Düsseldorf. .
Angesichts der zahlreichen Massenpartys, die nach großzügiger Einladung auf Facebook eskaliert sind, schlägt die Gewerkschaft der Polizei Alarm und betont: Wer einlädt, muss auch zahlen. Die Stadt Düsseldorf droht Veranstaltern jetzt mit Strafe.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist angesichts der zahlreichen ausgearteten Facebook-Massenpartys alarmiert. Die eskalierten Veranstaltungen „führen bei der Polizei zu völlig unnötiger Zusatzbelastung“, betont der GdP-Vorsitzende Bernhard Witthaut. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Dirk Elbers hat Veranstaltern einer über Facebook angekündigten Grill-Party jetzt mit Strafe gedroht.
Massenparty in der U-Bahn
In den vergangenen Tagen hatten nach einem Aufruf über Facebook 250 Menschen in einer Münchner U-Bahn eine Party gefeiert. 100 Schaulustige wollten eine Prügelei sehen, zu der in Bayern zwei Mädchen geladen hatten. Und zu einer Feier in Hamburg waren 1400 zum Teil randalierende Gäste gekommen, nachdem die 16-jährige Gastgeberin unbeabsichtigt das gesamte Netzwerk eingeladen hatte.
Jürgen Benad, Geschäftsführer des Dehoga-Bundesverbands betont: "Wer öffentlich zu einer Veranstaltung einlädt, und sei es auch nur aus Versehen" ist laut Gesetz verantwortlich. Für die Veranstalter können die Massenpartys schnell zum teuren Vergnügen werden. Den Initiatoren müsse klar sein, dass ihnen „sämtliche Kosten von Polizei-, Feuerwehr-, oder Rettungseinsätzen, über Sachbeschädigung bis zur Müllentsorgung“ in Rechnung gestellt würden, warnt GdP-Vorsitzender Witthaut.
Düsseldorf droht mit Strafe
Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Elbers hat dem jetzt vorgegriffen und den Veranstaltern vor einer über Facebook angekündigten Grillparty vorgerechnet, welche Kosten auf sie zukommen werden. Unter anderem eine Nutzungsgebühr von 1500 Euro und Reinigungskosten über 2500 Euro. Das Massengrillen wurde laut einem Sprecher der Stadt umgehend abgesagt.
Die GdP sieht aber auch die Betreiber der Netzwerke in der Pflicht, deutlicher auf die Konsequenzen von Bedienungsfehlern und Missbrauch hinzuweisen. Es könne wohl kaum im Interesse der Anbieter sein, immer wieder im Zusammenhang mit Vandalismus und Alkoholexzessen genannt zu werden. Frank Richter, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in NRW, appelliert auch an die Eltern: "Kinder und Jugendliche mit den Möglichkeiten, die ihnen der Informationsaustausch über Internet und Handy bietet, manchmal überfordert. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder nicht allein lassen, sondern mit ihnen darüber reden, was sie online stellen.“
Wer aus Versehen öffentlich zu einer Party eingeladen hat, sollte laut Dehoga "so schnell wie möglich auf gleichem Weg, auf dem eingeladen wurde, absagen und die zuständigen Behörden informieren, dass es eventuell zu erheblichen Problemen kommen könnte." Denn der Initiator haftet demnach für etwaige Kosten der Veranstaltung, auch wenn er die Veranstaltung längst abgesagt hat.