Enschede. . Regionalflughafen Twente: Der Vertrag für das 60-Millionen-Euro-Projekt ist unterschrieben. Der niederländische Milliardär Dik Wessels möchte sich und der Region Twente/Enschede mit dem Airport einen alten Traum erfüllen. Der Flughafen Weeze am Niederrhein gibt sich davon unbeeindruckt.
Die Entwicklung eines neuen Regionalflughafens in Twente nahe der niederländisch-deutschen Grenze schreitet voran. Die Unternehmen Reggeborgh und Aviapartner wollen unter der Führung des Milliardärs Dik Wessels 60 Millionen Euro in den „Twente Airport“ investieren. Dazu haben sie in dieser Woche einen Vertrag mit der Flughafen-Entwicklungsgesellschaft ADT Twente unterschrieben.
ADT-Vertreter Peter den Oudsten sagte: „Dies ist eine sehr wichtige Entwicklung für die Beschäftigungslage in Twente und damit ein Meilenstein für die Wirtschaft der Region.“
Die Investoren bekommen laut Vertrag das Recht, 49 Jahre lang den Flughafen zu entwickeln. Dik Wessels hofft auf bis zu zwei Millionen Fluggäste in zehn bis 15 Jahren – Touristen und Geschäftsleute. Eine Stellungnahme der EU-Kommission zu den Plänen steht noch aus.
Außerdem müssen die Behörden noch einen Flächennutzungsplan aufstellen. ADT Twente hofft auf eine Inbetriebnahme des Flughafens Anfang 2016. Der „Airport Twente“ würde auf dem Gelände eines Ex-Militärflughafens entstehen. Eine 3000-Meter-Piste ist vorhanden.
Das Projekt dürfte sich auch auf Münster/Osnabrück und Weeze auswirken
Das Projekt dürfte sich auf benachbarte Flughäfen wie Münster/Osnabrück und Weeze auswirken. In Weeze gab man sich gestern betont gelassen. Es sei „ermüdend“, immer wieder von neuen Entwicklungen im Nachbarland zu hören, sagt Ludger van Bebber, Geschäftsführer des Airport Weeze, zu dem geplanten Projekt.
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„Unser Einzugsgebiet ist ein ganz anderes und Twente einfach zu weit weg, um sich zu sorgen. Daher ist die Relevanz für uns gering“, so van Bebber. „Falls der Flughafen überhaupt jemals in Betrieb genommen wird.“ Daran hege er nach wie vor große Zweifel.
Die Flughafenentwickler locken die Politik mit der Prognose, dass in Twente bis zum Jahr 2030 zwischen 1000 und 2500 neue Arbeitsplätze entstehen könnten. ADT geht davon aus, dass „30 bis 40 Prozent“ der Fluggäste aus Deutschland kommen dürften. Im Airport Weeze am Niederrhein kommt jeder zweite Passagier aus den Niederlanden.