Rheda-Wiedenbrück.

Bei einem Chemie-Unfall in der Fleischfirma Tönnies sind am Freitagabend vier Menschen schwer verletzt worden. Bei Wartungsarbeiten in der Firma in Rheda-Wiedenbrück war Ammoniak aus einem Leck ausgetreten.

In der Fleischfabrik Tönnies im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück hat es einen Chemieunfall mit vier Schwerverletzten gegeben. Am Freitagabend war gegen 19.25 Uhr bei Wartungsarbeiten an einem Kühlraum Flüssig-Ammoniak aus einem Leck ausgetreten, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Das Leck konnte von einem Mitarbeiter der Firma schnell wieder abgedichtet werden, allerdings verteilten sich die bereits freigesetzten, giftigen und ätzenden Gase rund um den Kühlraum sowie im weiteren Bereich der Betriebshalle.

Vier Mitarbeiter erlitten schwere Verletzungen der Atemwege. Sie wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Bei Untersuchungen von rund 190 Belegschaftsmitgliedern, die sich im Bereich der Betriebshalle aufgehalten hatten, stellte sich heraus, dass sechs weitere Personen vorsorglich in ärztliche Behandlung gebracht werden mussten.

Die Einsatzleitung der Feuerwehr hatte am Abend vorsorglich Großalarm im gesamten Kreis Gütersloh ausgelöst. Laut Polizei wurden jedoch keine Ammoniak-Gase in die Außenluft freigesetzt: Von einem Hubschrauber aus waren Messungen vorgenommen worden. Knapp 300 Rettungs- und Hilfskräfte von Feuerwehr, Polizei, Notärzten und Hilfs-Organisationen waren auf dem Firmengelände im Einsatzn, der Betrieb in dem Fleischunternehmen wurde zeitweise gestoppt. (WE/dapd)