Washington. Neues Luxushotel für Washington: Donald Trump will den Old Post Office Pavilion zu neuem Glanz führen. Das zweithöchste Gebäude der Stadt stand bereits mehrmals kurz davor, abgerissen zu werden. Für 200 Millionen Dollar wird das Gebäude neu gestaltet und bietet anschließend viel Luxus für die High Society.
Im wolkenkratzerfreien Washington ragt der Glockenturm des Old Post Office Pavilion besonders heraus: Ganze 96 Meter misst er. Hinter der imposanten Fassade tummelten sich bisher aber vor allem Hot-Dog- und T-Shirt-Verkäufer. Immobilien-Unternehmer Donald Trump will das Gebäude jetzt in ein Luxushotel für die High Society verwandeln.
Anfang August unterschrieb Trump einen Mietvertrag mit zunächst 60 Jahren Laufzeit. Für 200 Millionen Dollar (rund 148 Millionen Euro) soll das Gebäude komplett neu gestaltet werden. Eines der Highlights wird ein rund 1200 Quadratmeter großer Ballsaal sein, der somit der größte in den Washingtoner Luxushotels wäre. Er soll in einem bisher leerstehenden und langsam zerfallenden Anbau des Old Post Office Pavilion entstehen, ein Überbleibsel eines missglückten Renovierungsversuchs in den 1980er Jahren.
Es geht nicht nur um Profit
Während der 18 Monate andauernden Verhandlungen hatte Trump mehrmals betont, dass es ihm nicht nur um den Profit gehe. "Freunde von mir geben lächerliche Geldbeträge für Gemälde aus", sagte er der "Washington Post". "Ich mache lieber Jobs wie diesen hier und mache etwas, das die Welt wirklich lieben und sehen kann und auf das jeder in D.C. wirklich stolz sein kann." Auch der Glockenturm, auf dem sich eine beliebte Aussichtsplattform befindet, werde weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben.
Der Old Post Office Pavilion wurde von 1892 bis 1899 erbaut. 1928 sollte er abgerissen werden, jedoch fehlte in der Weltwirtschaftskrise das Geld, den Plan umzusetzen. Stattdessen wurden mehrere Regierungsbehörden dort untergebracht. 1964 verhinderten engagierte Bürger einen erneuten Abrissplan.
Das Innerer des Hotels
Im Inneren des Hotels sind nun 270 Gästezimmer, edle Restaurants und zwei opulente Suiten im ehemaligen Büro des Postmeisters geplant. Die Gästezimmer sollen im Durchschnitt mehr als 55 Quadratmeter groß sein, die beiden Suiten jeweils rund 280 Quadratmeter. Die Lobby wird mit einem Springbrunnen, handgewebten Teppichen sowie Messing- und Kristalllüstern ausgestattet.
Rund zwölf Millionen US-Dollar (rund 8,8 Millionen Euro) zahlte die zuständige Behörde bisher jährlich für den Unterhalt des Gebäudes, hatte aber, wie die "Washington Post" berichtet, nur etwa fünf Millionen Dollar Mieteinnahmen. Trotz seiner Vorzüge waren bisherige Versuche, das Gebäude zu verkaufen oder zu vermieten, gescheitert. Vertreter der Stadt und des Kongresses zeigten sich jetzt zuversichtlich, dass Trumps Pläne die seit mehr als 20 Jahren andauernden Bemühungen zur Neugestaltung des Gebäudes beenden werden. Das neue Trump Hotel soll Ende 2015 oder Anfang 2016 eröffnet werden. (dpa)