Köln (dapd). Für ältere Menschen gibt es Urlaubsangebote, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Diese reichen von Aktivreisen, bei denen Erlebnisse und die Bewegung im Vordergrund stehen, bis zu Erholungsreisen, die ohne Ausflugsprogramm auskommen. "Ein großer Vorteil der Seniorenreisen ist, dass die Teilnehmer leicht in Kontakt kommen und Gleichgesinnte finden", sagt Andrea Pogoda, Beraterin für Seniorenreisen beim Deutschen Caritasverband. Alleinreisende müssten in der Regel nicht befürchten, alleine zu bleiben.

Nicht für alle Senioren sind speziell auf diese Altersgruppe ausgerichtete Reisen automatisch die passende Wahl. "Wer körperlich noch sehr fit und aktiv ist, kann sich beispielsweise bei den üblichen Rundreisen wohler fühlen, obwohl es manchmal etwas anstrengend sein kann", sagt die Expertin. Jeden Tag den Koffer packen, sich auf ein neues Hotel einstellen und den ganzen Tag unterwegs sein, bedeute für andere dagegen zu viel Stress. Deshalb gehe es bei speziellen Seniorenreisen ruhiger zu. So sei das Programm bei Rundreisen nicht so voll gepackt und ohne täglichen Hotelwechsel angelegt.

Pogoda rät, sich vor einer Buchung selbst einzuschätzen und zu überlegen, was man sich zumuten oder schaffen kann. Das fange bei der Anreise an: "Da stellt sich zum Beispiel die Frage, ob eine Flugreise gesundheitlich machbar ist oder ob es möglich wäre, ohne Probleme acht Stunden lang im Bus zu sitzen." Weniger sei mehr, bei der Auswahl sollte das eigene Wohlbefinden im Vordergrund stehen. Auch wenn das bedeutet, dass ein Wunschziel nicht angesteuert werden kann.

Das Reiseangebot müsse auf die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse geprüft werden. Bleibt man an einem Ort, sollten Unterkunft und Umgebung einige Voraussetzungen erfüllen: "Das Hotel sollte zentral liegen, so dass auch Reisende mit eingeschränkter Mobilität einen Park, die Einkaufsstraße oder das nächste Café erreichen können." Es müsse Komfort und Barrierefreiheit bieten, alle Räume sollten problemlos und ohne weitere Stufen mit dem Fahrstuhl erreichbar sein. Bei der Verpflegung müsse auf spezielle Diäten Rücksicht genommen werden. Diese sollten auf den gewohnten Tagesrhythmus abgestimmt sein. Dazu gehöre beispielsweise ein warmes Mittagessen.

Viel Zeit wird im Hotel verbracht. "Ideal ist es, wenn es dort spezielle Angebote wie Seniorensport, leichte Wassergymnastik, Spiele und den nachmittäglichen Kaffee gibt", sagt Andrea Pogoda. Im Urlaubsort selbst sollte es weitere Angebote geben. Bewährt haben sich der Expertin zufolge Kurorte, die von jeher auf ein älteres Publikum eingestellt sind und eine gute medizinische Versorgung bieten. Darüber hinaus könnten Rezepte für Massagen oder andere Anwendungen dort eingelöst werden. Vor der Buchung sollte man ohnehin mit seinem Arzt sprechen, um zu klären, ob das Klima des gewählten Urlaubsziels der eigenen Gesundheit gut tut. Man müsse nicht weit reisen, um eventuell Probleme zu bekommen, betont die Beraterin. Auch in Deutschland gebe es Regionen mit ganz speziellen klimatischen Bedingungen. Wichtig sei, eine ausreichende Menge der notwendigen Medikamente und seine Krankenkassenkarte mitzuführen. Pogoda rät dazu, vom Arzt einen Medikamentenplan erstellen zu lassen, falls im Urlaub ein Arzt oder ein Krankenhaus aufgesucht werden müsse.

Seniorenreisen werden unter anderem von den deutschen Wohlfahrtsverbänden angeboten. Wer nur eine kleine Rente bezieht und sich einen Urlaub kaum leisten kann, sollte dieses dort ansprechen: "In manchen Fällen ist eine finanzielle Unterstützung möglich", weiß Pogoda.

dapd