Düsseldorf. . Steht eine lange Flugreise bevor, können Vorkehrungen getroffen werden, um die Belastung für Körper und Gesundheit zu reduzieren. Die richtige Kleidung, Gymnastik und kleine Hilfsmittel ermöglichen einen stressfreien Start in den Urlaub.

Eine gesundheitliche Belastung können Langstreckenflüge sein. Allerdings erspart man mit entsprechender Vorbereitung dem Körper viel Stress. So kann schon ein überlegter Griff in den Kleiderschrank vor Beginn der Reise Problemen vorbeugen. Wer bequeme Kleidung auswählt, ist für den langen Flug meist gut gerüstet.

Eng sitzende Hosen oder einschnürende Socken sind ebenso zu meiden wie unbequeme Oberteile oder Kleidungsstücke mit Ziernieten, die ins Gesäß drücken können. Weil es an Bord des Flugzeugs kühl werden kann, sollte man eine wärmende Strickjacke oder ein Pullover dabei haben, ein Schal oder Halstuch kann vor Zugluft an Hals und Nacken schützen.

Zwiebelprinzip gegen das Schwitzen

Wird ein tropisches Reiseziel angesteuert, ist das Kleiden nach dem Zwiebelprinzip ideal. Über einem T-Shirt kann man einen Pulli tragen und darüber eine Strickjacke. Während des Flugs wird es dann meist nicht zu kalt und am Urlaubsort sind Jacke und Pullover rasch ausgezogen, um nicht gleich extrem ins Schwitzen zu geraten.

Die im Flugzeug getragenen Schuhe sollten locker sitzen und nicht drücken, denn bei vielen Menschen schwellen unterwegs die Füße ein wenig an. Möchte man an Bord die Schuhe ausziehen, gehören warme Socken ins Handgepäck. Außerdem ist eine gründliche Fußhygiene im Vorfeld ein Muss, damit Mitreisende nicht durch schlechte Gerüche belästigt werden.

Ist der Sitzplatz eingenommen und startet der Flieger, leiden viele Reisende unter Problemen mit dem Druckausgleich. Dies gilt insbesondere für Kleinkinder und Babys. Sowohl beim Start als auch im Landeanflug werden in rascher Folge Zonen mit unterschiedlich hohem Luftdruck durchquert; oben am Himmel ist der Druck deutlich niedriger als auf der Erde. Der Druck auf das Trommelfell ändert sich somit zu Beginn und am Ende eines Fluges permanent und ein unangenehmes Gefühl tritt auf, bei manchen Menschen sogar Schmerzen.

Kaugummis gegen Druck im Ohr

Erwachsenen und älteren Kindern helfen Kaugummis. Durch die Kieferbewegungen beim Kauen öffnet sich die Ohrtrompete im Mittelohr, der Druckausgleich zwischen dem Mittelohr und dem Nasen-Rachen-Raum wird ermöglicht. Absichtliches Gähnen ist für Groß und Klein eine hilfreiche Maßnahme, und auch das Schließen des Mundes sowie das Zuhalten der Nase bei gleichzeitigem Ausatmen können den erlösenden Druckausgleich herbeiführen. Kleinkinder sind dazu noch nicht in der Lage, ihnen können abschwellende Nasensprays helfen, damit die Atemwege frei sind und sich kein unangenehmer Druck in den Ohren aufbaut.

Der Einsatz dieser nicht immer harmlosen Arzneimittel ist jedoch im Vorfeld mit dem Kinderarzt abzusprechen. In Apotheken sind zudem spezielle Ohrstöpsel erhältlich, die den Druckausgleich erleichtern sollen. Sie können außerdem einen weiteren Zweck erfüllen: für Ruhe sorgen. Denn wer nachts schlafen möchte, fühlt sich oft durch den ungewohnten Turbinenlärm, die laute Klimaanlage oder durch Geräusche von Mitreisenden gestört. Ebenfalls empfehlenswert ist die Verwendung von Schlafmasken.

Bewegung und Flüssigkeit

Das lange Sitzen ist für den Körper eine Belastung, ganz unabhängig davon, ob man schläft oder nicht. Bewegung ist deshalb im Flugzeug wichtig, um einer Reisethrombose vorzubeugen. Hin und wieder sollten einige Schritte auf dem Gang gelaufen werden, außerdem gibt es spezielle Sitzgymnastik, bei der die Wadenmuskulatur durch kreisende und streckende Fußbewegungen angeregt wird. Das Tragen von Reisestrümpfen kann ebenfalls dazu beitragen, vor einer Thrombose zu schützen. Am besten sprechen Urlauber vor dem Langstreckenflug mit ihrem Arzt über weitere Vorsichtsmaßnahmen, um gesund am Reiseziel anzukommen.

Damit das Blut unterwegs dünnflüssig bleibt, sollte auf alle Fälle an Bord des Flugzeugs genügend getrunken werden. Auf Alkohol ist zu verzichten, Mineralwasser, Saftschorlen oder Tomatensaft sind die besseren Alternativen. Bei den Mahlzeiten ist am besten, zu leicht verdaulicher Kost zu greifen. Vegetarische Menüs, die bei der Reisebuchung bestellt werden können, liegen oft weniger schwer im Magen. (sid)