Essen. Verdi macht Druck: In dieser Woche sollen die Streiks der Kindergärtnerinnen noch massiver ausfallen als am Freitag. In NRW sind dann Einrichtungen in 31 Städten betroffen. Die Arbeitgeber zweifeln jedoch an der Rechtmäßigkeit der Aktion.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Kita-Streiks in mehreren Bundesländern geäußert. Die Gewerkschaften hätten den Arbeitgebern keine Zeit eingeräumt, eine Entscheidung in ihren Gremien herbeizuführen, sagte VKA-Geschäftsführer Hartmut Matiaske im Deutschlandradio Kultur.
Vorwurf: Streik ohne Verhandlungen
Ende März sei man erstmals mit Forderungen zum Gesundheitsschutz konfrontiert worden. Danach seien sofort die Gremien eingeladen worden. Allerdings bedürfe dies jedoch eines gewissen Vorlaufes. «Das ist der erste Streik, den ich erlebe, wo die Gewerkschaften zu einem Streik aufrufen, ohne dass vorher Verhandlungen stattgefunden haben», sagte Matiaske. Zugleich kündigte er an, dass die VKA bei den am 27. Mai anberaumten Tarifverhandlungen zu den Forderungen Stellung beziehen werde.
Mit Blick auf das Thema Gesundheitsschutz verwies der VKA-Geschäftsführer darauf, dass dieses «vielfältig gesetzlich geregelt» sei. Es gebe Gefährdungsbeurteilungen, Arbeitsschutzausschüsse und die «seit jüngstem geltenden Unfallverhütungsvorschriften, die bauliche Anforderungen an die Kindertagesstätten festlegen und die auch das Thema Lärm beinhalten».
Am Freitag hatten in sieben Bundesländern rund 11.000 Erzieher von Kindertagesstätten für bessere Arbeitsbedingungen gestreikt. In der kommenden Woche erwartet die Gewerkschaft GEW eine Ausweitung des Ausstandes.
Bessere Arbeitsbedingungen gefordert
Die Gewerkschaften fordern in den Tarifverhandlungen für die etwa 220.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst des öffentlichen Dienstes neben einer höheren Eingruppierung vor allem bessere Arbeitsbedingungen.
Die Streiks der Erziehungs- und Sozialdienste am 18. und 19. Mai sind laut Verdi in folgenden NRW-Städten geplant: Aachen, Stolberg, Eschweiler, Bielefeld, Gütersloh, Bochum, Herne, Dortmund, Schwerte, Lünen, Castrop-Rauxel, Düsseldorf, Hilden, Duisburg, Marl, Gelsenkirchen, Essen, Köln, Mönchengladbach, Oberhausen, Mülheim, Ahlen, Remscheid, Solingen, Kreuztal, Siegen, Siegen-Wittgenstein, Hagen, Lüdenscheid, Wuppertal und Troisdorf. (ddp/ap)