Bochum. Özen Cefti wünscht sich nichts mehr, als ihrer Tochter das Meer zu zeigen. Doch der Familie aus Bochum fehlt das Geld. „Es ist frustrierend.“

Die unterschiedlichsten Gründe bewegen oder zwingen Menschen an Rhein und Ruhr, auf einen großen Urlaub zu verzichten. Fünf erzählen der WAZ, was sie umtreibt. Lesen Sie hier das Protokoll von Özen Cefti (43), die sich mit ihrer Familie in diesem Jahr keinen Urlaub leisten kann:

Özen Cefti (43), Mutter: Mein größter Wunsch ist es, meiner kleinen Tochter einmal das türkis-blaue Meer zu zeigen. Das ist aber finanziell gerade nicht drin. Weil wir immer noch keinen Kita-Platz für sie gefunden haben, betreue ich sie zu Hause und kann nicht arbeiten gehen. Mein Mann verdient sein Geld als Kranführer auf einer Baustelle. Weil wir noch Schulden abbezahlen müssen, reicht das Geld vorne und hinten nicht.

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Vor Corona haben wir uns mal eine Tagesreise nach Holland gegönnt, nach Scheveningen an den Strand. Abends sind wir dann wieder zurückgefahren, eine Übernachtung war einfach zu teuer. Durch die Inflation ist unser Leben noch teurer geworden, sodass selbst an einen Tagestrip nicht mehr zu denken ist.

Bochumerin: „Ich träume von einem Vier-Sterne-Hotel“

Bei Facebook posten meine Freunde ständig Urlaubsbilder vom Strand oder wie sie im Hotel sitzen und essen. Das macht mich traurig. Ich frage mich dann, was ich falsch mache. Am liebsten würde ich mit meiner Familie in die Türkei fliegen, in die Nähe von Antalya, und dort unsere Verwandtschaft besuchen.

Oft klicke ich mich durch Online-Portale, vergleiche Preise, schaue mir schöne Unterkünfte an. Und dann träume ich von einem Vier-Sterne-Hotel, alles „All Inclusive“. Doch bis wir uns das leisten können, werden wir mit unserer Tochter in den Ferien wohl noch einige Zoos und Schwimmbäder in der Gegend besuchen.

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