Olympia. Die Geburtstätte der olympischen Spiele ist griechisches Nationalheiligtum und Weltkulturerbe und damit ein Muss für Touristen, die den Westen Griechenlands bereisen. Doch es gibt auch außerhalb Olympias viel für Reisende zu entdecken.
Trillerpfeifen sind genial. Nicht nur auf Fußballplätzen sorgen sie für regelgerechtes Verhalten, auch im antiken Olympia schrillt es alle naselang markerschütternd übers Gelände. Irgendwer klettert immer irgendwo drauf, wo er nicht draufklettern darf. Sitzen ist dagegen fast überall erlaubt. Olympia, die Geburtsstätte der Olympischen Spiele, gehört als griechisches Nationalheiligtum und Weltkulturerbe zum Pflichtprogramm im Westen des Peloponnes und überrascht den Erstbesucher in mehrfacher Hinsicht.
Zum einen, weil der Hain mit seinen Kiefern, Zypressen, Öl- und Eukalyptusbäumen grüner und schattiger ist als vermutet. Zum zweiten, weil die Ausgrabungsstätte viel weitläufiger und umfangreicher ist, als es alle vier Jahre die Bilder vermuten lassen, wenn hübsche Frauen in Tuniken die olympische Fackel entzünden.
Und die Hauptsache: Das Heiligtum mit seinen Ruinen wie Zeustempel, Ringerschule und Stadion hat nichts von seiner Faszination eingebüßt. Dazu ein Museum von Weltformat, in dem über tausend Jahre Olympia lebendig werden.
Keine Hotels – keine Tavernen
Gäbe es einen olympischen Siegerkranz für den schönsten Strand, wäre Voidokilia – ziemlich genau 100 Kilometer südlich von Olympia – ein ernsthafter Kandidat. Kein Reiseführer, Katalog oder Bildband über die Region Messenien, der die traumhafte Ochsenbauchbucht nicht mit Hochglanz-Luftbildern präsentieren würde. Eine Komposition aus Sichelform und Urlaubsfarben: feiner goldgelber Sand, türkisfarbenes Wasser und dunkelgrün bewachsene Felsen. Dass Voidokilia selbst im Hochsommer trotzdem nie überlaufen ist, liegt am rigorosen Naturschutz, der jeglichen Bebauungen und touristischen Eingriffen einen iegel vorschiebt. Hier gibt es weder Hotels noch Tavernen, weder Souvenirbuden noch Mini-Märkte, keine Sonnenschirme, keine Liegen. Wer nach Voidokilia will, muss sich alles in Wagen und Kühlboxen packen. Dem Strand- und Badevergnügen tut all das keinen Abbruch – ganz im Gegenteil.
Gäbe es olympischen Lorbeer für die gewaltigste Festungsanlage auf dem Peloponnes, würde Methoni einen haushohen Sieg einfahren. Der Koloss im Südwesten war das „Auge Venedigs“ am Rande des Ionischen Meeres, bis anno 1500 eine gewaltige türkische Streitmacht den Widerstand der Verteidiger brach und die Festung dem Osmanischen Reich einverleibte. Das attraktivste Fotomotiv der Anlage – der im Meer liegende polygonale Bourtzi-Turm auf kleiner Felseninsel – wurde erst danach von den Türken gebaut und diente lange Zeit als Leuchtturm und Gefängnis.
Träume von den Olympischen Spielen
Das Torgitter wird zwar schon früh um acht Uhr auf-, um drei Uhr aber schon wieder zugesperrt. Das ist schade, weil am späten Nachmittag die Luft immer klarer, das Licht immer schöner, das Wasser immer leuchtender wird.
Gäbe es schließlich auch noch einen Preis für das ambitionierteste Hotelprojekt im Land, stünde Costa Navarino ganz oben auf dem Treppchen. Die 2010 eröffnete Premiumdestination mit fünf Kilometer langem eigenen Sandstrand, wurde ökologisch „modelliert“ und bebaut und wird weitgehend nachhaltig betrieben. Das vom milliardenschweren Reeder „Käpt’n“ Vassilis Constantakopoulus erschaffene Urlaubsparadies hat mit dem Klischee des einfachen Griechenlandtourismus nichts zu tun. Mit dem Westin und dem Romanos bedienen zwei Hotels den gehobenen und den ganz gehobenen Anspruch: Mit Thalasso, Spezialitätenrestaurants, eigenen Villen und zwei Golfplätzen direkt am Meer.
Familien mit Kindern sind eine zweite Navarino-Klientel: Wenn die Eltern Zweisamkeit genießen wollen, dürfen sich die Kleinen einer umfassenden Betreuung erfreuen – im eigenen Klub mit Aqua Park. Nach ihren Abenteuern können sie mit den neuen Freunden übernachten – und von den Olympischen Spielen träumen.