Essen. .

In NRW hat der Lokführestreik für Behinderungen im Berufsverkehr gesorgt. Besonders betroffen waren Köln und Düsseldorf. Die Lokführer schließen schon jetzt weitere Streiks nicht aus. Die Pendler sind genervt.

Die in der Nacht zum Donnerstag angelaufenen Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben auch in Nordrhein-Westfalen zu Behinderungen geführt. Ein Sprecher der Deutschen Bahn AG sagt in Düsseldorf, am Morgen sei vor allem der Zugverkehr im Bereich Köln betroffen gewesen. Hier sei es zu Verspätungen und Zugausfällen insbesondere im Nahverkehr gekommen, wo auf einigen Linien fast jede zweite Verbindung ausfiel. Auch auf dem Hauptbahnhof in Düsseldorf mussten sich die Reisenden in Geduld üben, dort wurde ebenfalls etwa jede zweite Verbindung gestrichen.

Die Chronik des Lokführerstreiks

Anzeigetafel am Essener Hauptbahnhof. Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool Essen
Anzeigetafel am Essener Hauptbahnhof. Foto: Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool Essen © WAZ FotoPool

Laut einem Bahnsprecher war der Zugverkehr im Ruhrgebiet von den Streikmaßnahmen zunächst nicht so stark betroffen wie das Rheinland. Auch aus dem Münsterland seien der Deutschen Bahn kaum Probleme gemeldet worden, heißt es.

Im Fernverkehr kam es zu vereinzelten Ausfällen und Verspätungen. Zudem gab es Streiks im Güterverkehr. So wurde im Bereich des Güterbahnhofs Gremberg in Köln die Arbeit niedergelegt. Nach Angaben der Deutschen Bahn waren bundesweit zunächst 240 Güterzüge betroffen. Die Versorgung von Kraftwerken, Hochöfen und weiteren Industriebetrieben sei „dennoch gewährleistet“.

Fahrgäste sind oft genervt

Viele Fahrgäste sind genervt. „Ich finde das auf gut Deutsch gesagt beschissen“, sagt Thomas Langstien, der wegen eines Trauerfalls nach Bielefeld unterwegs war. „Falls die Züge wie angekündigt ab 10 Uhr wieder fahren, schaffe ich es noch bis 13 zur Beerdigung“, hofft er. Erfahrungsgemäß führe ein Ausstand bei der Bahn am Morgen aber zu Verspätungen und Ausfällen über den ganzen Tag.

Katrin Rudolph will am Morgen von Duisburg nach Berlin. Die 46-Jährige hatte ihren Sohn im niederrheinischen Emmerich besucht. Am Morgen hat sie ihr Junior vorsichtshalber mit dem Auto nach Duisburg gefahren. Eine gute Stunde lang. „Das war mir zu riskant, da in Emmerich auf den Regionalexpress hierhin zu warten“, erklärt Katrin Rudolph. „Zumal man ja von der Bahn unzureichend informiert wird. Und wenn überhaupt, dann viel zu spät.“ Es ärgert sie, dass die GDL den Arbeitskampf „nun doch auf dem Rücken der Fahrgäste austrägt. Ihr Eindruck: Die kleine Gewerkschaft wolle sich öffentlich profilieren. Ob sie am Vormittag in den ICE Richtung Hauptstadt einsteigen kann, hat sie auch eine knappe Stunde vor der planmäßigen Abfahrt noch nicht in Erfahrung bringen können.

Bahnkundin Susanne Schneider aus Lünen-Beckinghausen sagt am Morgen in Dortmund: „Der Streik ist nachvollziehbar, aber langsam wird’s nervig.“ Georg Schlothauer aus Herdecke schimpft: „Es ist eine Unverschämtheit, dass eine kleine Clique von 20.000 Leuten die gesamte Republik erpresst.“

200 Lokführer streikten am Morgen

Bahnstreik in Essen

Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ FotoPool
Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Bahnstreik in Essen. Foto: Kerstin Kokoska
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Nach Angaben des GDL-Bezirksvorsitzenden in NRW, Frank Schmidt, streikten am Morgen in NRW rund 120 Lokführer im Personen- und rund 80 im Güterverkehr. Betroffen seien vor allem die Bahnhöfe in Köln, Düsseldorf, Essen und Dortmund, weil dort viele Tarifkräfte arbeiteten. Etliche Züge seien gar nicht erst aus ihren Depots gefahren, sagte Schmidt. Er bewertete die Resonanz auf den Streikaufruf als gut. Im laufenden Tarifkonflikt ist es bereits die vierte Streikaktion der GDL.

Hintergrund der Streiks ist die Forderung der GDL, für alle 26.000 Lokführer in Deutschland ein einheitliches Lohnniveau und Beschäftigungsbedingungen zu erreichen, die dem Standard der Deutschen Bahn entsprechen. Das Ergebnis will sie in einem sogenannten Bundesrahmen-Lokomotivführertarifvertrag festschreiben. Mit Material aus den Redaktionen und dapd.