweit größten Museen, dem Louvre. Ehemals Sitz französischer Könige, befinden sich dort nun über 300.000 Werke. Neben dem Gemälde der Mona Lisa von Leonardo da Vinci gibt es eindrucksvolle Kunst. Die weniger beachtete Profilansicht von Johann II. aus dem 14. Jahrhundert zum Beispiel — vermutlich die älteste Porträtdarstellung Westeuropas. Es macht zudem Freude, das riesige Gebäude samt Parkanlage in Augenschein zu nehmen und einige Skulpturen durch die Fenster zu beäugen, mit einem Becher Tee, den man frisch, in vielen Variationen, neben dem Museum, im „Tea by thé“, bekommt — à votre santé. www.teabythe.com
15.30 Uhr
Shakespeare & Company: Ein Spaziergang entlang der Seine führt zur ältesten Brücke von Paris, der Pont Neuf aus dem 16. Jahrhundert. Schiffe fahren im Sommer im Minutentakt darunter her. Nach dem Überqueren, geht es links noch ein Stück am Fluss entlang, bevor auf der rechten Seite, gegenüber der Stadtinsel Île de la Cité, ein Buchladen auftaucht. Hier, im sogenannten Quartier Latin, kamen berühmte Schriftsteller wie Henry Miller und Samuel Beckett zusammen. Es ist die wohl geschichtsträchtigste Buchhandlung von Paris. Die Regale erzählen mit ihren neuen und alten Werken von der Zeit, als Schriftsteller und Philosophen noch ihre Ideen austauschten und gemeinsam musizierten. In der ersten Etage des kleinen, verwinkelten Hauses, steht noch immer ein Klavier, auf dem gespielt wird — eine Atmosphäre, die den Besucher in die Vergangenheit entführt.
17 Uhr
Notre-Dame de Paris: Eine der bedeutendsten Kathedralen in Europa ist nun in Sichtweite. Im Inneren gibt es Lichtspiele zu bestaunen, die durch große Mosaike in den Fenstern entstehen — Napoleon krönte sich 1804 hier zum Kaiser.
19 Uhr
Café de Flore: Bevor es zum letzten Höhepunkt der 24-Stunden in Paris geht, bleibt Zeit für einen heißen Kaffee oder etwas Kühles in einem Café aus dem 19. Jahrhundert. Hier tranken und aßen die Philosophen Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre regelmäßig – und es ist heute noch ein beliebter Treffpunkt der Pariser Intellektuellen. Um Geld zu sparen, empfiehlt es sich den Kaffee „au comptoir” (an der Theke) zu bestellen.
21 Uhr
Der Eiffelturm oder Gesang: Er erstrahlt in hellem Licht, und wer noch einmal über die Stadt blicken möchte, hat auf den Aussichtsplattformen dazu die Möglichkeit. Oder man überquert die Seine und steigt die Stufen des Palais de Chaillot hinauf. Dort gibt es an lauen Herbstabenden eine „Offene Bühne“. Bei Gesang und einem Crêpe ist es ein schöner Moment, um sich zu verabschieden. Vielleicht mit einem: À bientôt Paris, mon amour. www.tour-eiffel.fr