Düsseldorf. .
Die berühmteste nordrhein-westfälische Geisterbahn nimmt nun doch konkrete Gestalt an: Für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) zwischen Dortmund und Köln wurden am Mittwoch wichtige Weichen gestellt. Auch für die Betuwe-Linie gab es neue Ankündigungen.
Beim „Bahngipfel” in Düsseldorf vereinbarten Bund, Land und DB AG, ab 2011 die baurechtlichen Voraussetzungen für das rund 2,1 Milliarden Euro teure Projekt zu schaffen und den RRX abschnittsweise zu bauen. Für die Anbindung des RRX an den Dortmunder Hauptbahnhof will der Bund zusätzlich 48 Millionen Euro bereitstellen.
„Der RRX wird gebaut”, sagte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Bahnchef Rüdiger Grube sicherte in der gemeinsamen Vereinbarung zu, alle Planfeststellungsverfahren zwischen 2011 und 2013 einzuleiten. Begonnen wird mit dem Teilabschnitt Köln-Leverkusen, gefolgt von Dortmund-Bochum und Bochum -Essen. In dieser Reihenfolge soll der RRX auch abschnittsweise realisiert werden. Baubeginn der ersten Teilstrecke wäre frühestens Ende 2012.
Besserer Lärmschutz für die Betuwe-Linie
„Bund, Land und Bahn bekennen sich zur Dringlichkeit des Projekts”, versprach Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Im Abschnitt Düsseldorf-Duisburg solle der RRX im Zehn-Minuten-Takt fahren, auf der übrigen Strecke alle 15 Minuten. Vereinbart wurde am Mittwoch außerdem, die Planungsarbeiten für den Bahnhofsumbau auf den sogenannten „Außenästen” des RRX zu beginnen, also den Strecken in der Region.
Zur Verbesserung der Verkehrs-Infrastruktur wurde ein 680 Millionen teures Schienen-Paket festgezurrt, unter anderem für die Modernisierung der Hauptbahnhöfe Dortmund und Duisburg. Für die Betuwe-Linie, die den Hafen Rotterdam an die Rhein-Ruhr-Schiene anbinden soll, wird der Lärmschutz an der erwarteten höheren Auslastung der Güterstrecke ausgerichtet. Schon vor Inbetriebnahme des dritten Gleises werden zusätzliche Lärmschutz-Maßnahmen eingebaut. Für die Kommunen will das Land bis 100 Prozent der Kosten für die Beseitigung von Bahnübergängen übernehmen. Betroffen sind Oberhausen, Dinslaken, Voerde, Wesel, Hamminkeln, Rees und Emmerich.