Berlin. Das neue Computerspielemuseum in Berlin-Friedrichshain bietet den Spielehelden aus der PC-Steinzeit ein Reservat. Das Motto für die Ausstellung mit rund 300 historischen und aktuellen Game-Highlights heißt „Anfassen, ausprobieren, spielen“.

Pac-Man wohnt jetzt in der Karl-Marx-Allee. Und mit ihm Supermario, Zelda und Lara Croft. So schnell spielt die Computerzeit: Die Pixelhelden von gestern sind reif fürs Museum. Es heißt – natürlich – "Computerspielemuseum“ und wurde im Januar in Berlin-Friedrichshain eröffnet.

Ist Daddeln und Zocken überhaupt ein Kulturgut? Ja, meint der Berliner Andreas Lange. Er ist der Initiator der „Spiel- und Experimentierlandschaft“ im ehemaligen Café Warschau im monumentalen „Stalinbau“ und hat in den vergangenen 20 Jahren rund 15 000 Spiele, mehr als 2300 Konsolen und fast 10 000 Zeitschriften gesammelt. Aus diesem Fundus lockt er die Besucher mit 300 historischen und aktuellen Game-Highlights auf eine kulturgeschichtliche Reise der Computerspiele. Dabei spannt sich der Bogen vom legendären Tennis-Videospiel „Pong“ von 1972 über den Pac-Man der Neunziger bis in die heutige Zeit mit dreidimensionalen Multiplayer-Games. „Anfassen, ausprobieren, spielen“ heißt das Motto an Raritäten wie dem ersten Video-Game der Welt oder der ersten 3D-Brille. Ja, und auch Polyplay, die begrenzte Spielewelt der DDR aus den Achtzigern, hat hier ihre Reminiszenz gefunden. Thematisiert werden aber auch Gewaltverherrlichung und Spielsucht.

Sehnsuchtsträume der Kindheit

Konkret arbeitet Museumschef Lange an der Mammutaufgabe, die einstigen Spielehelden am Leben zu erhalten – trotz bröselnder Floppy Disks und unbrauchbar gewordener Konsolen. Irgendwie gelingt es meistens: Wer mag, darf über einen funktionsfähigen Riesenjoystick staunen oder sich sentimental an seine Erfahrungen mit der PC-Steinzeit erinnern. Da stehen sie alle, die Konsolen von einst: C64, Atari, Gameboy waren noch vor kurzem die Sehnsuchtsträume der Kindheit. Und heute stehen sie im Museum.

INFO:

Computerspielmuseum Berlin-Mitte, 030/60 98 85 77, www.computerspielemuseum.de, geöffnet ist das Museum täglich außer Dienstag von 10 bis 20 Uhr.