Ljubljana. . Der Tourismus in Slowenien soll sich umweltschonend entwickeln: bessere Möglichkeiten für die Anreise mit der Bahn, Mobilitätskonzepte, Bio-Hotels und die Förderung des Naturschutzes. 36 Prozent des Landes sind bereits als Schutzgebiet ausgewiesen.

Die kleine Alpenrepublik Slowenien will grüner werden. Nicht was Landschaft und Natur angeht, da gibt es genügend Grün, denn über die Hälfte des Landes ist von Wald bedeckt. Jetzt soll sich der Tourismus umweltschonend entwickeln. Ideen gibt es genug: bessere Möglichkeiten für die Anreise mit der Bahn, Mobilitätskonzepte, Bio-Hotels und die Förderung des Naturschutzes.

Bereits 36 Prozent der Fläche Sloweniens sind als Schutzgebiet ausgewiesen. Ansonsten steht man noch am Anfang, doch die Ideen reifen und werden umgesetzt. So kann beispielsweise Sloweniens Hauptstadt Ljubljana ganz umweltfreundlich und entspannt für nur einen Euro mit dem Fahrrad erkundet werden. Es gibt 31 Stationen, an denen Fahrräder ausgeliehen und zurückgegeben werden können.

Ganz Sportliche schaffen es mit dem Drahtesel hinauf auf den 376 Meter hohen Burgberg, wo eine mächtige Festung über der Altstadt thront, alle anderen werden wohl schieben. Oder es sich einfach machen und die Standseilbahn benutzen.

Mediterranes Lebensgefühl

Egal, wie man nun hinaufgelangt: Den besten Ausblick auf die unterhalb gelegene Altstadt und hinüber bis zu den Julischen Alpen und den Karawanken gibt es vom Burgturm. Die Festung, wie sie heute auf dem Hügel über Ljubljana steht, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Sie entstand aus einem Bau, der schon im 9. Jahrhundert begonnen wurde - vor über tausend Jahren. Doch die Geschichte der Stadt reicht noch viel weiter zurück: Schon die Kelten und die Römer ließen sich hier nieder. Damals lag sie strategisch günstig, heute liegt sie einfach nur schön am Flüsschen Lubljanica.

Mit einer herausgeputzten Altstadt, lebendig und voll mediterranem Flair. Man sitzt draußen in den lauschigen Cafés. Oder bummelt durch die kleinen Läden und Boutiquen, in denen es keinen Kitsch, sondern regionale Spezialitäten, Kunsthandwerk und die Kreationen einheimischer Designer gibt. Nicht selten sind dabei auch oder ausschließlich ökologische Produkte im Angebot - der grüne Geist weht durch die Straßen. Und durch das Land: Die ökologische Landwirtschaft gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auch immer mehr Hotels machen mit und lassen in ihren Restaurants vorwiegend mit dem kochen, was die Bauern der Region im Angebot haben, oder bieten rein biologische Gerichte an.

Umweltfreundlich entspannen

Und entwickeln ein insgesamt umweltfreundliches Konzept, sparen Energie und Wasser, verwenden recycelte oder regionale Materialien und bieten den Gästen Transportmöglichkeiten, damit sie nicht mit dem Auto fahren müssen. Die ersten Hotels haben für ihr Umweltengagement eine Zertifizierung erhalten.

Zu diesen gehört die Terme Snovik. Sie liegt bei Kamnik, rund 40 Kilometer nördlich von Ljubljana und trägt das EU-Ecolabel. Dort lässt es sich ganz umweltfreundlich im warmen Heilwasser entspannen, genau das Richtige für zwischendurch, liegt sie doch fast auf dem Weg von Ljubljana in das zwischen den Julischen Alpen und den Karawanken gelegene Bled, dem nächsten Ziel der Reise.

Umweltfreundliche Alpenperle

In Bled hat man sich, schon lange bevor von offizieller Seite auf den umweltfreundlichen Tourismus gesetzt wurde, genau dafür entschieden. Denn Bled ist eine der "Alpine Pearls", ein Zusammenschluss von Urlaubsorten in den Alpen, die in Sachen Tourismus gemeinsam ein umweltschonendes Konzept verfolgen. Dazu gehört auch, dass auf dem gleichnamigen See keine Motorboote fahren dürfen.

Zur kleinen Insel Blejski otok mit der barocken Marienkirche, eines der Wahrzeichen von Bled, geht es nur mit den traditionellen Pletna-Ruderbooten. Nicht zu übersehen ist bei der Fahrt das zweite Wahrzeichen Bleds: das Schloss Blejski grad. Es wurde auf einem senkrecht zum See abfallenden Felsen gebaut und war von der Wasserseite aus absolut uneinnehmbar. Die ältesten Gebäude stammen noch aus dem späten Mittelalter, es ist ein trutziges Schloss, eher eine Burg.

Schön, selbst bei Nieselregen

Sensationell ist der Ausblick, bei gutem Wetter geht er bis hinüber zum Massiv des Triglav, dem höchsten Berg Sloweniens. Um ihn herum befindet sich der gleichnamige Nationalpark, der vor den Toren von Bled beginnt. Wer wandern möchte, findet dort garantiert seinen Weg.

Doch vorher wartet noch die Tour durch die 1.600 Meter lange Vintgar-Klamm, nur vier Kilometer von Bled entfernt. Kleine Brücken und Stege aus Holz führen über das klare, rauschende Wasser des Radovna-Flusses, über Stromschnellen und vorbei an kleinen Wasserfällen durch eine Landschaft aus steilen Felswänden, moosbewachsenen Steinen und dichtem Laubwald. Hier ist es selbst bei Nieselregen schön.

Geschützte Blumenpracht

Südwestlich von Bled, schon im Triglav Nationalpark, liegt der Wocheiner See - auf slowenisch Bohinjsko jezero. Es ist der größte See Sloweniens und als Urlaubsregion fast noch ein Geheimtipp, ohne viel Rummel. Kaum zu glauben, angesichts des klaren, in Grün und Blau schimmernden Wassers, in dem sich die bis zu 2.000 Meter hohen Berge spiegeln. Die meisten touristischen Einrichtungen und Unterkünfte sind in Bohinjska Bistrica rund sechs Kilometer vom See entfernt zu finden.

Wer es ganz ruhig mag, lässt sich an der Westseite des Sees in Ukanc nieder. Vor allem Wanderer zieht es in die Region. Und wer noch kein Blumenfreund ist, wird es spätestens, wenn er entlang des Sees oder über die üppigen Bergwiesen geht. Hier wächst noch viel von dem, was in Bergblumenkreisen Rang und Namen hat: Alpenrosen, verschiedene Enzianarten, Eisenhut, Akelei, Glockenblumen und Alpenveilchen sind nur einige davon. Und sollte sich der Tourismus hier wie geplant umweltschonend weiterentwickeln, wird es sicher auch so bleiben. (dapd)

Reise-Weisheiten

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