Rock-Bands und Prominente werben am Sonntag in Berlin für die Organspende
Weltweit werden die Wartelisten immer länger. Zwar wurden nach Angaben der „Deutschen Stiftung Organtransplantation” innerhalb der Europäischen Union im Jahr 2008 knapp 28 000 Organe verpflanzt, dennoch standen weiterhin 63 283 Patienten (Stand 31.12.2008) auf den Wartelisten. Mehr als 3800 Patienten starben, während sie auf ein passendes Spenderorgan warteten.
In Europa befindet sich Deutschland mit 14,6 Spendern pro eine Million Einwohner unterhalb des europäischen Durchschnitts von 16,1 Spendern. Spanien ist mit 34 Spendern pro eine Million Einwohnern Weltmeister in der Organspende, es folgen Portugal (26,7) und die USA (26,3). Dennoch warten in den USA knapp 110 000 Menschen auf ein Spenderorgan.
Party für die Spende
Um die Öffentlichkeit auf den Mangel an Spenderorganen aufmerksam zu machen und die Spendenbereitschaft zu erhöhen, treffen sich Experten und Betroffene aus aller Welt am Sonntag, 4. Oktober, in Berlin zum „Welttag der Organspende”. Die fünfte Veranstaltung dieser Art seit 2005 findet damit erstmals in Deutschland statt. Daran schließt sich ein internationaler Fachkongress der Transplantationsmedizin an.
Waren diese Treffen bislang vor allem der Fachwelt vorbehalten, findet in Berlin eine große Publikumsveranstaltung mit Bands und Prominenten, Talkrunden und Filmen vor dem Brandenburger Tor statt. Nach einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben nur 17 Prozent der Bevölkerung einen Organspendeausweis, obwohl 80 Prozent grundsätzlich zu einer Spende bereit wären.