Florenz. Die Toskana ist eine der berühmtesten Kulturlandschaften Italiens. Allein Florenz als Wiege der Renaissance bietet für Touristen eine kaum zu erschließende Fülle an kulturellen Schätzen. Bei einer Rundreise beeindrucken allerdings auch die traumhaft-hügeligen Landschaften der Region.

Wer sich Florenz von Süden her nähert und an der Aussichtswarte an der Piazzale Michelangelo stoppt, wird mit einem grandiosen Panoramablick auf die Hauptstadt der Toskana belohnt.

Florenz liegt in einem Tal, umgeben von Hügeln mit prächtigen Villen an den Hängen. Machtvoll überragt die rote Kuppel des Doms die Altstadt. Mittendrin schlängelt der Arno durch Florenz, von zahlreichen Brücken überspannt. Der Ponte Vecchio, Florenz älteste Brücke aus dem Jahr 1345, ist eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt.

Wiege der Renaissance

Seit dem 16. Jahrhundert reihen sich Gold- und Silberschmieden auf beiden Seiten der Brücke in mittelalterlichen Gebäuden. Zuvor waren Fleischereien und Gerbereien auf der Brücke untergebracht. Doch als die Medici über den Ponte Vecchio einen Korridor leiteten und dieser vom Gestank des Fleischerhandwerks erfüllt wurde, mussten die Metzger an den Rand der Stadt ausweichen.

Heute lässt sich das Treiben auf der Brücke besonders gut von der Bar auf der Dachterrasse des in einem Turm untergebrachten Hotel Continentale beobachten. Florenz, Wiege der Renaissance, ist eine der bedeutendsten Kunststädte Italiens. Michelangelo, Leonardo da Vinci, Raffael, Botticelli und viele andere Künstler und Wissenschaftler haben hier gewirkt.

"Es entstand ein Bild"

Wer sich hier einen Eindruck verschaffen will über all die Baudenkmäler, Kirchen und Palazzi, Gemälde und Skulpturen wird schier überwältigt von der größten Ansammlung von Kunstschätzen in Italien.

Als sie das erste Mal nach Florenz gekommen sei, habe sie alles auf einmal sehen wollen, schreibt die Autorin und Toskana-Kennerin Barbara Bronnen. "Nach einer Woche war ich erledigt – und geheilt. Viel zu viel Kunst für viel zu wenige Tage." Sie gab schließlich auf, "Florenz wie ein imaginäres Museum zu durchlaufen" und setzte sich in ein Café am Dom. Und einige Stunden später in ein Café auf der Piazza della Repubblica. "Und plötzlich war alles da", erinnert sie sich. "Es entstand ein Bild."

Die Abendsonne taucht die Region in goldenes Licht 

Der Dom mit dem wunderschönen Namen Santa Maria del Fiore, das geheimnisvolle Baptisterium, die Piazza della Signoria, die Löwen an der Loggia dei Lanzi und der Palazzo Vecchio und, und, und… . Dabei wimmelt es auf dem Domplatz von Touristen. Die Jugend der Welt scheint hier zu Hause sein. Aber trotz der Besucherströme wirkt der Platz einladend, lässt man sich mit Müßiggang auf ihn ein.

Rundherum Kunstdenkmäler, kleine Wohnhäuser mit winzigen Türen und große, prächtige Bauten wie der Dom, der Palazzo Strozzi und der Palazzo Pitti. Wer hier verweilt, bekommt eine Vorstellung von der im 16. Jahrhundert zu fürstlichem Rang aufgestiegenen Bankiersfamilie Medici und dem jahrhundertealten Leben der Florentiner.

Von Florenz aus geht es weiter in das Anbaugebiet des Chiantis. Die Abendsonne taucht die Region in goldenes Licht. Die Fahrt führt durch eine weit geschwungene Hügellandschaft mit Olivenhainen und Weinbergen. Zypressen säumen die Straßen und markieren Höhenzüge. Einsame Gehöfte hier und da, in Tälern wehrhafte Dörfer, auf Anhöhen mittelalterliche Burgen.

Das Weingut Brolio

Nahe Siena erhebt sich auf einer Anhöhe das Castel Monastero, umgeben von Weingärten, Weizenfeldern , Kastanienwäldern und Zypressenreihen. Hinter den alten, festungsähnlichen Mauern verbirgt sich ein Spa.

Eine halbe Stunde Autofahrt entfernt an der Grenze zwischen den Regionen Florenz und Siena thront das Weingut Brolio auf einem Hügel. Im Zentrum des 1.200 Hektar großen Anwesens liegt ein Schloss, das seit 1141 im Besitz der Familie Ricasoli ist. Sie ist mit 240 Hektar Weinanbaufläche der größte Hersteller von Chianti Classico.

Breite Strände, dahinter die Berge 

Von hier aus geht es über Pisa mit dem Schiefen Turm als wohl bekanntester Sehenswürdigkeit der Toskana weiter an die tyrrhenische Küste mit ihren schönen weiten und breiten Stränden. Wenn man von Pisa aus eine halbe Stunde mit dem Auto in Richtung Norden weiterfährt, erreicht man den mondänen Badeort Forte dei Marmi, angelegt wie ein Schachbrettmuster und von schmalen Straßen durchzogen.

Im Ortszentrum einige Cafés, Restaurants und Edel-Boutiquen. Kein Supermarkt weit und breit. Hinter Pinien, Palmen und Zypressen stehen Villen und Hotels im Landstilhaus auf teilweise parkähnlichen Grundstücken. Die Dachterrasse mit Cocktail-Bar in einem aufgesetzten verglasten Raum des Boutique-Hotels Principe Forte dei Marmi bietet dem Gast eine fantastische Rundum-Sicht wie nirgendwo sonst in dem Badeort.

Stars und Sternchen

Der Blick schweift auf der einen Seite bis zu dem nur wenige Schritte entfernten Strand und auf der gegenüberliegenden Seite bis hin zu den Apuanischen Alpen. Forte dei Marmi zieht die Schönen und Reichen an. Es wird Wert auf Diskretion gelegt. Paparazzi sind unerwünscht. Der Modeschöpfer Armani soll hier eine Sommerresidenz besitzen, aber niemand will den genauen Standort kennen.

Hollywood-Star George Clooney und Pop-Ikone Elton John haben in Forte dei Marmi angeblich Kurzurlaube verbracht. Was davon Legende ist und was Wahrheit, behalten die Hoteliers und Clubbesitzer für sich. (dapd)