Essen. . Nachhaltigkeit hat Einzug in unsere Gesellschaft gehalten – immer mehr auch in den Ferien. Tipps für den „sanften“ Urlaub.

Es sind Nachrichten, die die Vorfreude auf die Ferien mächtig eintrüben: Urlaubsreisen tragen mit rund acht Prozent zum CO2-Austoß bei. In Zeiten, in denen sich die Gesellschaft des Klimawandels und dessen Folgen immer mehr gewahr werden, muss dies nachdenklich stimmen. Doch Reisen erfüllt eine positive Aufgabe, kann es doch auf die Einzigartigkeit der Natur und die unterschiedlichen Kulturen der Menschen aufmerksam machen. Ein Ansatz: bewusst reisen. Einige Anregungen.

Anreise
Es wird niemanden überraschen: Das Flugzeug ist das klimaschädlichste Fortbewegungsmittel, mit dem man in den Urlaub starten kann. Das Auto, aber vor allem der Zug sind die ökologischeren Alternativen – aber natürlich sind manche Ziele nur mit dem Flieger zu erreichen. Eine Idee: Lieber länger, aber dafür seltener in den Urlaub fahren oder fliegen, das spart Emissionen und steigert ganz nebenbei noch die Erholung. Das gilt natürlich vor allem für Fernreisen: Nicht jedes Jahr muss es ans andere Ende der Welt gehen – und wenn man schon mal da ist, kann es Sinn machen, vier Wochen zu bleiben statt zwei.

Eine zweite Idee: Wer in den Flieger steigen möchte oder muss, kann eine Klima-Kompensation entrichten. Das Geld wird an Organisationen gespendet, die es wiederum in Klimaschutzprojekte investieren, die den Kohlendioxid-Ausstoß mindern. Das durch den Flug ausgestoßene CO2 kann so wieder eingespart werden. Für die Beurteilung der in diesem Bereich tätigen Organisationen oder der einzelnen Projekte kann man das Umweltbundesamt zu Rate ziehen: www.umweltbundesamt.de

Unterkünfte
Oft locken die großen Hotelketten am Urlaubsort – besser sind jedoch kleine, inhabergeführte Unterkünfte. Somit ist gewährleistet, dass das Geld auch bei den Menschen vor Ort ankommt. Nachhaltigkeits-Siegel wie TourCert oder die GSTC-Zertifizierung können eine Hilfestellung bei der Auswahl sein.

Öffentlicher Nahverkehr
Natürlich – der Leihwagen ist bequem, verspricht Unabhängigkeit. Wer auf die Umwelt auch im Urlaub achten möchte, nutzt vor Ort – wenn möglich – den öffentlichen Nahverkehr. Das spart Emissionen und bietet noch einen ganz anderen Vorteil: Man erhält einen ganz unverfälschten Eindruck von der Kultur und den Lebensgewohnheiten der Menschen. Aber Vorsicht: In einigen Ländern ist es ratsam, das Taxi zu nehmen und auf Bus und Bahn zu verzichten, weil die Gefahr von Überfällen besteht. Immer gilt: Eine gute Reisevorbereitung ist Pflicht, Informationen zum Thema Sicherheit gehören zwingend dazu.

Wasser und Hygiene

Wir genießen den Komfort eines Hotels – doch Handtücher können auch im Urlaub mehrmals hintereinander benutzt werden. Das schont die Umwelt.
Wir genießen den Komfort eines Hotels – doch Handtücher können auch im Urlaub mehrmals hintereinander benutzt werden. Das schont die Umwelt. © Fotolia

Wir genießen den Komfort eines Hotels – doch ist es wirklich ein Opfer, Handtücher mehrere Tage zu benutzen, ehe man sie in die Wäsche gibt? Das schont die Umwelt (Stichwort Mikroplastik und Waschmittel) und schont die wertvolle und in vielen Regionen der Erde äußerst knappe Ressource Wasser. Überhaupt: Wer zu Hause Wasser sparen möchte, sollte im Urlaub nicht damit aufhören.

Ernährung
Saisonale und regionale Produkte sollten im Urlaub auf dem Speiseplan stehen, dann profitieren die Menschen in der Urlaubsregion. Doch die Herstellung von Produkten greift natürlich auch vor Ort die natürlichen Ressourcen wie Wasser oder Ackerland an – deswegen: Satt essen, aber Maß halten. Muss der dritte Teller am Buffet wirklich sein?

Ausflüge und Souvenirs
Auch auf Ausflügen kann man auf die Art der Fortbewegungsmittel achten. Bei Attraktionen mit Tieren sollte man sehr misstrauisch werden – die Tiere leiden oft unter den Touristen und werden mit Gewalt gefügig gemacht. Wer sich ein Souvenir mit nach Hause nehmen möchte, kann sich bei heimischen Künstlern umsehen.