Berlin. . Auf die Bundestagsabgeordneten kommt in diesem Jahr Urlaub an der Ostsee oder im Schwarzwald zu - jedenfalls, wenn es nach Rainer Brüderle geht: Weil in der Eurokrise jederzeit eine Bundestagssitzung nötig werden kann, sollten die Parlamentarier besser keine Fernreisen buchen, rät er.
FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hat die Abgeordneten des Bundestags zu einem Verzicht auf Fernreisen in den Sommerferien aufgerufen. Wegen der anstehenden Entscheidungen in der Europapolitik erwarte er "die eine oder andere Sommersitzung", sagte Brüderle am Mittwoch in Berlin.
Deswegen rate er den Mandatsträgern zu einem Urlaubsziel in Bundestagsnähe. Dies sei die Konsequenz der Parlamentsbeteiligung, die sich der Bundestag in der Schuldenkrise erkämpft habe. Eine Parlamentsbeteiligung "zu fordern und dann in Thailand nicht erreichbar zu sein, ist nicht konsequent", fügte Brüderle hinzu.
Brüderle urlaubt am Bodensee - "Zwei Stunden bis Berlin"
Der Spitzenliberale will mit gutem Beispiel vorangehen und plant nach eigenen Angaben einen zweiwöchigen Ferienaufenthalt am Bodensee, den er als "temporären Sportaktivurlaub" charakterisierte. "Ich kann in zwei Stunden in Berlin sein", beteuerte er. Brüderle legte zudem Wert auf die Feststellung, dass sich seine Äußerungen nicht generell gegen Thailand als Reiseziel richteten.
In Berlin wird erwartet, dass der Bundestag in der Sommerpause zu Sondersitzungen zusammentreten muss, um über die Euro-Hilfsanträge von Zypern und Spanien zu entscheiden. (afp)