Gelsenkirchen. Am Sonntag, 27. März, ist es soweit: Zum neunten Mal findet die Biathlon World Team Challenge in der Arena Auf Schalke statt. Die Probleme am Stadiondach haben eine Verschiebung notwendig gemacht. Dafür gibt es dieses Jahr eine wichtige Neuerung.
Ulrich Dargel ist die Ruhe selbst. „The same procedure as every year“, kommentiert der Technische Leiter der Veltins-Arena lakonisch den Stand der Vorbereitungen. Sein Team ist eingespielt und routiniert. Schließlich ist es ja auch bereits die neunte Auflage des Biathlons auf Schalke.
Doch so ganz dieselbe Prozedur wie jedes Jahr ist es dann doch nicht. Draußen treibt die Frühlingssonne das Thermometer in angenehme Höhen, während am Sonntag in der Arena die kalte Jahreszeit simuliert wird. Schuld am ungewöhnlichen Termin ist wiederum der „echte“ Winter, vor dessen Schneemassen das Dach der Arena kapitulierte (die WAZ berichtete). Der traditionelle Termin am Jahresende musste abgesagt werden.
Die beliebte und erfolgreiche Veranstaltung ausfallen zu lassen, war aber zu keinem Zeitpunkt eine Option. Und so hat in der Nacht zum Donnerstag das Team der Skihalle Neuss die ersten Kunstschneemassen für die 1,4 km lange Loipe vor die Arena gekippt. Die warmen Temperaturen sollen wohl kein Problem sein. Schließlich haben auch die Schnee-Experten aus Neuss bereits einiges an Erfahrung in Sachen Wintersport auf künstlichem Weiß: So bereitete man unter anderen den Langläufern in Düsseldorf die Piste.
Erstmals kommen Laserwaffen zum Einsatz
Und noch etwas ist anders als in den Vorjahren. In Gelsenkirchen kommt bei den Schusswaffen der Athleten erstmals Laser-Technik zum Einsatz. Für die Sportler und die Zuschauer (den authentischen Knalleffekt besorgen die Stadionlautsprecher) verändert sich zunächst einmal nichts. Dennoch ein Modellversuch mit „Pilotcharakter“, wie es der Sportliche Leiter Herbert Fritzenwenger auf den Punkt bringt: „Das Gleiche wie immer, nur in ungefährlich.“ Die neue Technik soll helfen, den Biathlonsport populärer zu machen: Die Zuschauer können noch näher an das Geschehen ranrücken, und langfristig kann der Sport auch an Orten ausgeübt werden, wo es bisher aufgrund von Sicherheitsbestimmungen nicht möglich war: „Damit wären auch Biathlon-Vereine in Berlin oder Gelsenkirchen möglich“, so Fritzenwenger.
Wer die neue Technik mal aus der Nähe begutachten möchte, hat dazu am Laserschießstand im Winterdorf Gelegenheit. Auf die Kinder warten außerdem Rodelrampe, Rentier-Rodeo und viele andere Attraktionen, die den Sportsonntag zu einem kurzweiligen Vergnügen für die ganze Familie machen sollen. Und drinnen sorgen zwischendurch die „Mallorca Cowboys“, die „Dorfrocker“ und Olaf Henning für Stimmung bei den erwarteten 40 000 Besuchern. Na denn: gut Schuss!