Manila. Das manövrierunfähige Kreuzfahrtschiff “Azamara Quest“ kann nach einer erfolgreichen Reparatur seine Fahrt fortsetzen. Der nächste Hafen liegt in Malaysia. Dort wird die Kreuzfahrt aber abgebrochen. Freitagnacht hatte ein Brand den Motor des Luxusliners beschädigt. Fünf Besatzungsmitglieder wurden dabei verletzt.

Nach fast 24 Stunden in Seenot hat ein manövrierunfähiges Kreuzfahrtschiff mit 1000 Menschen an Bord seine Reise am Samstag doch noch fortsetzen können. Nachdem Freitagnacht ein Feuer einen Motorschaden verursacht hatte, war die "Azamara Quest" ohne Antrieb in der Sulusee südlich der Philippinen getrieben.

Nach erfolgreichen Reparaturen sei der Luxusliner auf dem Weg nach Malaysia, teilte die philippinische Küstenwache am späten Samstagabend (Ortszeit) mit.

Kreuzfahrt wird in Malaysia abgebrochen

Die Besatzung des Luxusliners habe erklärt, der Antrieb sei wieder hergestellt und das Schiff bewege sich langsam auf sein nächstes Ziel, die Hafenstadt Sandakan, zu, sagte der Sprecher der Küstenwache, Korvettenkapitän Algier Ricafrente. Zuvor hatte der Kapitän in einer E-Mail erklärt, die Lage sei unter Kontrolle und er benötige keine Hilfe der Küstenwache.

In Sandakan soll die Kreuzfahrt abgebrochen werden. Insgesamt sind nach Angaben des Veranstalters 590 Passagiere und 411 Besatzungsmitglieder an Bord. "Auswärtiges Amt und Botschaften stehen in Kontakt mit der Reederei und zuständigen Behörden", sagte eine Außenministeriumssprecherin am Samstag in Berlin. "Die Botschaften bereiten sich darauf vor, die Deutschen an Bord konsularisch zu betreuen, sobald sie an Land gegangen sind."

Fünf Besatzungsmitglieder verletzt

Auf dem Schiff war am Freitagabend ein Brand ausgebrochen, der die Motoren lahmgelegt hatte. Das Feuer konnte aber schnell gelöscht werden. Fünf Besatzungsmitglieder erlitten Rauchgasvergiftungen. Eine Person befinde sich in kritischem Zustand und müsse in ein Krankenhaus gebracht werden, teilte das Unternehmen Azamara Club Cruises mit. Passagiere seien bei dem Brand nicht verletzt worden.

Die "Azamara Quest" war zuvor rund 130 Kilometer südlich des Tubbataha-Riffs im Meer getrieben - einer Meeresregion zwischen den Philippinen und der Insel Borneo. Techniker hatten aber bereits vor der Reparatur des Antriebs auch die Klimaanlagen, Kühlsysteme und Wasserversorgung wiederherstellen können.

Kreuzfahrten sind weniger beliebt

Die Fahrt der "Azamara Quest" hatte am Montag in Hongkong begonnen und hätte eigentlich 17 Tage dauern sollen. Geplant waren Stopps in Manila und Sandakan in Malaysia sowie in mehreren Häfen in Indonesien. Für den 12. April war die Ankunft in Singapur vorgesehen.

Azamara Club Cruises gehört zur Reederei Royal Caribbean Cruises, das wie auch Konkurrent Carnival nach den Havarien von Kreuzfahrtschiffen in diesem Jahr einen Rückgang der Buchungen hatte hinnehmen müssen.

Im Januar war vor Italien die "Costa Concordia" auf Grund gelaufen, dabei kamen 32 Menschen ums Leben. Einen Monat später brach auf der "Costa Allegra" im Indischen Ozean ein Feuer aus und machte das Kreuzfahrtschiff in einer Region manövrierunfähig, in der Piraten immer wieder Schiffe angreifen. Die beiden Costa-Schiffe gehören zur Reederei Costa Crociere, die wiederum Teil des weltgrößten Kreuzfahrtunternehmens Carnival ist. (dapd)

Havarierte "Costa Concordia"

