Düsseldorf. Auch am Dienstag legten in Nordrhein-Westfalen rund 6500 Kita-Beschäftigte die Arbeit nieder. Nun gibt es eine kurze Atempause bis der Streik am 26. Mai fortgesetzt werden soll. Die Erzieherinnen kämpfen für einen Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung.

Die Streiks in den kommunalen Kindergärten sind unvermindert fortgesetzt worden. Ebenso wie am Montag beteiligten sich nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auch am Dienstag rund 6500 Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen an Arbeitsniederlegungen in rund 30 nordrhein-westfälischen Städten.

Am Dienstag geht es weiter

In den nächsten Tagen soll der Streik ausgesetzt und erst am Dienstag, 26. Mai, fortgeführt werden. Ab kommenden Dienstag (26. Mai) wollen Verdi und die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Proteste dann aber wieder aufnehmen und auch auf die östlichen Bundesländer ausweiten. Die kommunalen Arbeitgeber forderten derweil ein Ende des Streiks. Das Kieler Arbeitsgericht hatte die Streiks zuvor für rechtswidrig erklärt.

In Aachen waren laut Verdi 51 der 58 kommunalen Kindertagesstätten geschlossen. Dort beteiligten sich 500 Beschäftigte am Streik. In Köln legten 2200 Beschäftigte die Arbeit nieder. Erstmals in den Streik einbezogen waren Kitas und Sozialdienste in Warstein, Arnsberg, Olsberg und Schmallenberg im Sauerland. In Eschweiler bei Aachen waren alle Kitas geschlossen. In Essen streikten 230 Erzieher und Sozialarbeiter, in Duisburg waren es 220.

Verdi will Tarifvertrag zur Gesundheitsförderung

In Oberhausen sagte Verdi-Landesleiterin Gabriele Schmidt: «Wenn die Arbeitgeber ein schnelles Ende der Streiks wollen, dann sollten sie endlich an den Verhandlungstisch kommen und ein seriöses Angebot vorlegen.» Thomas Böhle, Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) forderte in Frankfurt am Main die Gewerkschaften zu konstruktiven Gesprächen auf.

Seit Beginn der Streiks am vergangenen Freitag wurden Kindertagesstätten, Jugendhilfeeinrichtungen und Sozialhilfestellen in nahezu allen Bundesländern Westdeutschlands bestreikt.

Verdi fordert einen Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung für die bundesweit rund 220 000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Verdi und die Lehrergewerkschaft GEW hatten die Verhandlungen über einen Gesundheitstarifvertrag Ende April für gescheitert erklärt. Die Arbeitgeber hätten sich nicht bewegt, hieß es. Der VKA wies dies zurück. Verdi-Chef Frank Bsirske hatte den Arbeitgebern mit einem langen Streik gedroht. (ddp)