An Rhein und Ruhr. Die Baustelle der A43 im Ruhrgebiet sorgt seit 2014 für Sperrungen, Staus und Umleitungen. Ein Überblick, was zwischen Marl und Witten passiert.

  • Seit 2014 ist die A43 eine Großbaustelle
  • Die Bauarbeiten verteilen sich in sieben Abschnitte auf 28 Kilometer
  • Für den sechsspurigen Ausbau sind 800 Millionen Euro geplant

Die Großbaustelle an der A43 nimmt noch immer kein Ende. Seit 2014 wird unter dem Projektnamen "Neue A43" gebaut. Die 95 Kilometer lange Autobahn, die Wuppertal mit dem Ruhrgebiet und dem Münsterland verbindet, wird modernisiert und teilweise sechsspurig ausgebaut.

Weil viele Autofahrer die A43 als Entlastungsstrecke für die stark frequentierten Autobahnen A1 und A2 nutzen, kommt es häufig zu Staus und Verkehrsverzögerungen. Doch auf welchen Abschnitten wird gebaut und wie lange dauern die aktuellen Sperrungen der A43? Ein Überblick:

Ausbau der A43 auf sechs Spuren

Zwischen Marl und Witten wird die A43 derzeit von vier auf sechs Spuren erweitert. Auf der A43 werden insgesamt 28 Kilometer Fahrbahn erneuert und ausgebaut. In die Baumaßnahmen inbegriffen sind auch die Autobahnkreuze der A2, A40, A43 und A44, gibt der Landesbetrieb Straßen.NRW auf seiner Internetseite an. Dort werden die Anschlussstellen ebenfalls saniert und erweitert.

Im Abschnitt Recklinghausen und Herten bis hin zum Rhein-Herne-Kanal wird auf der A43 bereits seit dem Jahr 2014 gebaut. Wegen der maroden Brücke, die über den Kanal führt, kam es über Pfingsten im Vorjahr in diesem Abschnitt zu einer Vollsperrung.

LKW-Verbot auf der A43 in beide Richtungen

Für Lkw, die mehr als 3,5 Tonnen wiegen, gilt in dem Bereich zwischen dem Kreuz Herne und dem Kreuz Recklinghausen ein Fahrverbot in beide Richtungen. Um den Verkehr zu kontrollieren, gibt es eine neue Schrankanlage. Die Autobahn Westfalen stellt damit sicher, dass das Durchfahrtsverbot ab 3,5 Tonnen an der A43 zwischen den Autobahnkreuzen Recklinghausen und Herne eingehalten wird. Die Anbringung der Anlage in Fahrtrichtung Münster ist für Januar geplant.

Bauprojekt an der A43 kostet rund 800 Millionen Euro

Am Kreuz Recklinghausen werden neben der A43 auch Teile der A2 erneuert. Die Arbeiten dort seien weit fortgeschritten, sagte Anton Kurenbach, Sprecher bei der Autobahn GmbH. Abgesehen von der Emschertalbrücke (Baudauer bis 2027) soll der Ausbau noch in diesem Jahr beendet werden. Die Kosten für den Ausbau dieses Streckenabschnitts belaufen sich auf etwa 200 Millionen Euro, erklärt Kurenbach.

Seit 2017 wird am A43-Kreuz Herne gebaut. Über etwas mehr als vier Kilometer wird von Bochum-Riemke bis zum Rhein-Herne-Kanal die A43 ausgebaut und der neue Baukau-Tunnel errichtet. Auch die A42 wird dort erneuert. Kostenpunkt hier rund 270 Millionen Euro. Die Kosten für das Gesamtprojekt lägen bei 800 Millionen Euro, verrät Kurenbach.

Unterhalb der Bahnschienen wird am Autobahnkreuz Herne ein neuer Tunnel für die A43 gegraben.
Unterhalb der Bahnschienen wird am Autobahnkreuz Herne ein neuer Tunnel für die A43 gegraben. © Autobahn Westfalen/Susanne Schlenga

Der neue Baukau-Tunnel soll die Fahrbahnen der A43 und der A42 am Kreuz verbinden. Die Grabungen für ein 60 Meter langes Teilstück, das unter den Bahnstrecken verläuft, haben am 10. September begonnen. Geplant ist, den Tunnel 2025 für den Straßenverkehr freizugeben. Anschließend müssen noch zwei Bahnbrücken gebaut werden, die über die A42 führen.

Die größten Baustellen an der A43 nach Münster

  • Wuppertal in Richtung Recklinghausen: Im Kreuz Bochum finden Brückenarbeiten statt, auf der Verbindungsfahrbahn auf die A40 Richtung Essen ist die Fahrbahn 3,50 Meter breit (geplante Dauer bis zum 15. Juli 2022)
  • Wuppertal in Richtung Recklinghausen: zwischen der Ausfahrt Recklinghausen-Hochlarmark und dem Kreuz Recklinghausen wird die Fahrbahn erneuert, ein rechter Fahrstreifen ist gesperrt, die Fahrbahn ist auf zwei Fahrstreifen verengt (geplante Dauer bis Ende Februar 2022)
  • Wuppertal in Richtung Recklinghausen: zwischen dem Kreuz Herne und dem Kreuz Recklinghausen ist eine Baustelle, der Verkehr wird über die Gegenfahrbahn geleitet (geplante Dauer bis Ende Februar 2022)
  • Wuppertal in Richtung Recklinghausen: zwischen dem Herne-Eickel und dem Kreuz Herne gibt es eine Baustelle, auf dem Standstreifen stehen Baken (geplante Dauer bis zum 1. März 2022)
  • Wuppertal in Richtung Recklinghausen: Die Auffahrt Recklinghausen-Hochlarmark ist durch eine Baustelle bis Ende Februar 2022 voll gesperrt. Auch in Richtung Recklinghausen ist die Auffahrt der A43 gesperrt.
  • Wuppertal in Richtung Recklinghausen: zwischen dem Kreuz Herne und Recklinghausen-Hochlarmark gibt es eine Baustelle, die Fahrbahn wird sechsspurig ausgebaut. Ebenso gibt es Tunnelarbeiten (geplante Dauer bis voraussichtlich Ende Februar 2022)
  • Wuppertal in Richtung Recklinghausen: Am Kreuz Recklinghausen wird die Fahrbahn auf der Überleitung zur A2 in Richtung Dortmund erneuert (planmäßige Dauer bis 28. Februar 2022)