Das Kreuzfahrtschiff
Das Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" war Freitagnacht vor der toskanischen Küste auf einen Felsen gelaufen und gekentert. An Bord waren rund 4200 Menschen, darunter 566 Deutsche. Gegen den Kapitän der "Costa Concordia", Schettino, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung, Verursachung eines Schiffbruchs und wegen des Verlassens des Schiffs vor anderen. Das Foto zeigt das Schiff, wie es in Reise-Prospekten zu sehen war. Denn seit Freitag... © AP
...liegt das havarierte Schiff vor der Insel Giglio an der West-Küste Italiens. Das Unglück geschah am Freitag,...
...liegt das havarierte Schiff vor der Insel Giglio an der West-Küste Italiens. Das Unglück geschah am Freitag,... © AP
...dem 13. Januar während...
...dem 13. Januar während... © AP
...des Abendessens an Bord.
...des Abendessens an Bord. © REUTERS
Ein 70 Meter langer Riss ist zu sehen. Das Schiff war offenbar zu nah an die Küste gesteuert worden. Ein Felsen hatte den Rumpf aufgeschlitzt. Binnen Minuten geriet der Luxuslinier in Schlagseite. Ein Stück des Felsens...
Ein 70 Meter langer Riss ist zu sehen. Das Schiff war offenbar zu nah an die Küste gesteuert worden. Ein Felsen hatte den Rumpf aufgeschlitzt. Binnen Minuten geriet der Luxuslinier in Schlagseite. Ein Stück des Felsens... © AFP
...den das Schiff gerammt hatte, steckt fest. Unwirklich sieht die Bucht..
...den das Schiff gerammt hatte, steckt fest. Unwirklich sieht die Bucht.. © REUTERS
...von oben aus. Das Schiff liegt...
...von oben aus. Das Schiff liegt... © AFP
...seitlich im Wasser. Der Kapitän des Schiffes,...
...seitlich im Wasser. Der Kapitän des Schiffes,... © AFP
...Francesco Schettino wurde am Samstag festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schettino wegen fahrlässiger Tötung, Verursachung eines Schiffbruchs und wegen des Verlassens des Schiffs vor anderen. Die Reederei Costa hatte...
...Francesco Schettino wurde am Samstag festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schettino wegen fahrlässiger Tötung, Verursachung eines Schiffbruchs und wegen des Verlassens des Schiffs vor anderen. Die Reederei Costa hatte... © REUTERS
...Kapitän Schettino am Sonntagabend
...Kapitän Schettino am Sonntagabend "Fehlentscheidungen" vorgeworfen und erklärt,... © REUTERS
...die Route des Schiffs habe offenbar zu nah an der Küste vorbei geführt.
...die Route des Schiffs habe offenbar zu nah an der Küste vorbei geführt. © REUTERS
Per Helikopter wurden Passagiere, aber auch Rettungskräfte in Sicherheit gebracht.
Per Helikopter wurden Passagiere, aber auch Rettungskräfte in Sicherheit gebracht. © AFP
Wegen heftigen Wellengangs wurde die Suche...
Wegen heftigen Wellengangs wurde die Suche... © AP
...zunächst abgebrochen.
...zunächst abgebrochen. © REUTERS
Am Montagmorgen...
Am Montagmorgen... © AFP
...haben die Bergungsmannschaften die Suche nach den noch...
...haben die Bergungsmannschaften die Suche nach den noch... © AFP
...vermissten 21 Passagieren und Besatzungsmitgliedern...
...vermissten 21 Passagieren und Besatzungsmitgliedern... © AFP
...des Kreuzfahrtschiffs
...des Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" fortgesetzt. © AFP
Taucher machten sich auf die Suche nach den noch immer Vermissten.
Taucher machten sich auf die Suche nach den noch immer Vermissten. © AFP
In der Nacht zu Sonntag konnte ein Hochzeitspaar aus seiner Kabine befreit werden. Die Süd-Koreaner...
In der Nacht zu Sonntag konnte ein Hochzeitspaar aus seiner Kabine befreit werden. Die Süd-Koreaner... © AP
...wurden über 24 Stunden nach dem Unglück gerettet.
...wurden über 24 Stunden nach dem Unglück gerettet. © REUTERS
Auch am Sonntag läuft die Suche nach Vermissten auf Hochtouren.
Auch am Sonntag läuft die Suche nach Vermissten auf Hochtouren. © AFP
In der Kirche des Küsten-Dorfes wurde ein Gottesdient abgehalten. Die meisten Überlebenden des Unglücks..
In der Kirche des Küsten-Dorfes wurde ein Gottesdient abgehalten. Die meisten Überlebenden des Unglücks.. © AFP
...sind bereits in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Doch die Lage...
...sind bereits in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Doch die Lage... © AFP
...in Italien ist immer noch kritisch. Der Tank des Schiffes droht auszulaufen.
...in Italien ist immer noch kritisch. Der Tank des Schiffes droht auszulaufen. © AP
Mittlerweile haben die italienischen...
Mittlerweile haben die italienischen... © AFP
...Behörden eine Liste...
...Behörden eine Liste... © Getty Images
...mit den namen, der och immer vermissten Passagiere und Crew-Mitglieder...
...mit den namen, der och immer vermissten Passagiere und Crew-Mitglieder... © REUTERS
...veröffentlicht. Taucher suchen, soweit es die Witterung zulässt, noch immer...
...veröffentlicht. Taucher suchen, soweit es die Witterung zulässt, noch immer... © AFP
...nach den Vermissten.
...nach den Vermissten. © REUTERS
Employees of a wreck removal and salvage operations company take a coffee on January 19, 2012 before working on the cruise liner Costa Concordia aground in front of the harbour of the Isola del Giglio (Giglio island) after hitting underwater rocks on January 13. Italian rescuers resumed their search on board a crashed cruise ship the same day, as salvage workers prepared to pump out fuel from its tanks to avoid an environmental disaster.  AFP PHOTO / VINCENZO PINTO
Employees of a wreck removal and salvage operations company take a coffee on January 19, 2012 before working on the cruise liner Costa Concordia aground in front of the harbour of the Isola del Giglio (Giglio island) after hitting underwater rocks on January 13. Italian rescuers resumed their search on board a crashed cruise ship the same day, as salvage workers prepared to pump out fuel from its tanks to avoid an environmental disaster. AFP PHOTO / VINCENZO PINTO © AFP
Members of the Carabinieri in a boat travel past the Costa Concordia cruise ship which ran aground off the west coast of Italy at Giglio island January 19, 2012. No deadline has been set for ending the search for missing people on the wreck of the Italian cruise liner that capsized off the Tuscan island, the chief spokesman of the firefighters said on Thursday.  REUTERS/Paul Hanna  (ITALY - Tags: DISASTER TRANSPORT)
Members of the Carabinieri in a boat travel past the Costa Concordia cruise ship which ran aground off the west coast of Italy at Giglio island January 19, 2012. No deadline has been set for ending the search for missing people on the wreck of the Italian cruise liner that capsized off the Tuscan island, the chief spokesman of the firefighters said on Thursday. REUTERS/Paul Hanna (ITALY - Tags: DISASTER TRANSPORT) © REUTERS
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