Münster/Essen/Bonn. . Mehrere Tausend Atomkraftgegner demonstrieren in Nordrhein-Westfalen für einen sofortigen Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie. In Münster hatten sich bis zum Mittag bis zu 3.000 Teilnehmer zu einem Protestmarsch durch die Stadt versammelt.

Rund 160.000 Atomkraftgegner haben am Samstag im mehr als 20 Städten nach Angaben der Umweltorganisation BUND für die Stilllegung aller deutschen Atommeiler demonstriert. Die meisten Menschen seien in Berlin, München, Hamburg und Freiburg auf die Straße gegangen, sagte ein Sprecher des Bundes für Umwelt und Naturschutz. Ein Höhepunkt sei ein gemeinsames Sit-in gewesen: Zum gleichen Zeitpunkt hätten sich die Demonstrationsteilnehmer in allen Städten gemeinsam hingesetzt.

In NRW demonstrierten mehrere Tausend Atomkraftgegner demonstrieren für einen sofortigen Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie. Allein in Münster hatten sich bis zum Mittag bis zu 3.000 Teilnehmer zu einem Protestmarsch durch die Stadt versammelt, wie die Polizei am Samstag mitteilte.Auch in Essen und Bonn nahmen Tausende an Demonstrationen teil. Die Veranstaltungen in NRW sind Teil einer bundesweiten Aktion, bei der Atomkraftgegner in 21 deutschen Städten für eine ökologische Energiewende auf die Straße gehen wollen.

Zu den Protesten hatten Umweltverbände, Anti-Atom-Initiativen, Gewerkschaften und viele weitere gesellschaftliche Gruppen aufgerufen. Der Bundesregierung werfen sie vor, statt eines konsequenten Atomausstiegs den Weiterbetrieb gefährlicher Reaktoren für mehr als ein Jahrzehnt zu planen. Demonstrationen waren in insgesamt 21 Städten angemeldet.

Zehntausende protestieren bundesweit gegen Atomkraft

Bundesweit haben Umweltverbände, Anti-Atomkraft- und Friedensorganisationen in 21 Städten zu Protesten aufgerufen. Unter dem Motto "Atomkraft: Schluss!" fanden unter anderem in Dresden, Göttingen, Hamburg, Mannheim und München Demonstrationen statt. Zehntausende Menschen sind am Samstag auf die Straße gegangen.

Die Kernkraftgegner wollten damit auch den Druck auf die Politik vor einem Treffen der schwarz-gelben Koalition erhöhen. Am Sonntagabend wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Spitzen von CDU, CSU und FDP im Koalitionsausschuss über die Energiewende beraten. Am Montag legt die Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung unter dem Vorsitz von Ex-Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) ihre abschließenden Empfehlungen vor.

In Berlin brachen rund 20.000 Demonstranten am Samstagmittag vor dem Roten Rathaus zu einem Protestmarsch auf. Sie wollten dann über die Straße Unter den Linden und vorbei am Bundestag bis hin zur Parteizentrale der CDU laufen. Dort war eine Abschlusskundgebung geplant.

Den Auftakt der Veranstaltungen in Bayern bildeten um 13.00 Uhr Landshut und Fürth. Dort nahmen nach Angaben der Polizei knapp 2.000 Menschen teil. Die größte Kundgebung wurde für München erwartet: Dort rechneten die Organisatoren mit mehr als 10.000 Teilnehmern. Etwa 8.000 hatten sich bereits am Protestmarsch zum Kundgebungsplatz beteiligt. (dapd)