Essen. . Lange war es still um das Projekt Airport Twente. Es fanden sich keine Investoren für einen Regionalflughafen unweit der deutsch-niederländischen Grenze. Doch nun hat eine Unternehmensgruppe Interesse angemeldet.

Die Entwicklung eines neuen Regionalflughafens nahe der niederländischen Stadt Enschede schreitet offenbar doch wieder voran. Die Flughafen-Entwicklungsgesellschaft ADT und die niederländische Unternehmensgruppe Reggeborgh haben nach ADT-Angaben eine „Absichtserklärung“ unterzeichnet, die schließlich zur Nutzung des früheren Luftwaffenstützpunktes in Twente führen soll.

Ein solcher Flugbetrieb nahe der Grenze wäre nach Einschätzung von Experten eine ernst zu nehmende Konkurrenz für die kleineren NRW-Flughäfen in Weeze, Münster/Osnabrück und womöglich auch für Dortmund. Vor wenigen Monaten war die Investorensuche für den Airport Twente noch gescheitert. Drei pozenziellöe Investoren, die Interesse an der Ausschreibung gezeigt hatten, darunter die niederländische Schiphol Group, sagten ab.

Konzessionsvertrag muss am 28. März abgeschlossen sein

Doch nun kommt wieder Bewegung in die Sache. In einer aktuellen Mitteilung der Entwicklungsgesellschaft heißt es: „Die Absichtserklärung enthält Bedingungen, die erfüllt sein müssen, bevor ein Konzessionsvertrag erstellt werden kann. So haben die Parteien vereinbart, dass die Reggeborgh Groep vor dem 1. März 2013 einen Operator für die Leitung des Flughafens präsentieren muss, der die vom Stadtrat und den Provinzialstaaten gestellten Bedingungen erfüllt. Anschließend entwirft die Reggeborgh Groep gemeinsam mit dem Operator die Pläne für die Entwicklung des Flughafens. Der Konzessionsvertrag muss allerspätestens am 28. März abgeschlossen sein.“

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Politiker in Enschede und in der niederländischen Provinz Overijssel möchten schon seit Jahren ihren Traum von einem Regionalflughafen verwirklichen. Nicht irgendeiner unter vielen soll es werden, sondern „der grünste Flughafen Westeuropas“. Eine drei Kilometer lange Start- und Landebahn gibt es schon, denn das Projekt soll auf dem fast 500 Hektar großen Gelände eines früheren Militärflughafens verwirklicht werden. Die Zielsetzung ist ambitioniert: Bis 2030 sollen hier jährlich 1,2 Millionen Passagiere abgefertigt werden. Wenn sich denn Geldgeber finden, die in das ambitionierte Projekt investieren.

Luftverkehrssteuer schwächt Position deutscher Airports

Experten gehen davon aus, dass die vor zwei Jahren in Deutschland eingeführte Luftverkehrssteuer die Position der deutschen Airports und Fluglinien im Wettbewerb schwächt. Kunden aus NRW könnten von den Niederlanden aus voraussichtlich günstiger in den Urlaub oder zu geschäftlichen Zielen fliegen.