Düsseldorf. Heute und morgen bleiben in vielen Städten wieder kommunale Kindertageseinrichtungen geschlossen: Die Dienstleistungsgewerkschaft hat erneut zu Streiks aufgerufen. In NRW soll es in 31 Kommunen zu Arbeitsniederlegungen kommen.

Die Erzieher haben ihre Streiks an Kindertagesstätten und Jugendeinrichtungen zum Wochenbeginn ausgeweitet. Ver.di rechnete laut einer Sprecherin mit bis zu 15.000 Teilnehmern am Montag. Schwerpunkte seien Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und das Saarland. Die Gewerkschaften fordern neben einer höheren Eingruppierung bessere Arbeitsbedingungen für die etwa 220.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst des öffentlichen Dienstes.

Auch am (morgigen) Dienstag soll weiter gestreikt werden, dann auch verstärkt in Nordrhein-Westfalen, wie Gewerkschaftssprecherin Marina Sönnichsen der Nachrichtenagentur AP sagte. Betroffen seien neben den Kindertagesstätten auch Sozialdienste wie die Jugendhilfe. Bereits am Freitag waren fast 12.000 Teilnehmern Erzieher in den Ausstand getreten.

Kritik von Arbeitgebern

Die Arbeitgeber kritisierten die Arbeitsniederlegungen. «Die Streiks in den Kitas sind überflüssig», sagte der Verhandlungsführer der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände, Manfred Hoffmann, im ZDF. «Wir bedauern sehr, dass es zu dieser Situation gekommen ist. Die Erzieherinnen streiken, ohne dass die laufenden Verhandlungen gescheitert sind», fuhr er fort.

Die Arbeitgeberseite sei zum ersten Mal am 25. März mit den Forderungen von Gewerkschaftsseite, unter anderem zum Gesundheitsschutz, konfrontiert worden. «Unsere Gremien beschäftigen sich damit, wir werden uns am 27. Mai dazu äußern», erklärte Hoffmann. Man sehe die Forderungen der Gewerkschaften kritisch, verweigere sich aber nicht grundsätzlich. Die Arbeitgeber hätten bereits Gehaltsverbesserungen in Höhe von 230 Euro in Aussicht gestellt. «Wir bemühen uns um eine schnelle Lösung bis zum 27. Mai», betonte er.

Mit Blick auf die Forderung der Gewerkschaft, mehr Personal im Erziehungsbereich einzustellen, sagte Hoffmann: «Es ist nicht Aufgabe der Tarifverhandlungsparteien, die Personalgröße von Kitas festzulegen. Die Situation in den einzelnen Kommunen ist ja auch sehr unterschiedlich.» (ap)