Köln. Das NRW-Ticket für Busse und Bahnen wird teurer. Ab 1. Januar 2010 sollen die Preise um durchschnittlich 2,1 Prozent steigen. Vor allem beim Schöne-Reise-Ticket langen die Verkehrsunternehmen zu. Aber auch für einzelne Pauschaltickets müssen Fahrgäste deutlich tiefer in die Tasche greifen.

Die Deutsche Bahn AG hebt ihre Fahrpreise mit dem kommenden Fahrplanwechsel im Nahverkehr um 2,2 Prozent an. Das hatte der Konzern am Dienstag dieser Woche bekanntgegeben. Die Ankündigung bleibt nicht ohne Folgen für das NRW-Ticket. Der verbundübergreifende Tarif soll nun ebenfalls teurer werden, wie der federführende Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) am Freitag mitteilte. Der NRW-Tarif war zuletzt am 1. Januar 2009 kräftig – um 4,3 Prozent – angehoben worden.

Im Durchschnitt soll der Preis für das NRW-Ticket um 2,1 Prozent steigen. Laut VRS werden Pauschaltickets um 1,6 Prozent teurer. Die so genannten Relationstickets, also Einzelfahrscheine, werden deutlich stärker angehoben, nämlich um durchschnittlich 2,6 Prozent.

Die Verkehrsunternehmen haben gemeinsam mit der Bahn AG einen entsprechenden Antrag bei der Bezirksregierung in Köln eingereicht. Die Genehmigung gilt als Formsache. Sie soll bis Mitte November vorliegen.

SchönerTagTicket wird teurer

Die Preisanhebung fällt für die einzelnen Angebote im NRW-Tarif sehr unterschiedlich aus: So soll das SchönerTagTicket NRW ab dem kommenden Jahr einen Euro mehr kosten, nämlich 35 Euro. Das entsprechende Single-Ticket, das SchöneFahrtTicket, das Fahrrad-Ticket und das SchöneFerienTicket für den Sommer werden nicht erhöht.

Dagegen steigt der Preis fürs SchöneFerienTicket an Ostern, Herbst und Weihnachten um 1,50 auf 23 Euro (+ 6,9 Prozent), der Abopreis für das SchöneJahrTicket klettert um 5 auf 225 Euro (2. Klasse) bzw. um zehn auf 320 Euro (1.Klasse) – und damit um 2,3 bzw. 3,2 Prozent.

Deutlich tiefer müssen die Fahrgäste dagegen bei den normalen Fahrscheinen (Relationsticket) wie dem SchöneReiseTicket in die Tasche greifen. Es soll bereits zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember im Schnitt 2,6 Prozent mehr kosten. Für eine Fahrt beispielsweise von Dortmund nach Bonn heißt das: Statt 24,90 zahlt der Reisende dann 25,50 Euro.

Kritik an kommunaler Pauschale

Der Fahrgastverband Pro Bahn übte Kritik an der Anhebung. Vor allem der kommunale Anteil bei den Einzeltickets sei in den vergangenen Jahren überproportional gestiegen, so Verbandssprecher Lothar Ebbers. Er nimmt jetzt um 10 Cent auf 1,20 Euro, also um neun Prozent zu. Das trifft vor allem Kurzstreckenfahrer, bei denen dieser pauschale Aufpreis besonders ins Gewicht fällt. Der kommunale Anteil wird zusätzlich zum Bahnpreis erhoben und deckt die Kosten für Fahrten zum und vom Bahnhof ab.

Dieser kommunale Betrag ist laut Ebbers in den vergangenen vier Jahren jährlich um zehn Cent gestiegen. Pro Bahn fordert deshalb, bei den nächsten Preisrunden diesen Aufschlag nicht weiter anzuheben.

Der VRS verteidigte indes die Preispolitik. Mehr Kunden würden die Pauschaltickets nutzen, die von der Anhebung weniger betroffen seien. 2008 zählte der Verband 9,5 Millionen Fahrten damit. Das SchöneReiseTicket wurde 8,2 Millionen Mal eingesetzt.