Essen. Die Zahl der Organspender ist gestiegen. Dennoch warten in NRW immer noch mehr als 3700 Menschen auf ein Spenderorgan. Zum "Weltag der Organspende" fordert die Deutsche Stiftung Organtransplantation eine bessere Aufklärung.
In Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der Oranspender nach Angaben der Landesregierung seit 2005 von 196 auf 258. Dennoch warten in NRW mehr als 3700 Menschen auf ein Spenderorgan. „In Deutschland sterben jeden Tag drei Menschen, die vergeblich gewartet haben”, sagt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Nierentransplantation betrage etwa fünf Jahre.
Vor dem „Welttag der Organspende”, der am Sonntag in Berlin auf den Mangel an Spenderorganen aufmerksam machen will, fordert die „Deutsche Stiftung Organtransplantation” (DSO) eine bessere Aufklärung über Spendeausweise. „Es fehlt in Deutschland ein fest definierter Zeitpunkt, an dem jeder mit dem Thema konfrontiert wird”, sagte Prof. Günter Kirste von der DSO.
Fehlende Betreuung von Angehörigen
Experten führen die mangelnde Spendebereitschaft auch auf eine fehlende oder unzureichende Betreuung von Angehörigen in der akuten Notsituation zurück. Sie müssten in der Intensivstation rasch darüber entscheiden, ob einem hirntoten Verwandten Organe entnommen werden sollen, während dieser noch beatmet werde. „Das ist eine Überforderung”, sagt Dr. Vera Kalitzkus von der Universität Witten-Herdecke.
Um die Betreuung zu verbessern, erhöhte die Landesregierung die Zahl der „Transplantationsbeauftragten” an Krankenhäusern von 154 im Jahr 2007 auf heute 284.