Wuppertal. . Mit einem Großeinsatz hat die Polizei in der Nacht eine Facebook-Party in Wuppertal beendet. Die Bilanz: 16 Verletzte und drei Festnahmen. Innenminister Jäger rät zur Vorsicht bei solchen Veranstaltungen.
NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat den Polizeieinsatz bei einer Facebook-Party in Wuppertal verteidigt. Es habe eine „ernsthafte Gefährdung“ der Teilnehmer durch bengalische Feuer und Flaschenwürfe gegeben, sagte er in einem Interview auf WDR2.
Die Polizei hatte Freitagabend mit einem Großaufgebot eine Facebook-Party im Stadtteil Ronsdorf gewaltsam beendet. Es gab 16 Verletzte und drei Festnahmen wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung.
800 Leute feierten
Zunächst feierten rund 800 junge Leute, die sich über das soziale Netzwerk verabredet hatten, friedlich miteinander. Doch später am Abend eskalierte die Situation, wie auch Videos auf Youtube zeigen. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Teilnehmer kritisierten später auf Facebook das gewaltsame Vorgehen der Beamten.
Laut Jäger hatten Ultra-Fans eines Fußball-Vereins die Party benutzt, „um unter dem Deckmantel der Anonymität Randale zu machen“. Davon gehe eine Gefahr für solche Veranstaltungen aus, so Jäger weiter.
Jäger: als Form von Jugendkultur akzeptieren
Er mahnte deshalb Besucher solcher Veranstaltungen zu Vorsicht. Jeder, der eine solche spontane Feier besuchen wolle, sollte sich dies im Vorfeld genau überlegen und im Zweifelsfall lieber darauf verzichten, sagte Jäger. Zugleich betonte der Innenminister aber auch, dass es sich bei den im Internet bekannt gegebenen Partys um „eine Form von Jugendkultur“ handelt, die „wir akzeptieren müssen“. Solche Feiern sollten allerdings verboten werden, wenn sie aus dem Ruder laufen könnten und eine „ernsthafte Gefährdung der Teilnehmer“ droht.
Die Initiatoren der Party müssen unterdessen offenbar nicht mit teuren Konsequenzen rechnen. Der Innenminister betonte, dass die Kosten für den Einsatz der Steuerzahler trägt. Es sei kein Veranstalter auszumachen, den man diese in Rechnung stellen könne. „Es ist Aufgabe der Polizei, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.“ (mit dapd)