Essen. Die MS Europa wird auch die “schönste Yacht der Welt“ genannt. Jetzt wurde sie erneut mit dem begehrten Prädikat Fünf-Sterne-Plus ausgezeichnet. Auf dem Luxusliner kommen nicht nur Senioren auf ihre Kosten. Auch Jugendliche sind immer öfter an Bord.

Stilvoll. Ganz einfach stilvoll. Alles, was einen auf der „Europa“ erwartet, hat Stil. Nicht aufgezwungen, nicht aufgesetzt – sondern natürlich, freundlich, gekonnt. Immerhin befindet man sich an Bord des wohl höchstausgezeichneten Schiffes der Welt. Vom renommierten Berlitz Cruise Guide 2011 wurde die MS Europa, das Flaggschiff von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, bereits zum zwölften Mal mit dem begehrten Prädikat Fünf-Sterne-Plus ausgezeichnet.

Die „schönste Yacht der Welt“, wie die Europa von Verehrern genannt wird, bietet pro Passagier den meisten Raum im Vergleich zu allen Kreuzfahrtschiffen weltweit. Maximal 408 Passagiere residieren ausschließlich in Außensuiten mit einer Größe zwischen 27 und 85 Quadratmetern, überwiegend mit einer eigenen Veranda.

Ein elegantes Speiserestaurant

Nicht wenige Passagiere reisen allein – „betreut von 285 deutschsprachigen Crew-Mitgliedern, alle hervorragend ausgebildet“, sagt Sebastian Ahrens, Geschäftsführer der Reederei. Und das macht sich immer und überall bemerkbar. Noch ehe die Gäste ihre Wünsche äußern können, scheint die Crew schon erraten zu haben, was man gerade möchte: ob es dabei um das Zurechtrücken der Liegestühle, um zusätzliche Handtücher oder einen erfrischenden Drink geht.

Die Mannschaft im eleganten Speiserestaurant lässt sich auch nicht davon abhalten, einen Teil des Restaurants kurzerhand umzuräumen, um den Wunsch nach einem Zweiertisch zu erfüllen. Von selbst versteht es sich, dass es nur eine gemeinsame Essenszeit gibt und kein Gast irgendwo an irgendeinem Buffet anstehen muss. Die Küche ist Spitzenklasse: von der Zubereitung bis hin zum gekonnten Servieren.

Durchschnittspreise von 505 Euro pro Tag

Nicht genug der kulinarischen Highlights: Als erster Sternekoch sticht Dieter Müller an Bord der Europa mit einem eigenen Gourmetrestaurant in See. Der Meister hat das „Restaurant Dieter Müller“ als Patron unter seiner Führung und wird zumindest 70 Tage im Jahr an Bord sein.

Speziell zum Dinner zeigen die Damen gerne, was sie an Schmuck mit haben. Die Brillanten glitzern nur so um die Wette und es zeigt sich, warum die begehbaren Kleiderschränke in den Suiten ein derart geräumiges Ausmaß haben.

Wer auf die Gästeliste schaut, findet überdurchschnittlich häufig Namenzusätze wie Dr. oder Professor – was bei einem Durchschnittsreisepreise von 505 Euro pro Tag und Person auch nicht verwundert. Dementsprechend ist der Umgangston: höflich, akkurat, aber leger. Man ist hier unter sich. Ein Grund für die Reederei, keine Last-Minute-Angebote zu Kampfpreisen auf den Markt zu werfen. Die Auslastung liegt ohnehin bei rund 80 Prozent.

Driving Range und Golf Simulator

Wer’s sportlich liebt, kann im 20 Meter langen Schwimmbecken seine Bahnen ziehen. Für passionierte Golfer werden spezielle Golfreisen angeboten. Aber auch sonst können Passagiere an Bord ihrem Hobby frönen: Um die Schläge zu perfektionieren, stehen eine Driving Range, ein Golf Simulator sowie ein Putting Green zur Verfügung.

Und im Spa-Center lässt man sich für den Abend fit massieren. Nach dem Dinner geht’s zum „Absacker“ in die Sansibar – eine Filiale des Sylter „In-Restaurants“. Mit einem Gläschen Champagner und dem Blick übers Meer klingt der Tag genüsslich aus.

Spezielles Programm zur Kinderbetreuung

Weit gefehlt, wenn man nun denken würde, das alles sei eine Atmosphäre nur für die „Generation 60 Plus“. „Sobald mehr als vier Kinder mitreisen, sind mindestens zwei Kinderbetreuerinnen an Bord“, sagt Ahrens. Und die jugendlichen Gäste werden immer mehr. Oftmals in Begleitung von Oma und Opa. Auf der Europa hat man diese Zielgruppe besonders ins Auge gefasst: Das Angebot reicht inzwischen von der täglichen Betreuung in eigenen Kids-Räumlichkeiten bis hin zu speziell betreuten Landausflügen.

Das abendliche Unterhaltungsprogramm ist gehoben und wird von internationalen Künstlern gestaltet. Eine Disco sucht man vergebens. Statt in Jeans und Hemd erscheinen die Gäste im „kleinen Schwarzen“ oder mit Jackett. Die Gäste des Penthouse Decks können sich ihre Kleidung frisch aufgebügelt vom Butler heraushängen lassen. In den anderen Suiten steht immerhin ein 24-Stunden-Service parat.

Europa 2 bietet kürzere Reisen

Nicht weniger elegant aber ein wenig legerer soll’s an Bord der neuen Europa 2 zugehen. Die Arbeiten an dem neuen Luxuskreuzer haben in diesen Wochen auf der STX Werft im französischen Nazaire begonnen. Das 225 Meter lange Schiff mit 258 Suiten soll 2013 vom Stapel laufen. Maximal 516 Passagiere werden dann von etwa 360 Mitarbeitern bedient werden.

Im Gegensatz zur Europa 1 werden kürzere Reisen angeboten. Geplant sind vielschichtige Unterhaltungsprogramme aus dem Artistik- und Varietébereich. Zudem ist eine verstärkte Ausrichtung auf Familien und Berufstätige geplant.

Weltreise für 55.000 Euro

Die MS Europa ist seit 1999 im Dienst. Das Schiff ist 198,6 Meter lang und 24 Meter breit. Wer am 19. November 2011 eine in Lissabon startende Weltreise bis zum 6. April 2012 antreten will, ist mit 55.000 Euro dabei. Wer’s ein wenig kürzer mag, könnte im Mai 2012 in 15 Tagen von Istanbul ins französische Nizza schippern – für rund 7000 Euro. Und für rund 2000 Euro lässt sich im Juli 2012 fünf Tage lang auf der Ostsee „Europa-Luft“ schnuppern. Buchungen im Reisebüro oder auf www.hlkf.de