Die größten Baustellen an der A43 nach Wuppertal

  • Münster in Richtung Recklinghausen: An der Ausfahrt Marl-Sinsen befindet sich eine Baustelle, Einengung der Ausfahrt von der A43 in Richtung Recklinghausen (Restbreite 3,25 Meter, planmäßige Dauer bis zum 31. Oktober 2022)
  • Recklinghausen in Richtung Wuppertal: an der Ein- und Ausfahrt Witten-Herbede finden Brückenarbeiten statt, Einengung der Ausfahrt von der A43 in Richtung Wuppertal, Fahrbahnbreite dort 3,50 Meter (planmäßige Dauer bis Dezember 2021, aber die Arbeiten verzögern sich)
  • Recklinghausen in Richtung Wuppertal: zwischen dem Kreuz Herne und Herne-Eickel wird ebenfalls gebaut (geplante Dauer bis 1. März 2022)
  • Recklinghausen in Richtung Wuppertal: am Kreuz Recklinghausen finden Brückenarbeiten statt, In diesem Bereich gibt es eine Vollsperrung, (geplante Dauer bis Ende Dezember 2024), wegen 3,5t Beschränkung wird die Ausfahrt von der A2 in Richtung Dortmund auf die A43 in Richtung Wuppertal auf der A43 gesperrt.
  • Recklinghausen in Richtung Wuppertal: Die Einfahrt Recklinghausen-Hochlarmark ist wegen Brückenarbeiten voll gesperrt, (geplante Dauer bis Ende Dezember 2024), wegen 3,5t Beschränkung auf A43: Einfahrt in Richtung Wuppertal wird auf der A43 gesperrt.
  • Recklinghausen in Richtung Wuppertal: Zwischen Recklinghausen-Hochlarmark und Herne-Eickel gibt es eine Baustelle, sechsspuriger Ausbau und Tunnelneubau, der Verkehr wird über die Gegenfahrbahn geleitet (planmäßige Dauer bis zum 28. Februar 2022)
  • Recklinghausen in Richtung Wuppertal: am Kreuz Herne gibt es auf der Überleitung auf die A42 Richtung Kamp-Lintfort eine Baustelle (Dauer bis zum 28. Februar), es kommt zur Einengung der Ausfahrt von der A43 in Richtung Wuppertal auf die A42 in Richtung Kamp-Lintfort (Restbreite 3,25 Meter)
  • Recklinghausen in Richtung Wuppertal: Baustelle an der Ausfahrt zum Rastplatz Scherenberg. Die Richtungsfahrbahn ist bis zum 31.01.2022 gesperrt.

Autobahn GmbH empfiehlt Umleitung über A45

Aufgrund des lang-angelegten Projektes "Neue A43" kommt es auf der Autobahn immer wieder zu Staus. Vor allem an der Großbaustelle am Kreuz Recklinghausen brauchen Autofahrer Geduld.

Staus, Umleitungen und gefrustete Verkehrsteilnehmer gehören seit 2014 zum Alltag auf der A43. Die Autobahn wird auf 28 Kilometern sechsspurig ausgebaut.
Staus, Umleitungen und gefrustete Verkehrsteilnehmer gehören seit 2014 zum Alltag auf der A43. Die Autobahn wird auf 28 Kilometern sechsspurig ausgebaut. © Rainer Rafalski/FUNKE Foto Services

Weil die Verbindungen in Richtung Wuppertal gesperrt sind, empfiehlt Anton Kurenbach eine alternative Route: "Verkehrsteilnehmer sollten den Bereich am besten über die A45 umfahren."

Diese Baustellen an der A43 in Bochum sind in Planung

Nach den Großbaustellen im Bereich Kreuz Herne und Kreuz Recklinghausen geht es in Bochum weiter: Zwischen Bochum-Riemke und Bochum-Gerthe müssen zehn Brücken erweitert und die Fahrbahn ausgebaut werden. Weil derzeit auf der A40 zwischen dem Kreuz Bochum-West und Dortmund-West ebenfalls gebaut wird, fangen die Bauarbeiten auf diesem Streckenabschnitt der A43 erst 2022 an, heißt es auf der Internetseite von Straßen.NRW.

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Der Abschnitt zwischen dem Kreuz Bochum und der Anschlussstelle Bochum-Querenburg wird ebenfalls in Zukunft ausgebaut. Insbesondere die Verbindung der A44 mit der A43 soll erweitert werden. Dennoch "werden dort immer zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung offen gehalten", kündigt Anton Kurenbach an.

Die Planungen für den Ausbauabschnitt am Kemnader Stausee werden voraussichtlich im Jahr 2022 beginnen. Mit einem Kilometer Länge ist er der kürzeste Abschnitt des Projektes der A43.

Autofahrer brauchen dennoch auch in Zukunft Geduld, wenn sie über die bebaute A43 fahren, denn: Bis 2026 sollen die Baustellen im Bereich Bochum andauern, heißt es auf der Internetseite von Straßen.NRW.