Essen. Das schöne Land: Nichts anderes bedeutet das Wort “Sri Lanka“. Es gilt als die grüne Perle im Indischen Ozean. Nach Bürgerkrieg und Tsunami schaut das Land nun wieder optimistisch nach vorn. Mit dem Ausbau von Infrastrukur und neuen und modernen Hotels sollen Touristen angelockt werden.

„Ayubowan“, sagt der kleine Mann mit den dicken Brillengläsern leise und faltet die Hände zusammen, so wie man es auf Sri Lanka immer tut, wenn man sich begrüßt. Wie gut, dass die Vorderseite seines urigen Ladens sperrangelweit offen steht. Denn so können die unwiderstehlichen Gerüche des Orients ungehindert ins Freie strömen und Kunden anlocken. Der Tourist muss freilich ein feines Näschen und eine gute Portion Neugierde auf Land und Leute mitbringen, sonst würde er diesen kleinen Gewürztempel auf der Sea Street am Rande von Negombo kaum erspähen.

Hier steht T.M. Anselm Cooray hinter der Theke. Der 70-Jährige hat in seinem Laden alles zu bieten, was dieses schöne Land (nichts anderes heißt Sri Lanka), die grüne Perle im Indischen Ozean, die so groß ist wie Bayern, hergibt. Keine abgepackten Tütchen, sondern offene Säcke voll mit frischem Chili (getrocknet oder als Pulver), Pfeffer aller Farben, Safran, Lebkuchengewürz, Koriander, Kreuzkümmel, Kardamom, Knoblauch, Senfsamen, Fenchel, Nelken, Vanille, Muskat, Ingwer, Zimt und natürlich Curry. Das, wie Fans deutscher Kochsendungen spätestens seit Alfred Biolek wissen, kein eigenes Gewürz ist, sondern ein Mix aus gerösteten und gemahlenen Ingredienzien wie pulverisierte Gelbwurz und Pfeffer.

Würzsaucen aller Art

Aber Anselms versteckter Paradiesgarten hat noch mehr auf Lager: Currypasten, Kokosmilch, Sirups, Büffeljoghurt, Palmhonig und Chili-Sambolas, Würzsaucen aller Art aus getrockneten Garnelen oder Fischen.

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42 Rupien nimmt Anselm für 100 Gramm, der Safran ist etwas teurer: 100 Rupien, umgerechnet gute 60 Cent. Bettlern, die an der Theke ausharren, steckt Anselm zwischendurch ein paar Münzen zu.

Nachdem er sich bei den Touristen mit einem freundlichen „bohoma stuti“ bedankt hat, bittet Anselm die Touristen gelegentlich hinter die Schranke in die hinteren Räumlichkeiten des Geschäftes.

Ein delikater Hauch als Urlaubsmitbringsel

Ein Angestellter führt dem Besucher dann die verschiedenen Apparaturen und Gerätschaften zum Zerkleinern und Zermahlen der Gewürze vor. Hier kommen die Gewürze ganz frisch auf den Ladentisch. Vollbepackt kann’s nun an die Zubereitung eines Curry-Reis-Gerichts gehen, übrigens auch mit gebackenen Nudeln sehr zu empfehlen.

Als Mitbringsel von einem schönen Urlaub schmecken die Gewürze auch daheim – im Wok beispielsweise – und verbreiten noch einmal einen delikaten Hauch vom letzten Urlaub auf der perlenförmigen Insel der Lotusblüte und des Ceylon-Tees, die sich während eines langen Bürgerkrieges zwischen Singhalesen und Tamilen und beim Tsunami am 26. Dezember 2004 in eine dicke Träne verwandelte.

Neue und modernisierte Hotels

Die Wunden sind noch lange nicht verheilt, doch die einstige britische Kolonie (Linksverkehr) blickt nach vorn. Auf die Sprünge helfen vor allem die Chinesen, die auf der Tropeninsel kräftig investieren – vor allem in die Infrastruktur. Gerade erst wurde die erste mautpflichtige Autobahn zwischen Colombo und Galle eröffnet, eine weitere ist im Bau. Auch ein neuer Flughafen im Süden bei Hambantota und ein neuer Frachthafen werden mit chinesischen Dollarmilliarden aus dem Boden gestampft. Die Regierung rechnet 2012 mit 950.000 Touristen, bis 2016 sollen es 2,5 Millionen sein. Man sieht es: An der Küste mit den ellenlangen, feinen Sandstränden werden Hotels modernisiert, neue gebaut.

