Düsseldorf/Köln. Zum Wochenbeginn müssen die Eltern weiter mit geschlossenen Kindertagesstätten rechnen. In 26 Städten in Nordrhein-Westfalen sind am Freitag Kitas wegen des Streiks geschlossen geblieben. Für Montag und Dienstag sind Streiks in 31 NRW-Städten geplant.
Rund 5500 Erzieher haben am Freitag mit Streiks den Betrieb in zahlreichen kommunalen Kindergärten in NRW lahmgelegt. Landesweit folgten die Kita-Beschäftigten in 26 Städten und Gemeinden einem Streikaufruf, wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mitteilte. Auch in anderen Bundesländern traten Erzieher in den Ausstand. Politiker von SPD und Linkspartei solidarisierten sich mit den Streikenden.
Streiks in 31 NRW-Städten geplant
Am Montag und Dienstag soll es in 31 nordrhein-westfälischen Städten erneut zu Streiks kommen. Verdi erwartet, dass sich dann landesweit rund 6000 Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen an dem Arbeitskampf beteiligen werden. Die Eltern der betroffenen Kinder seien informiert worden.
«Die hohe Beteiligung am ersten Streiktag zeigt, dass den Kolleginnen und Kollegen der betriebliche Gesundheitsschutz auf den Nägeln brennt», sagte Verdi-Sekretär Jürgen Reichert. Die Beschäftigten wollten mit der Fortsetzung der Streiks in der kommenden Woche «den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, damit es endlich in Verhandlungen zu einem Gesundheitstarifvertrag kommt».
Verdi-Bundeschef Frank Bsirske sprach in Köln bei einer Kundgebung vor rund 2500 Streikenden. Die Gewerkschaft sei bereit für einen langen Arbeitskampf, sagte Bsirske. Die Arbeitsbedingungen für die Erzieher müssten dringend verbessert werden.
Die Streiks der Erziehungs- und Sozialdienste am 18. und 19. Mai sind laut Verdi in folgenden Städten geplant: Aachen, Stolberg, Eschweiler, Bielefeld, Gütersloh, Bochum, Herne, Dortmund, Schwerte, Lünen, Castrop-Rauxel, Düsseldorf, Hilden, Duisburg, Marl, Gelsenkirchen, Essen, Köln, Mönchengladbach, Oberhausen, Mülheim, Ahlen, Remscheid, Solingen, Kreuztal, Siegen, Siegen-Wittgenstein, Hagen, Lüdenscheid, Wuppertal und Troisdorf.
Verdi fordert einen Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung für die bundesweit rund 220 000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Verdi und die Lehrergewerkschaft GEW hatten die Verhandlungen über einen Gesundheitstarifvertrag Ende April für gescheitert erklärt. Die Arbeitgeber hätten sich nicht bewegt, hieß es. Der Verband der kommunalen Arbeitgeber (VKA) wies dies zurück. In den vergangenen Wochen war es bereits vereinzelt zu Warnstreiks gekommen. (ddp)