Berlin. . In der Fastenzeit verzichten viele Menschen bis Ostern auf Alkohol, Fleisch oder Süßes. Eine andere Idee ist, für eine Weile nicht zu fliegen.

Zu Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch begrüßen Umweltverbände die Idee, in den Wochen bis Ostern bewusst auf Flugreisen und anderes klimaschädliches Verhalten zu verzichten.

Es sei gut, sich die Umweltfolgen seines Handelns klar zu machen und Konsequenzen zu ziehen, sagte der Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan. "Wenn Klimafasten dafür ein Anfang ist, dann begrüßt Greenpeace das ausdrücklich." Doch helfe es dem Klima natürlich nicht, den USA-Flug nur auf die Zeit nach Ostern zu verschieben.

Notwendigkeit von Flugreisen hinterfragen

Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, sagte, Fasten für den Klimaschutz könne sinnvoll sein, wenn es denn dauerhafte Verhaltensänderungen anstoße. "Fliegen ist die mit Abstand klimaschädlichste Art zu reisen. Es ist deshalb sehr sinnvoll einzuüben, die Notwendigkeit von Flugreisen zu hinterfragen."

Ein Flug von Deutschland auf die Malediven und zurück verursacht nach Berechnungen des Umweltbundesamts pro Person eine Klimawirkung von gut fünf Tonnen Kohlendioxid. Damit könne man mit einem Mittelklassewagen mehr als 30.000 Kilometer fahren.

Der Klimawandel

Germanwatch-Geschäftsführer Bals sagte, auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens könne jeder Einzelne umsteuern. "Wer zum Beispiel sechs Wochen lang mit Bus, Bahn oder Fahrrad zur Arbeit fährt statt mit dem Auto, entdeckt vielleicht, dass es preiswerter, gesünder und stressfreier ist - und steigt dauerhaft um. Oder wer gezielt einige Zeit auf Fleisch verzichtet, entdeckt vielleicht tolle vegetarische oder vegane Gerichte."

Schon jetzt hat sich die Erde nach Befunden des Weltklimarats IPCC um etwa ein Grad erwärmt, Deutschland sogar noch etwas mehr. Geht es weiter wie bisher, ist Ende dieses Jahrhunderts die Welt wohl um die drei Grad wärmer. Um den Trend zu stoppen, muss der Ausstoß von Treibhausgasen etwa aus der Verbrennung von Kohle und Öl oder auch der Tierhaltung stark reduziert werden. (dpa)