Essen. . Reiseverband reagiert auf tödliche Unfälle mit Kindern: Die Schwimmbäder der Hotels sollen genauer kontrolliert werden, damit weitere tragische Unglücke verhindert werden.

Tod im Hotelpool – diese Schlagzeile tauchte im vergangenen Jahr immer wieder auf. Für Urlauber-Kinder waren Schwimmbecken in Spanien, Bulgarien oder der Türkei zu einer tödlichen Falle geworden. Jetzt will der Deutsche Reiseverband hart durchgreifen, damit die Serie tragischer Unfälle ein Ende hat. Vertreter der Veranstalter, also beispielsweise Reiseleiter und Animateure, sollen tausende Swimmingpools in den Urlaubsländern kontrollieren.

Für den achtjährigen Lucas aus Hessen, die 13-jährige Sarah aus Sachsen-Anhalt und die elfjährige Melanie aus der Schweiz kommt dies zu spät. Sie alle waren 2011 auf ähnliche Weise ums Leben gekommen: Unter Wasser liegende Pumpen in den Becken hatten sie angezogen. Der Sog war so stark, dass die Kinder nicht mehr davon loskamen und ertranken. Mit mehreren Maßnahmen wollen die deutschen Reiseveranstalter weitere Todesfälle verhindern. Bei der Reisemesse ITB in Berlin kündigte Hans Gustav Koch, Geschäftsführer des Deutschen Reiseverbandes, an, ernst zu machen: „Wir werden im Sommer damit beginnen, Pool-Tester in die Hotels zu schicken.“ Unsichere Anlagen sollen aus den Reisekatalogen verbannt werden.

Schulung beginnt

Um keine Zeit zu verlieren und möglichst viele Hotels checken zu können, schulen der Reiseverband und die Veranstalter ab sofort Reiseleiter und Animateure. Hinter der Aktion stehen auch der RTL-Reiseexperte Ralf Benkö („Wir retten ihren Urlaub“) und die Eltern des in einem Pool ums Leben gekommenen Lucas.