Auch im touristisch gut erschlossenen Negombo hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Diese Region nördlich von Colombo wurde vom Tsunami, bei dem zehntausende Menschen von den Monsterwellen erfasst wurden, weitgehend verschont. „Weil wir ein kleines Rom sind“, sagt Anselm Cooray, ein gläubiger Christ. In Negombo wohnen nämlich viele Katholiken.

Sri Lanka 2011

Wer sich auf die Suche nach versteckten Stränden macht, findet in Sri Lanka eine Menge Orte, an die sich nur wenige Touristen verirren. Besonders Wellenreiter finden sogenannte „Secret Spots“ gerne. Dann müssen sie sich die Wellen nur mit wenigen anderen Surfern teilen.
Wer sich auf die Suche nach versteckten Stränden macht, findet in Sri Lanka eine Menge Orte, an die sich nur wenige Touristen verirren. Besonders Wellenreiter finden sogenannte „Secret Spots“ gerne. Dann müssen sie sich die Wellen nur mit wenigen anderen Surfern teilen.
An der unteren Südküste Sri Lankas reiht sich ein Strand an den nächsten. Die Wellen brechen dort über Sand und Riffen.
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Lange vor den Surfern und Touristen kamen die Meeresschildkröten an die Strände, um ihre Eier abzulegen
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Der Singhalese Ratnasiri Uyanage kümmert sich darum, dass die Brut der Reptilien nicht Sammlern zum Opfer fällt. Die Eier gelten als Delikatesse in Sri Lanka.
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Ein ruhiges Plätzchen findet man tagsüber …
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… wie abends.
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Während die Wolken in der Dämmerung zu brennen scheinen …
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… steigen die letzten Surfer aus den Wellen.
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Die Gegend rund um Galle bietet eine Menge zu sehen. In einem buddhistischen Tempel südlich der Stadt Matara befindet sich der größte sitzende Buddha in Sri Lanka.
Die Gegend rund um Galle bietet eine Menge zu sehen. In einem buddhistischen Tempel südlich der Stadt Matara befindet sich der größte sitzende Buddha in Sri Lanka.
… man die Aussicht genießen kann.
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Der Tempel ist untertunnelt. Die Wände sind mit mehr als 12.000 Gemälden verziert.
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In der Provinzhauptstadt Galle lohnt sich ein Besuch der Altstadt. Sie wurde von den britischen und niederländischen Kolonialherren erbaut.
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Die Holländer haben farbliche Akzente hinterlassen
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Wer längere Strecken mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen muss, sollte in Sri Lanka Zug fahren. Ein Abenteuer, vor allem wenn es durch die Hochebenen und die Teefelder geht.
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Diese Bahnlinie liegt keine 100 Meter von der Küste entfernt und doch scheinbar mitten im Dschungel. Die Einheimischen nutzten die Trasse als Gehweg.
Diese Bahnlinie liegt keine 100 Meter von der Küste entfernt und doch scheinbar mitten im Dschungel. Die Einheimischen nutzten die Trasse als Gehweg.
Am Rand der Schienen entdeckt schon mal Affen oder Krabben, die fast so groß sind wie ein Pizzateller.
Am Rand der Schienen entdeckt schon mal Affen oder Krabben, die fast so groß sind wie ein Pizzateller.
Zum typischen Bild von Sri Lanka gehören die sogenannten „Stickfisher“. Die Fischer sitzen auf einem Stock, der ins steinige Riff gesteckt wurde. Die Angler sitzen dort oft mehrere Stunden. Ihren Fang verstauen sie in einem Korb, der auch dem Stock hängt.
Zum typischen Bild von Sri Lanka gehören die sogenannten „Stickfisher“. Die Fischer sitzen auf einem Stock, der ins steinige Riff gesteckt wurde. Die Angler sitzen dort oft mehrere Stunden. Ihren Fang verstauen sie in einem Korb, der auch dem Stock hängt.
Der gefangene Fisch wird häufig an Verkaufsständen am Straßenrand angeboten. Ebenso gibt es viele Obststände, bei denen man zum Beispiel zwischen mehreren Mango-Sorten wählen kann.
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