Rom. . Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange für die mutmaßlichen Mafia-Mörder von Duisburg. Die Fehde mit sechs Toten sorgte im August 2007 für Entsetzen in der Bevölkerung. Die Bluttat sei laut Staatsanwaltschaft „militärisch“ vorbereitet worden.

Im Prozess um die brutalen Mafia-Morde von Duisburg hat die Staatsanwaltschaft im süditalienischen Locri lebenslange Haft für den mutmaßlichen Haupttäter Giovanni Strangio gefordert. Für acht weitere Tatverdächtige verlangte die Anklage ebenfalls lebenslang, für vier Angeklagte forderte sie Haftstrafen. Der Prozess soll am 7. Juni fortgesetzt werden.

Strangio soll einer der beiden Todesschützen bei dem Duisburger Sechsfach-Mord gewesen sein. Die brutale Tat hatte Mitte August 2007 für Entsetzen gesorgt. Die sechs Italiener im Alter zwischen 16 und 38 Jahren waren vor einer Duisburger Pizzeria in zwei Autos mit zahlreichen Schüssen regelrecht hingerichtet worden. Im März 2009 war Strangio am Stadtrand von Amsterdam verhaftet und zwei Monate später an Italien ausgeliefert worden.

Fehde von verfeindeten Clans

Die Bluttat in Duisburg geht nach Einschätzung der Anklage auf eine seit Jahren andauernde Fehde zwischen verfeindeten Clans der kalabrischen Mafia „Ndrangheta in dem Dorf San Luca zurück. Motiv war demnach Rache für den Mord an einer Verwandten Strangios im Dezember 2006 durch Angehörige des rivalisierenden Pelle-Vottari-Clans. Laut der Staatsanwaltschaft hatte der Clan der Nirta-Strangio die Bluttat militärisch vorbereitet: Auf die sechs Opfer wurden demnach „nicht weniger als 54 Schüsse“ abgegeben. (afp)