Essen. Ab Mittwoch, 15. Juli, gegen 9 Uhr, wird die A 40 bei Essen in Fahrtrichtung Duisburg gesperrt, weil Lärmschutzwände erneuert werden. Autofahrer und Anwohner müssen sich auf eine harte Geduldsprobe einstellen, wie schon seit dem 4. Juli. Da war die Strecke Richtung Dortmund gesperrt worden.
Ab Mittwoch, 15. Juli, gegen 9 Uhr, wird die A 40 bei Essen in Fahrtrichtung Duisburg gesperrt, weil Lärmschutzwände erneuert werden. Autofahrer und Anwohner müssen sich weiterhin auf eine harte Geduldsprobe einstellen. Die Strecke Richtung Dortmund wird wenige Stunden vorher, in der Nacht auf Mittwoch wieder freigegeben. Sie war seit 4. Juli gesperrt. Die Arbeiten, sagte ein Sprecher vom Landesbetrieb Straßen NRW am Montag, "kamen trotz des Regenwetters gut voran".
Ganz fertig sind die Lärmschutzwände allerdings noch nicht: "Die Sperrung der Fahrbahnen ist nötig, um die Beton-Wände zu stabilisieren", erklärte eine Sprecherin vom Landesbetrieb Straßen NRW. Außerdem wurde ein 80 Zentimeter hoher massiver Aufprallschutz an den rechten Randstreifen gebaut. Die Verkleidung mit den Schallschutz-Panelen werde im August montiert, hieß es am Dienstag bei Straßen.NRW: "Die Autobahn muss dafür dann nicht mehr gesperrt werden".
Verkehrseinschränkungen über drei Wochen
Baustellen auf der Autobahn A 40 haben immer etwas von einer Operation am offenen Herzen: Für beides braucht man lebenserhaltende Systeme. Im Juli tritt auf einer der meistbefahrenen Ruhrgebiets-Trassen wieder der Ernstfall ein: Wegen Sanierungsarbeiten an den Lärmschutzwänden in Höhe Essen muss der Verkehr für ingesamt drei Wochen um das gesperrte Teilstück herumgeleitet werden. Schleichfahrt, Staus, verengte Fahrstreifen: Nervenprobe für Millionen Autofahrer und Anwohner. Womöglich wird das bis Ende des Jahres ein Dauerthema.
Im Jahr 2007 waren in Essen an den Lärmschutzwänden auf einer Fläche von 30 000 Quadratmetern marode Abdeckplatten entdeckt worden. In den Herbstferien wurden sie dann aus Sicherheitsgründen entfernt, nun werden die Wände wieder verkleidet. Unterschied: Damals wurde auf der A 40 in jeder Richtung für je fünf Tage ein Fahrstreifen gesperrt. Nun ist das Nadelöhr drei Wochen lang am Stück in einer Richtung voll blockiert.
Betroffen ist das 1,4 Kilometer lange Stück zwischen den Anschlussstellen Essen-Frohnhausen und Essen-Holsterhausen. Der Zeitplan: Vom 4. bis 14. Juli ist die Strecke in Richtung Dortmund dicht, vom 15. bis 25. Juli in Richtung Duisburg. Danach wird der Verkehr bis in den Dezember auf verengten Fahrstreifen geführt.
„In den Nachtstunden und an Wochenenden wird es immer wieder zu Sperrungen kommen”, teilt der Landesbetrieb Straßenbau NRW mit. Weitere Baustellen sind die Anschlussstellen Essen-Huttrop und Essen-Kray, wo von August bis Oktober mit Behinderungen gerechnet werden müsse.
Verkehr großräumig umgeleitet
Großräumig wird der Verkehr in Richtung Dortmund vom Autobahnkreuz Kaiserberg auf die A 3 bis Breitscheid und dann über die A 52 bis Essen umgeleitet. In Richtung Duisburg geht es in umgekehrter Reihenfolge.
Zur kleinräumigen Umleitung sind mehrere Routen ausgeschildert. In Richtung Dortmund führt die „U1” von Essen-Frohnhausen zur Anschlussstelle Essen-Zentrum und zur A 40-Auffahrt hinter dem Tunnel. Die Umleitung „U2” ist die kürzere Strecke. Sie verläuft von Essen-Frohnhausen zur Auffahrt hinter der Anschlussstelle Essen-Holsterhausen. In Richtung Duisburg wird der Verkehr über die Route „U3” geleitet.
Bis zum Beginn des Kulturhauptstadtjahres soll die Sanierung beendet sein. Das trübe Grau der Lärmschutzwände erhält dann eine besondere Optik: Das Gelsenkirchener Projektbüro „Orange Edge” verwandelt den Abschnitt zwischen Essen-Frohnhausen und Essen-Huttrop in das längste Denkmal für Helmut Rahn. Die Aluplatten werden mit Textfragmenten aus der legendären Reportage des Weltmeisterschafts-Endspiels von 1954 versehen.
Auf diese Weise soll die Gestaltung der Autobahn, die bislang ausschließlich aus der technischen und sicherheitsrelevanten Perspektive geschah, gestalterisch optimiert werden. Wobei sich Optik und Sicherheit ergänzen sollen. Henrik Sander von „Orange Edge”: „Wir haben den Abschnitt im Vorfeld analysiert und herausgefunden, dass es eine Häufung von Auffahrunfällen an den Ausfahrten gibt”, erläutert Sander. Deshalb habe man nach einem System gesucht, um die Aufmerksamkeit auf die Straße zu lenken. Das Ergebnis, das auch auf Erkenntnissen der Verkehrspsychologie beruht: rote Element in den Wänden, quasi als Signale; und ein Wechsel von unterschiedlichen Rastern, die dem Fahrer unterschwellig vermitteln können, dass er nicht mehr Gas gibt. Sander: „Tests haben keine negativen Effekte gezeigt.”
Eins kann die Gestaltung nicht: die A40 für die Anwohner leiser drehen. „Aber ihr Anblick wird für die Anwohner hoffentlich”, erträglicher, so Sander.