An Rhein und Ruhr. .

Der seit Jahren geplante Rhein-Ruhr-Express (RRX) könnte die Enge im NRW-Nahverkehr noch verschärfen. Es fahren zwar mehr Züge - doch die sind kleiner als die bisherigen.

Die Hoffnung auf einen besseren Nahverkehr an Rhein und Ruhr verbindet sich seit Jahren mit dem geplanten Rhein-Ruhr-Express (RRX), der mehr Züge zwischen Dortmund und Köln bringen und der Misere des Nahverkehrs in Sachen Verspätungen und Enge ein Ende setzen soll.

Doch die bisherigen Planungen zeigen: Es wird zwar mehr Züge geben, aber kaum mehr Platz. Denn kalkuliert wird bislang, dass einstöckige Triebwagen den Verkehr übernehmen – im Viertelstundentakt (zwischen Dortmund und Duisburg, Düsseldorf und Köln) bzw. alle zehn Minuten (zwischen Duisburg und Düsseldorf). Doch dafür sollen die Regionalexpresszüge (RE) mit den bei vielen Bahnfahrern beliebten Doppelstockwagen wegfallen. Die RE bieten bald mit sechs Wagen auf einigen Linien rund 130 Sitzplätze mehr als die Zukunftszüge.

Deutlicher Fahrgastzuwachs

Die Folge: Auch, wenn künftig vier statt bislang drei Zügen pro Stunde zwischen Essen und Duisburg fahren, erhöht sich die Zahl der Sitzplätze kaum. Gleiches gilt für die Strecke zwischen Duisburg und Düsseldorf, wo künftig im Berufsverkehr sogar weniger Plätze angeboten würden, wenn die zusätzlichen Regionalbahnen Düsseldorf-Wesel-Emmerich wegfallen.

Verschärft wird das Problem dadurch, dass Experten damit rechnen, dass der RRX zusätzlich mehr als 30 000 Fahrgäste pro Tag auf die Schiene locken soll. Das sind so viele, wie derzeit mit dem chronisch überfüllten NRW-Express der Linie Paderborn-Düsseldorf fahren. Heißt: Einem minimalen Plus an Plätzen steht ein Fahrgastzuwachs von rund 25 Prozent gegenüber.

Das Landesverkehrsministerium erklärte auf NRZ-Nachfrage, dass derzeit nicht entschieden sei, welche Fahrzeuge eingesetzt werden. Möglich seien auch doppelstöckige Triebwagen. Die aber sind derzeit noch nicht erprobt und nicht so schnell wie es das RRX-Konzept vorsieht.