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Wenn ein Hotelzimmer eine Dusche hat und eine Minibar, was von beidem darf der Gast ohne Aufpreis benutzen? Klingt gaga, ist aber eine gute Denkübung für das, womit sich viele Hotels immer noch schwer tun: Internetzugang.
Was ein Vier-Sterne-Hotel sein will, muss WLAN im Zimmer anbieten, bei drei Sternen zumindest in einem öffentlichen Bereich wie der Lobby. Ärgerlich wird es, wenn in der Hotelbeschreibung „Zimmer mit WLAN-Zugang“ steht und man an der Rezeption hört: „Ja, haben wir. 14,99 Euro für 24 Stunden.“
Das Kalkül ist klar: Viele Gäste werden den Zugang dienstlich brauchen, also fühlen sie keinen Preis-Schmerz. Geht ja alles in die Reisekostenabrechnung. Und vielleicht reicht ja auch bei manchem Privatreisenden der Leidensdruck. Vielleicht hat er sogar ein Smartphone, will aber noch etwas erledigen, was mit Laptop schneller oder komfortabler geht.
Ab ins Hotelbewertungsportal
Für viele Hoteliers ist WLAN wie die Minibar: ein Extra. Viele Gäste dagegen sind längst gewohnt, online zu sein, ohne dafür eine Niere verkaufen zu müssen. Für sie ist Netzzugang wie fließend Wasser. Wer dafür unverhältnismäßige Preise verlangt, riskiert nicht nur, dass Kunden sich abgezockt fühlen.
Sondern auch, dass sie den Internetzugang buchen. Und dann, spät am Abend, wenn die Hemmschwelle schon flach liegt, aber die bösen Wörter noch wach sind, auf eines der vielen Hotelbewertungsportale gehen. Zehn Minunten später steht dann bei Tripadvisor, HRS, Trivago oder wo auch immer: „Absolute Mondpreise fürs Internet hier. Indiskutabel. Werde ich nicht noch mal buchen.“