Essen/Berlin. . Die Stiftung Mercator eröffnet ein Projekt-Zentrum an den Hackeschen Höfen. Der Wissenschaftsstandort Ruhrgebiet bekommt damit eine neue Vertretung in Berlin. Zur Eröffnung werden rund 300 Gäste erwartet, unter anderem NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Der Wissenschaftsstandort Ruhrgebiet bekommt eine neue Vertretung in Berlin. Die Stiftung Mercator eröffnet am 15. Juni an den Hackeschen Höfen ihr ProjektZentrum, das Aktivitäten bündeln und ihre Partner und Tochtergesellschaften unter ein Dach holen soll. Mit dabei sind etwa die Universitätsallianz Metropole Ruhr, also der Zusammenschluss der drei größten Revierunis, und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Natürlich wird auch wissenschaftlich gearbeitet, aber vor allem ist das Haus eine Interessenvertretung. Früher hat man Empfänge in der Landesvertretung gemacht, nun sollen die eigenen Räume „das Wissenschaftszentrum Ruhr“ präsentieren.

Stiftungschef Bernhard Lorentz: „Es geht um politische Kommunikation für unsere Themen Integration, Klimawandel und kulturelle Bildung.“ Die Wissenschaft will sich Gehör verschaffen. Lobbyismus? Lorentz nennt es „Themenanwaltschaft“. Die Essener Stiftung tritt ein für die Reduktion von Treibhausgasen und will die Bildungsabschlüsse von Migranten verbessern.

So unterschiedliche Partner an einem Ort zu versammeln wie die European Climate Foundation und den „Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration“ – elf Organisationen insgesamt – das soll „einen kreativen Pool“ schaffen, so Lorentz. Einen Platz für neue Ideen. Die 30 in Berlin versammelten Projekte fördert die Stiftung Mercator mit 20 Millionen Euro. Das ist immerhin rund ein Drittel ihres gesamten Fördervolumens. 2010 betrug der eingesetzte Betrag 50,9 Millionen Euro – 13 Millionen allein im Bereich kulturelle Bildung –, dieses Jahr soll er die 60 Millionen-Marke erreichen.

300 Gäste erwartet

Ebenso geht es natürlich um Fördergelder – nicht für die Stiftung selber, aber zur Co-Finanzierung von Projekten in der Region. Leiter des ProjektZentrums ist Andre Wilkens, der zuvor das Kompetenzzentrum Internationale Verständigung der Stiftung in Essen geleitet hat. Zur Eröffnung werden 300 Gäste erwartet, unter anderem NRWs Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.