Kuba. Nachdem die US-Regierung die Reisebestimmungen für das kommunistisch geführte Kuba gelockert hat, wurde dort jetzt erstmals eine Gruppe amerikanischer Touristen offiziell begrüßt. Weitere 100 000 Amerikaner werden wohl noch in diesem Jahr folgen.
Erstmals seit Lockerung der Reisebestimmungen durch US-Präsident Barack Obama ist in Kuba eine Gruppe amerikanischer Touristen offiziell begrüßt worden. Die etwa 30 US-Bürger besuchten unter anderem die Altstadt von Havanna, eine Tabak-Plantage sowie ein Krankenhaus, berichtet der Reiseveranstalter Tom Popper. Gemäß den neuen Richtlinien für Kuba-Reisen sei das Programm als „Bildungs- und Entdeckungsurlaub angelegt“.
Die ersten Eindrücke der Teilnehmer seien sehr unterschiedlich ausgefallen: Einige seien von der fremden Kultur und der Offenheit der Kubaner begeistert. Andere seien entsetzt über die wirtschaftlichen Probleme und den Mangel an einfachsten Dingen wie etwa Bohnenkaffee. Dass Ärzte neben ihrem Hauptberuf auch noch Taxi fahren, habe die meisten sprachlos gemacht.
Austausch "von Mensch zu Mensch"
Die Regierung von Obama hatte die Reisebestimmungen für das kommunistisch geführte Kuba im Januar gelockert, um einen Austausch „von Mensch zu Mensch“ zu ermöglichen und den „freien Informationsfluss“ zu verbessern. Etwa 35 US-Veranstalter erhielten daraufhin Lizenzen zur Organisation von Kubareisen. Es wird damit gerechnet, dass in diesem Jahr noch bis zu 100 000 Amerikaner die neuen Reisemöglichkeiten nutzen werden.
Mit einigen kurzen Ausnahmen war es in den vergangenen fünf Jahrzehnten für die meisten US-Bürger unmöglich, Kuba auf direktem Wege zu besuchen. Wer den Inselstaat erkunden wollte, musste über Drittländer wie etwa Mexiko einreisen.
Die vorsichtige Annäherung der Obama-Regierung an Kuba ist in den USA allerdings umstritten. Neben den Republikanern lehnen auch Exil-Kubaner eine solche Politik ab.